[Berlin-wireless] "airtime" RX u/o TX?, war:horst 1.3 prerelease - bitte testen!

Sven-Ola Tuecke sven-ola
Mo Nov 12 14:03:03 CET 2007


Hi dirk,

das mit der Luftzeit verhaelt sehe ich so: wir haben haeufig aus 
"unerklaerlichen" Gruenden keine odentliche Datenuebertragung. Ein 
Multi-Layer-Problem. Sicher.

So ein Visualisierungs-Tool kann hier evnt. was bewirken. Mindestens einen 
Lerneffekt und mindestens bei mir <ggg>. Dafuer muss es nicht wirklich 
wissenschaftlich 100% korrekt sein. Bessere Auswertungen erhaelt man z.B. 
mit Wireshark - aber das erfordert Expertise und viele Bedienschritte. Wird 
darum nur selten verwendet. Eine Zackzack-Anzeige, welche Paeckchensorte 
wieviel Luftzeit (und damit Bandbreite) belegt - das waer' schon was...

// Sven-Ola

"dirk" <tigger at lipsia.de> schrieb im Newsbeitrag 
news:<fh6ol4$88t$1 at quamquam.org>...
bruno randolf schrieb:

> 5) das ganze ist nur eine annaeherung. in wirklichkeit gibt es abhaenging 
> von
> der rate und modulierungsmethode kleine unterschiede in den pausen die
> zwischen den paketen eingehalten werden muessen (inter frame spaces),

Die Abhängigkeit in Bezug auf die IFS wird nicht durch die Modulation
vorgegeben sondern durch das eingestellte 802.11g Frameformat/
Betriebsmodi:

* reines OFDM: der Header selbst bereits als OFDM-Symbole

* DSSS/OFDM: der Header ist für 802.11b Devices lesbar
bedeutet das erst ab MAC (PSDU) mittels OFDM übertragen werden, Präamble
und phy-Header (PLCP)  werden mittels DSSS übertragen. Zu unterscheiden
ist dabei auch noch ob verkürzte Präamble & Header genutzt wird.

Dieser kleine Unterschied bedeutet ob mein Nettodurchsatz 14,4Mbit/s
oder 24,4Mit/s beträgt.

Was man nun als Vernachlässigbar abstuft kann man IMHO erst entscheiden
wenn man weiß was man mit der "Airtime" bezwecken will...letztlich ist
ja eine Übertragung rein störrisch bei TCP/IP erst nach dem
erfolgreichen ACK beendet. Und selbst wenn man dies auf 802.11 reduziert
 sollte dort auch das entsprechende ACK noch abgewartet werden. Bleibt
das ACK aus handelt es sich um Packetloss.Dann wird das Paket nach
DIFS+Backoff und CCA-Medium-frei-Meldung nochmal gesendet

Interessant wäre über die "Airtime" Rückschlüsse auf das Paketloss der
802.11 Pakete zu ziehen. Dies setzt jedoch vorraus das Paketgröße und
das genutzte Übertragungsverfahren bekannt ist. Aber ob dies so einfach
ist weiß ich nicht.

Einen guten Überblick über die Zeitverhältnisse und
Brutto/Netto-Datenraten sind in dem Buch von J.Rech: "wireless LANs" zu
finden.

Ein Beispiel daraus exemplarisch für 802.11b 11Mbit/s (Zeit in
Mikrosekunden)

18 Byte Präamble 1Mbit/s = 144ys
6 Byte PLCP 1Mbit/s = 48ys
34 Byte MAC&FCS 2Mbit/s = 136ys
48 Byte LLC/SNAP/TCP/IP 11Mbit/s = 34,91ys
1460 Byte Payload = 1061,82ys
IFS = 10ys
Summe 1434,73ys

ACK des 802.11 = 258ys

ACK des TCP/IP = 372,91ys
(nur kommt dies ACK eben vom IP-Host und nicht vom WLAN-Host)

ACK 802.11 für das ACK des TCP/IP = 258ys

Gesamt macht dies Nettodurchsatz 5,02Mbit/s was natürlich in der
multihop-Umgebung auch nicht realistisch wird...

Wer dies nun für OFDM ausrechnen will: ein 54Mbit OFDM Symbol codiert je
216 DatenBits und hat eine Übertragungsdauer (inkl.Guard-Intervall) 4 ys
(48Mbit = 192Bits, 36 = 144, 24 = 96, 18 = 72, 12 = 48, 9 = 36, 6 = 24)

Letztlich ist "Airtime" ein schöner Wert dessen Aussagekraft jedoch
Belanglos werden kann. :-)


Dirk
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