[Berlin-wireless] LAN-"Backbone" zwischen zwei OLSR-WRTs

Marco Tidow martidow
Mo Mai 22 02:18:47 CEST 2006


On Sun, May.21. 13:12 +0200, Justus Philipp Beyer wrote:
> Siehs mal so: Aus welchem praktischen Grund sollte ein Router zwei IPs 
> tragen? Ich finde die Lösung (im Moment läufts bei mir genau so) 
> ziemlich unelegant.

Hi,

von Seiten des olsrd wird´s _sehr_ elegant gehandelt ;-)

Er verwaltet sogenannte MID entries; also eine Tabelle, welche IP´s ein
und denselben node bezeichnen. außer bei den unmittelbaren Nachbarn, tauchen
z.B. die ethernet-if IP´s in den routing-tables entfernter nodes garnicht mehr
auf.  Umgekehrt ermöglicht die Unterscheidung der interfaces eines routers per
IP, festzustellen, ob sein ethernet-backbone "congested", also von packet-loss
betroffen ist.  Ein guter Indikator, daß die node ein Nadelöhr seitens der
CPU-power darstellt, oder daß mit der wired-hardware was nicht stimmt.

Nimmt man ein- und dieselbe IP für wifi+LAN, hängen beide interface simple per
(kernel-)bridge zusammen, bilden ein logisches interface.  Zwischen kernel und
hardware-interfaces wird also eine zusätzliche Abstraktion/software-Schicht
eingefügt, die auch Rechenzeit kostet.
Im Zweifel (hier) eher gegen die angeklagte kernel-bridge...

Bei unterschiedlichen 104er IP´s auf wifi+ether ergibt sich dagegen vorteilhaft, per
iptables die Funk-olsr-packets der drahtgebundenen Nachbarn rausfiltern zu können,
a ka die CPU-load des olsrd zu veringern. (iptables ist wesentlich effizienter,
weil sonst der olsrd erst die zusätzlich-via-Funk-vom-Draht-Nachbarn empfangenen
broadcasts zerlegen, die source-IP als "synonym" eines Draht-Nachbarn einstufen
und - trotzdem - die LQ´s durchrechnen muß, nur um festzustellen, daß der Draht-
link zum Nachbarn besser ist...)

Letzter Punkt:
habe bei einer Reihe von routern gesehen, daß wan und wifi dieselbe MAC hatten.
(besonders bei V1-hardware, ALL0277 z.b., MAC[wan]==MAC[wifi] ;  aber auch
MAC[lan]==MAC[wifi] !!!aarrgh!!!)  In bridged setups gibt sowas Probleme,
denn die MAC ist das einzige Unterscheidungs-Kriterium auf diesem layer.  Soll
ein packet vom wired-Nachbarn via Funk oder per ethernet an "meine" bridge weiter-
gereicht werden?  Dem Aufmerksamkeit schenken zu müssen entgeht man, wenn per
device-bezogenem Eintrag in der routing table klargestellt werden kann, wo´s
langgehen soll, was bei unterschiedlicher 104er IP für ether und wifi pro router -
sprich getennten devices möglich wird.

comments?  marco


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