[Berlin-wireless] Channel fürs olsrexperiment im A-Mode (Technische Bestimmungen)

Oliver Brill oliver-brill
Sa Mär 18 18:02:47 CET 2006


Hallo.
> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
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>
> Hey
>
> Martin Mueller wrote:
>   
>> Recht herzlichen Dank fuer die Recherche und die gut verstaendliche
>> Zusammenfassung. Diese Mail sollte als Artikel auf olsrexperiment.
>> Daniel, kannste das machen, Oliver, waerst Du damit einverstanden?
>> Faende ich schoen.
>>     
Ja, von mir aus gerne. Habe den Text jedoch nochmal etwas überarbeitet 
und  verbessert.

Hier der überarbeitete Text:
--- Beginn ---
Hi.

Im 5 GHz WLAN Band (802.11a/h) war eigentlich die automatische Kanalwahl 
und eine automatische Leistungsregelung vorgesehen,
Die Karte wechselte selbstständig den Kanal wenn er belegt war und 
reduzierte die Sendeleistung automatisch soweit wie
möglich. Die maximale Sendeleistung von 200 mW EIRP in den unteren 
beiden ändern und 1 W EIRP im oberen Band durfte man nur
ausnutzen, wenn die Karte beides beherrschte und es auch aktiviert war.
Laut der alten Vefügung 35/2002 war die Sendeleistung für Wlans ohne 
automatische Frequenzwahl auf 60 mW EIRP beschränkt, und
wenn keine automatische Leistungsregelung vorhanden war, durfte man 
sogar nur 30 mW EIRP machen.

Früher war es jedenfalls so. Bin auch davon ausgegangen, dass das immer 
noch so ist. Aber aufgrund der Frage ob und wie das
OLSR-Freifunk Netz sich auch im 5 GHz bereich umsetzten ließe, habe ich 
noch mal nachgesehen, und festgestellt, dass eine
neue Verfügung 8/2006 rauskam.

Die automatische Kanalwahl ist jetzt keine Vorschrift mehr, sondern nur 
noch eine Empfehlung, deren nichteinhalteung nicht zu
weniger erlaubter Sendeleistung führt.
Automatische Leistungsregelung ist aber nach wie vor notwendig, wird 
auch noch  "bestraft" wenn die Karte das nicht kann (bzw
deaktiviert hat): Man darf dann nämlich nur noch 3 dB weniger 
Sendeleistung machen, was 100 mW EIRP entspricht. (Früher 60
mW)


Der 5 GHz Wlan-Bereich ist auf 3 Bänder aufgeteilt. Ich nenne die jetzt 
mal A Band, B-Band und C-Band.
A-Band: 5150-5250 MHz
B-Band: 5250-5350 MHz
C-Band: 5470-5750 MHz

Wichtig ist, auf die richtige Ländereinstellung zu achten, da nur dann 
die Karte auch im C-Band arbeitet.
Sie arbeitet aber trotzdem nicht durchgängig auf allen in deutschland 
erlaubten Frequenzen, bis zu den Bandgrenzen ist immer
noch ein grosszügiger Abstand..
Das A-Band darf offiziell nur Indoor verwendet werden, dafür braucht man 
dort keine automatische Leistungsregelung und keine
dynamische Kanalwahl. Maximal erlaubte Leistung: 200 mW EIRP.
Im B-Band darf man auch 200 mW EIRP machen, Indoor und Outdoor, dort ist 
aber Dynamische Leistungsregelung zu verwenden (ohne: max 100 mW EIRP) 
und die automatische Kanalwahl ist ebenfalls vorgesehen (Jedoch muss die 
Sendeleistung nicht mehr reduziert werden, wenn das nicht vorhanden oder 
deaktiviert ist)

Das C-Band ist am interessantesten. Denn dort darf man 1 Watt EIRP. Und 
ohne automatische Leistungsregelung immerhin
noch 500 mW (3 dB Abzug).
Dynamische Kanalwahl vorgesehen und wird empfohlen, aber auch hier muss 
man die Sendeleistung nicht mehr reduzieren wenn man es nicht benutzt.

Wichtig zu wissen ist auch, dass die Übertragung im 5 GHZ Wlan-Band im 
gegensatz zu früher nicht mehr an besondere technische
Bedinungen geknüpft ist! Das heisst, man muss nicht im 802.11a Standard 
senden. Die Modulationsart, Zugriffsverfahren,
Kanalbandbreite und Kanalraster, alles beliebig verwendbar. Man muss nur 
die Frequenz, die maximal erlaubte Sendeleistung in EIRP
und die maximal erlaubte spektrake Strahlungsleistung beachten 
(Sendeleistung pro MHz belegter Bandbreite), die für jedes
Teilband unterschiedlich sind und in der Verfügung nachzulesen sind.
Am meisten Leistung kann man in die Luft blasen, wenn man mindestens 20 
Mhz breite Aussendungen macht, also immer schon
breitbandig bleiben :) Genauso könnte man auch problemlos Vollduplex 
machen, senden und empfangen
also auf unterschiedlichen Kanälen (Passende Hard-und Software natürlich 
vorrausgesetzt), ideal für Linkstrecken und Hauptzugangspunkte an 
exponierten Standorten.
Dass die Übertragung nicht an einen bestimmten technischen Standard 
gebunden ist, ist vor allem im "C-Band" durchaus sehr interessant. So 
kann man nämlich auch eigene technische Lösungen mit eigenem Standard 
einsetzen und so die gegebenen Möglichkeiten noch besser ausnutzen. Die 
standard-802.11a/a Karten nutzen nämlich gerade im C-Band die 
Möglichkeiten nicht voll aus.
Ausserdem fällt das C-Band teilweise (die oberen 100 MHz) ins 6 cm AFU 
Band. Das 6 cm Amateurfunkband entspricht übrigens dem Frequenzbereich 
von 5650-5850 MHz. Dadurch ist die verfügbarkeit von praxiserprobten 
Antennen und

anderen Komponenten aus dem Amateurfunkbereich gesichert. Interessant 
sind auch die Empfangsvorverstärker und Endstufen, die aus dem 
Amateuerfunkbereich für diesen Frequenzbereich zu haben sind.

Hier übrigens der Link zu der Verfügung zum selberlesen: 
http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/5009.pdf

Viele Grüße Oliver


--- Ende des Textes ---


>  und wartet auf das publish-go von Oliver.
>   
hier isses ;)


Grüße Oli

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