[Berlin-wireless] Sichere Communicationswege/OT

Norm@nSteinbach norm
Do Mai 10 10:35:41 CEST 2007


Hi Sven-Ola,

so betrachtet kann ich Dir "leider" nur zustimmen (leider deshalb, weil 
sich diese Situation für mich alles andere als ideal anfühlt)
Wobei ich mir noch nicht so ganz im Klaren darüber bin, wie Google meine 
Suchabfragen auch meiner Person zuordnen will, wenn ich a) mit variablen 
IPs zu deren Seite connecte, b) nicht der einzige bin, der an meiner 
DSL-Leitung hängt, und c) bei Google weder einen Account habe, noch 
deren Cookies länger als die aktuelle Session in meinem Browser 
verweilen lasse?

Das Bonmot: Wenn es so ist dass immer nur 2/3 möglich sind, dann 
scheinen wir uns wirklich noch in der Computer-Steinzeit zu befinden. 
Dieser Gedanke fällt mir nebenbei erwähnt auch jedes mal bei den neuen 
Pfandflaschenautomaten ein, die so ihre liebe Last mit der 
Mustererkennung haben ;-)


Viele Grüße,

Norm at n

Sven-Ola Tuecke wrote:
> Hi Norman,
> 
> tatsaechliche Sicherheit und Sicherheitsgefuehlt liegen oft _weit_ 
> auseinander. Immerhin uebertragen wir aus praktischen Erwaegungen 
> unverschluesselt und erzeugen damit kein falsches Sicherheitsgefuehl. Die 
> Suchmaschinenabfrage ueber HTTP bei google.com beispielsweise macht gleich 
> mehrere Probleme:
> 
> - Sie kann auf der Leitung einfach mitgeschnitten werden
>   (Nachbar-Freifunker, Gateway-Anbieter, Provider, CIX)
> 
> - In die Antwort koennte man was 'reinschmuggeln
>   (Nachbar-Freifunker- Gateway-Anbieter, Provider, CIX, google.com)
> 
> - Die Eingaben koennten bei google abgefangen werden
>   (CIX, google, Innenminister)
> 
> - Die (sicherlich) gespeicherten Sucheingaben wecken Begehrlichkeiten
>   (google, innenminister, noelle-neumann, hacker-der-es-bis-google-schafft)
> 
> - Die ueber Jahrzehnte gespeichten Google-Anfragen koennten zu einem recht 
> umfassenden Profil zusammegestellt werden und bei der naechsten Job- oder 
> Wohnungs-Bewerbung eine Rolle spielen. Um das zu realisieren muss Google 
> dieses Geschaeftsmodell nur noch "entdecken" (falls sie es nicht laengst 
> haben, z.B. wenigstens fuer die interne experimentelle Unterstuetzung des 
> Personalmanagements). Nein. Bin nicht paranoid. Was geht wird auch gemacht. 
> Irgendwann.
> 
> Mit einer Leitungsverschluesselung nimmt man nur den Nachbarn aus der Kette. 
> Ohne macht man klar: das es irgendwie nicht ganz sicher ist. Also denkt der 
> eine oder andere doch mal'n bisschen nach, was da eingetippt wird...
> 
> Aus praktischen Erwaegungen wuerde ich den POP3-Port auf allen Gateways 
> sperren. Oder besser mein kleines Miniprogramm installieren, das immer eine 
> Mail zurucksendet mit dem Inhalt "dein Kennwort ist blabla und so geht es 
> mit SSL/TLS" und den POP3-Port per Umleitung auf einen anderen Port 
> abbilden. Dann *muss* man die Konfigdialoge aufsuchen, wenn man wirklich nur 
> POP3 moechte. Wegen Picopeer ginge sowas nur auf'm Gateway. Was aehnliches 
> koennte man mit allen HTTP Anfragen auf Port80 machen, wenn HTTP-POST oder 
> ein HTTP-GET mit Fragezeichen uebertragen werden soll. Letzteres wuerde wohl 
> schon etwas unbequemer. Weiters liesse sich google.com sperren. Das waere 
> dann schon richtig unbequem.
> 
> Ein Bonmot zum Schluss: "Bequem, Sicher, Alles-geht - waehle zwei".
> // Sven-Ola
> 
> ----- Original Message ----- 
> From: "Norm at nSteinbach" <norm at nsteinbach.de>
> To: "wirelesslan in Berlin" <berlin at olsrexperiment.de>
> Sent: Thursday, May 10, 2007 4:28 AM
> Subject: Re: [Berlin-wireless] Sichere Communicationswege/OT
> 
> [schnippschnapp]
> 
>> * Bei POP3 oder IMAP und SMTP macht sie "in Outlook Express" ein
>>   Häkchen bei "SSL".
> Ich connecte mit dem Betreiber meines Mailservers (der berliner Provider
> 1blu) ebenfalls nicht per SSL. Mein Mailprogramm (NICHT Outlook und auch
> sonst nix von M$, wenn auch manche behaupten würden es wäre kaum ein
> Stück sicherer als diese) bietet "TLS" und "SSL" als Möglichkeit an.
> Habe gerade mal probiert, per SSL-POP3 Mails abzurufen: Fehlanzeige.
> Allerdings weiß ich nicht, ob dies nun daran liegt dass mein
> Mailprogramm beim Ändern der POP3-Settings den dafür zu verwendenden
> Port automatisch auf 995 umgestellt hat (der als Default für POP3-SSL
> angegeben wird), auf dem sonst genutzten 110er Port funktioniert es
> jedoch ebenfalls nicht. Also: Was, wenn mein Mailprovider dies nicht
> anbietet? Muss ich jetzt erst doch das tun, was ich (in Anbetracht der
> Vielfalt aus der "Leben" eigentlich besteht) nicht vor hatte, nämlich
> Informatik zu studieren, bevor ich eine sichere Verbindung hinbekomme?
> Oder: Was mache ich, wenn mein Provider dies einfach nicht anbietet?
> (Worüber ich nichtmal genau bescheid weiß, shame on me ;-))
> 
> [schnappschnipp] 
> 
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> 




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