[Berlin-wireless] FAQ - zwei Antennen an einem router

Rolf Pfeiffer rp
Do Aug 31 06:27:10 CEST 2006


Hallo Marco,

Am Mittwoch 30 August 2006 13:59 schrieb Marco Tidow:
> Hauptanwendungsfall scheint mir aber die Möglichkeit, mehr Spielraum im
> link-budget zu erhalten ... und wenn die Antenne >30db gewinnt... 

Uhh - wenn wir von SOLCHEN Links sprechen, bekommt die ganze Disskussion 
natürlich Sinn

Aber eine 30db-Schüssel müßte mindestens einen Durchmesser von 1,75m haben 
(bei 2,4GHz und einer angenommenen Flächeneffizienz von 0,5). Setzen wir 
sowas wirklich ein?

> Wie anders erreicht man aber die (im Vergleich zum b-mode) für hohe Raten
> im g-mode notwendigen ca. +20db mehr Signal/Noise-Abstand auf größere
> Entfernungen...

Solange wir KLEINERE Brötchen backen (sagen wir im 20db Bereich) - würde ich 
auf die seperate Sendeantenne verzichten und den Diversity-Chip ganz 
rausknacken. Die Biester bringen neben minimal 2db Einfügedämpfung einiges an 
Rauschen.

Ein so behandelter Asus hatte vorher eine Downloadrate von 50-200 kByte/s und 
zieht jetzt 600-1200 kByte/s aus /dev/zero. Die Antenne ist fest installiert 
und wurde nicht verändert.

> falls sich die Sendeleistung tatsächlich weit genug reduzieren läßt.
> Mir ist keine Doku bekannt...

Ja, ein paar mehr Informationen wären echt Klasse. Sch.. closed source!

Gruß Rolf












> Hallo Rolf,
>
> on Mon, Aug.28. 04:57 +0200, Rolf Pfeiffer wrote:
> > Irgendwie verstehe ich den Sinn einer starkbündelnden + einer
> > schwachbündelnden Antenne für eine Richtverbindung nicht.
>
> stimmt, eine Sendeantenne mit geringem Gewinn bündelt zwangsläufig weniger
> gut, als eine mit hohem Gewinn.  Das kann aber z.B. nützlich sein, damit
> in der unmittelbaren Nähe der Station funkende Nachbarn (trotz der
> minimalen Sendeleistung) mitbekommen, daß der Großohr-router nebenan
> traffic macht. Im Nahbereich zur empfindlichen Empfangsantenne funkende
> Nachbarn stören die Richtstrecke ja am meisten, weil so nah die
> Richtcharakteristik der (z.B.) Schüssel wenig Wirkung zeigt, die Nachbarn
> eben direkt "in den feed" der Schüssel funken.
>
> > Wenn Du mit der Sendeleistung zb auf 1mW runtergehst, kannst  Du durchaus
> > mit einer 20db-Antenne senden, ohne die gesetlichen Grenzwerte zu
> > überschreiten. Plus etwas Luft wegen der Kabel- und Steckerverluste.
>
> falls sich die Sendeleistung tatsächlich weit genug reduzieren läßt.  Mir
> ist keine Doku bekannt, ob das tatsächlich mit den broadcoms soweit runter
> funktioniert (bei anderen Geräten sind die Einstellmöglichkeiten ja
> meistens noch viel rudimentärer oder garnicht zugänglich).
>
> Hierbei ist jedenfalls zu bedenken, daß die Einstellung der Tx-power
> auch bei den broadcoms nur in Stufen wirkt, erkennbar daran, daß
>
>   |  root at broadcom:~# wl txpwr
>   |  txpwr is 200
>   |  root at broadcom:~# wl txpwr 202
>   |  root at broadcom:~# wl txpwr
>   |  txpwr is 211
>
> liefert.  Wenn ich die Info´s auf http://bcm-specs.sipsolutions.net/
> richtig verstehe, sind zur Einstellung der Tx-power nur 4bit in den
> PHY-registern vorhanden.  Hier muß man fragen, wozu ein chip-Hersteller
> der- artiges in seine hardware einbaut, und es scheint mir am
> wahrscheinlichsten, daß damit vor allem eine kostengünstig - per firmware -
> erfolgende Feinjustage der Sendeleistung +/- ein paar db im Betrieb möglich
> sein soll, weniger eine (aus user-Sicht wünschenswerte) beliebig
> kontinuierliche Einstellbarkeit.
>
>
>
> Auch aus einem anderen Grund kann Antennen-splitting helfen:
>
> die optimale Ausrichtung der Antennen von Tx[A] -> Rx[B] muß nicht
> zwangsläufig dieselbe wie umgekehrt Tx[B] -> Rx[A] sein.
>
> Ggfs. erlauben getrennte Antennen, störende Reflektionen oder
> Nachbarstationen auf beiden Seiten individuell "auszublenden", z.B. auch
> durch Wahl der jeweils besser geeigneten Polarisations-Ebene.
>
>
>
> Hauptanwendungsfall scheint mir aber die Möglichkeit, mehr Spielraum im
> link-budget zu erhalten.  Das klappt nicht mehr mit minimaler Sendeleistung
> (die hat in jedem Fall ein fixes Minimum), und wenn die Antenne >30db
> gewinnt, sowie die Verluste durchs Ant.-Kabel minimal ausfallen.
>
> e.g. angenommen, minimale Tx-power:  1mW
>
>      max zulässige EIRP           :  +20dbm (=^= 100mW an 50 Ohm)
>
>      30db entsprechen Faktor 1000, ergäbe also 1W EIRP ;-)
>
> Wie anders erreicht man aber die (im Vergleich zum b-mode) für hohe Raten
> im g-mode notwendigen ca. +20db mehr Signal/Noise-Abstand auf größere
> Entfernungen jenseits der 150m-Marke (was in meiner Praxis der maximale
> Radius einer g-mode Verbindung mit >36Mbit - unter günstigen
> Umgebungsbedingungen - war, machte stabil 2400KByte/s /dev/zero-download
> zwischen WRT´s)  ?
> ;-(
>
> Gruß, marco
>
>
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