[wlanfhain] Re: IP-Vergabe (war Re: Re: OpenWRT, OLSR und NAT

Felix Hupfeld udeo
Do Okt 7 09:05:47 CEST 2004


Jens Nachtigall wrote:

>>Ich verstehe die ganze aufregung nicht.
>>egal welchen privaten adressraum wir nehemen, die ein oder anderen
>>kollisionen wird es immer geben.
>>    
>>
>Auch dafür gäbe es eine einfache Lösung. Wir nehmen im Berliner Netz den 
>Adressbereich: 96.x.x.x/3 (wie count das schonmal vorgeschlagen hat), 
>das ist ein von der IANA reserviertes, aber nicht genutzes IP-Bereich 
>(siehe auch http://www.iana.org/assignments/ipv4-address-space).
>  
>
Welchen Adressbereich man nimmt, denke ich,  ist relativ egal, denn:

>Private Addressräume (192.168.x.x usw.) haben dann im Berliner Netz 
>genauso wie im Internet nichts zu suchen. Das meist es einfach für 
>  
>
das Konzept des privaten Adressraumes gilt erstmal nur für das Internet.
Das Internet ist nicht mehr als ein IP Namensraum mit Routing. Bestimmte
Teile des Namensraums sind da als "privat" vereinbart.

Da wohl niemand für "unser" Netz IP Adressen reservieren wird, wird es
auch nie Teil des Internets sein. Deshalb könnten wir verwenden was wir
wollen. Wenn wir uns ins Internet NATen wollen, dann sollte es schon
eines der nicht im Internet genutzen Netze sein, sonst hast du ein
Problem, wenn du zufällig die IP von google.com hast. Der Konventionen
wegen bietet sich natürlich an, eines der 172, 192, 10, ... zu nehmen.
Und wenn jemand sein Heimnetz nicht umkonfigurieren will, muß er halt NATen.

>>Von einer  geografischen verteilung halte ich deshalb nichts weil da
>>jemand drüber nachdenken muß, wie man das jezt am geschicktesten
>>macht,
>>    
>>
>
>Besser jetzt als wenn du in 2 Jahren eine Routing-Tabelle auf Host-Basis 
>hast. Sagen wir mal es wären 5000 Teilnehmer -- willst du 5000 Einträge 
>  
>
Eine Routingtabelle von 5000 Einträgen dürfte kaum als groß zu
bezeichnen sein (5000 * ein paar Bytes). Was außerdem wichtiger ist, ist
der routing cache, der
Cache der tatsächlich benutzten Routen.

Sagen wir mal es wären wirklich 5000 Teilnehmer. Es gibt da zwei
interessante Szenarien:

1. Jeder geht über den nächsten gateway ins Internet
Der routing cache wäre ziemlich klein, er enthielte nur die Einträge für
nodes, die der gateway versorgt.

2. Jeder kommuniziert mit jedem (wäre schön, aber unwahrscheinlich, weil
doch alle hauptsächlich "ins Internet" wollen)
In diesem Fall hättest du dann wirklich einen routing cache mit vielen
Einträgen. Gefühlsmäßig hat da ein 100MHz RISC kein Problem mit, aber
ich lasse mich da auch gerne eines besseren belehren. Bei 5000
Teilnehmern habe ich da aber eher Bedenken ob OLSR soweit skaliert, und
ob wg. der vielen Hops zwischen den Nodes die Latenz und packet loss
nicht zu groß wird. Für OLSR habe ich ein Paper gefunden, in dem ein
statisches Szenario mit 100 Nodes noch relativ wenig control traffic hat
[1]. Kennt jemand ein Paper in dem größere Netze mit simuliert wurden?

Ein hierarchischer Aufbau des Netzes (IP Verteilung nach
Netzwerktopologie, nicht geographisch) würde den routing table lookup
schon beschleunigen. Die Frage ist nur, ob OLSR diese Hierarchie
entdecken würde und entsprechende network routes anlegt... wenn OLSR nur
host routes anlegt, dann kann alles noch so schön hierarchisch sein, die
Tabelle bleibt groß. Hat da jemand mal so tief in den RFC reingeschaut?

>>Davon stationären knoten hinter olsr Knoten IPs aus dem 172.16.0.0/12
>>weil wir dieses netz in der jezigen config komplett für olsr
>>vorgesehen haben - außerdem wäre es schön an der IP zu sehen ob sich
>>der knoten bewegen kann oder nicht.
>>    
>>
>
>Aber die meisten olsr-Stationen stehen doch auf dem Dach und sind nicht 
>stationär.
>  
>
:o)

... Felix

[1] Analysis and evaluation of channel access schemes and routing
protocols for wireless networks
<http://hipercom.inria.fr/olsr/Amir-Qayyum-Thesis.ps> A. Qayyum, Phd
Thesis, November 2000.








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