[Berlin-wireless] Dezentralität / Dienste

Philipp Borgers borgers
Fr Jan 30 13:40:25 CET 2015


Ich bin ein Freund von Ordnung im Chaos. Teilweise habe ich Aspekte, die die
Dienste betreffen auf github gesammelt:

https://github.com/freifunk-berlin/puppet/issues

Ich fände es nicht verkehrt, wenn Zielsetzungen und Aufgaben dort
festgehalten werden. So fern die Entscheidung eine breitere Diskussion
erfordert, sollten die Tickets mit der Community z.B. über die Mailing-Liste
rückgesprochen werden.

Gruß Philipp

On Fri, Jan 30, 2015 at 12:56:46PM +0100, Harald Stürzebecher wrote:
> Am 29.01.2015 20:57 schrieb "cholin" <cholin at spline.de>:
> >
> > N'abend.
> >
> > Im Zuge der Debatte um "Server Admins" auf dem MABB-Treffen wurde
> > angemerkt, dass es Verbesserungsbedarf in Sachen Transparenz,
> > Wissenshierachien und Zugang zu Ressourcen gibt. Hierzu wird gerade
> > versucht den derzeitigen Status besser zu dokumentieren. Am Rande der
> > Diskussion konnte festgehalten werden, dass wir Dezentralität in
> > technisch sowie sozialer Art höher priorisieren sollten. An sich
> > sozusagen ein wenig die Freifunk-Philosophie wieder verstärken bei
> > Freifunk Berlin. Konkret würden wir gerne Dienste von unserem
> > VServer-Host weg in die Community migrieren. An sich am besten sie
> > gleich ins Mesh zu holen. Die Idee wäre auch, dass nicht immer die
> > gleichen Menschen diese dann verwalten, sondern wir dies auf andere
> > ausweiten möchten, sowie mehr Menschen mit Zugang ausstatten wollen.
> 
> Ich bleibe weiterhin bei meiner Meinung, dass Zugriff nur an Personen
> vergeben werden sollte, die damit auch umgehen können. Die Beurteilung
> überlasse ich dem Konsens derjenigen, die bereits Zugriff haben. Ich hoffe
> z.B., dass an den BGP-Routern nur Leute schrauben, die davon Ahnung haben.

Denken wir den Gedanken weiter hätten wir nie BGP-Router aufstellen sollen, weil
es in unserem Wissenspool kein Wissen dazu gab.

Grundsatz bei der Arbeit an gemeinsamer Infrastruktur sollte sein, dass wir
Änderung mit eingeschaltetem Verstand vornehmen und für Änderungen auch
Verantwortung übernehmen. Damit übernehmen wir jedes mal auch Verantwortung für
andere Personen. Das gilt für den Router auf der Fensterbank, sowie Server im
Rechenzentrum.

Wir müssen akzeptieren, dass wir Fehler machen und zu diesen Fehlern stehen.
D.h. wir hacken nicht auf Menschen rum, die Fehler machen, sondern versuchen
gemeinsam Fehler zu beheben. Es könnte ja auch unser Fehler sein...

Im Übrigen ist BGP auch keine schwarze Magie! *hex hex*

> Beim VPN-Server könnte ich mir vorstellen, dass die CA ausgelagert wird.
> Damit könnten die Keys auch von Leuten erstellt und verwaltet werden, die
> sich eher mit sozialen Aspekten beschäftigen.

Anderes Thema. Die Idee finde ich grundsätzlich gut.

> > Es wäre schön wenn nun einzelne Dienste von unserem VM-Host-Servern ins
> > Mesh zurückgeholt werden.
> 
> Stimme ich Dir zu, der Zugriff aus dem Internet sollte aber IMHO unbedingt
> erhalten bleiben. Sonst kommen wir selbst beim Freifunktreffen bei
> Wikimedia oder in der c-base nicht mehr an die Dienste.
> 
> > Via IPv6 wären diese ja dann auch
> > aus dem Internet erreichbar. Für IPv4 könnten wir diese evtl über
> > Portmapping oder öffentlicher IP erreichbar machen. Sicherheit ist
> > natürlich hierbei nochmal ein ganz anderes Thema. Aber auch das
> > Experimentieren mit Technik ist Teil von Freifunk!
> 
> IPv6-only reicht nicht! Ich bin sicher nicht der einzige Nutzer, der nicht
> überall IPv6 zur Verfügung hat.

Die meisten Dienste/VMs brauchen IPv4+6!

> Ein erster Schritt in diese Richtung könnte IMHO die Einrichtung eines
> Gateways sein, das den Zugriff auf ausgewählte Freifunkadressen/Ports aus
> dem Internet ermöglicht. Ohne ein solches Gateway, das den Zugriff über
> IPv4 steuert, erscheint mir eine Umstellung der vorhandenen VMs auf
> Freifunk-IPs nicht ratsam.
> 
> Mit dieser Infrastruktur als Basis könnten später auch neue Freifunkdienste
> einfach im Internet angeboten werden. Hosting könnte zunächst an jedem
> beliebigen Freifunkstandort erfolgen.
> 
> > Anmerkung: Die ISP-Dienste vom Förderverein freie Netzwerke sowie unser
> > Störerhaftungs-VPN lassen sich leider schwer ins Mesh selbst migrieren.
> > Ich würde sogar dazu tendieren, diese eher beim Förderverein selbst zu
> > verorten und so vlt den DNS von berlin.freifunk.net zum Beispiel zu
> > freie-netzwerke.de ändern (so in etwas wie isp at freie-netzwerke.de).
> 
> Die ISP-Dienste des Fördervereins sind AFAICT am sinnvollsten an einer
> Stelle untergebracht, an der sich Freifunk-Mesh und Internet räumlich nah
> sind. ;-)
> 
> Das Störerhaftungs-VPN würde ich lieber durch ein verbessertes BBB-VPN
> ersetzt sehen, in dem die Clients "gleichberechtigt" neben den über WLAN
> verbundenen Knoten stehen. Der Zugang zum Internet könnte dann AFAICT über
> die vorhandenen Gateways erfolgen. Es würde aus "kostenloses Internet ohne
> Abmahnungen" einen "Zugang zum Freifunknetz" mit "ach so, ja, wir haben
> darüber natürlich auch Internet" machen. IMHO ändert sich dadurch der
> Charakter des VPN, auch wenn die meisten Nutzer keinen Unterschied erkennen
> würden.
> 
> > Es wäre schön wenn ihr euch über die Idee mal Gedanken machen würdet und
> > wir so vlt wieder mehr Dezentralität fördern könnten. Außerdem könnten
> > wir versuchen somit Hierachien abzubauen und so dem Anspruch einer
> > Grassroots-Bewegung wieder näher kommen!
> 
> Ein gewisses Maß an Professionalität wird weiterhin notwendig sein. Mit
> einem Dienst, der jede zweite Woche down ist und einmal im Monat gehackt
> wird, ist IMHO niemandem geholfen.
> AFAICT spricht aber nichts dagegen, neue Dinge in der Entwicklungsphase bei
> jemandem zu Hause laufen zu lassen. Ein Gateway+Nameserver, bei dem man
> sich einfach selber (oder auf Zuruf) ein Portforwarding und eventuell eine
> Subdomain schalten (lassen) kann, wäre dabei IMHO eine große Hilfe. Ich
> schlage mal *.users.freifunk.net vor.
> Schade, dass SRV records anscheinend nicht von den Browsern[1] unterstützt
> werden. Das hätte hier hilfreich sein können.

Ich fände es sinnvoll, wenn wir in einem ersten Schritt ersmal unsere subdomain
(berlin.freifunk.net) selber verwalten.

> Harald
> 
> [1] http://forums.xkcd.com/viewtopic.php?f=20&t=107380

> _______________________________________________
> Berlin mailing list
> Berlin at berlin.freifunk.net
> http://lists.berlin.freifunk.net/cgi-bin/mailman/listinfo/berlin

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