[Berlin-wireless] Offtopic
Horst Krause
offlinehorst
Mo Mär 17 01:29:55 CET 2008
hallo sven-ola ++,
(spät, lang und schwierig, wenig horstig)
du schriebst an alina:
> das wuerde ich als angedeuteten Faschismusvorwurf interpretieren. Bist du
> sicher, dass du die ganz grosze Keule willst?
bitte definiere mir mal kurz *faschismus* in diesem zusammenhang,
ich referiere mit der verballhornung von freifunk in "FREYFAKE"
schon länger auf solche tendenzen.
alinas hinweis auf *Die Welle* finde ich durchaus verständlich.
grad bürgerkinder sind empfänglich für angeblich fortschrittliche,
im kern elitären und authoritären entwicklungen, mit klaren 1/0-regeln,
aber auch mit der durchsetzung selbst-beauftragter ziele notwendigen
härte auftreten und dabei die dominanz, aber auch unterordnung mit
wollig-warmem WIR-gefühl belohnen, und scheinbar vor den unbewusst
befürchteten looser-schicksal bewahrt.
man erinnere sich mal an die schärfe, mit der hier in der ML das
an sich harmlose rechtschreib/zitate-thema ausgetragen wurde.
viele telepolis-leser würden für sich sowas automatisch aus-schliessen.
andereseits reicht deren freelancer-liberalität häufig nicht weiter
als zum "hoppla_ich_bin_so_frei".
wenn sich zb. die ökonomischen/sozialen/politischen bedingungen als nicht
mehr so günstig für sie erweisen, dass sie noch stolz sein könnten auf ihr
"hab ich alles selber zuerst/schneller/besser gemacht",
dann kullern schnell die *schwarz-braune* haselnüsse aus'm sack.
da ist es allzu menschlich, wenn man in einer (volks)*gemeinschaft*
unterschlupf sucht (neudeutsch: community), oder wenigstens
angeblich schuldige randgruppen/minderheiten/feinden für angst
und verzweiflung verantwortlich machen kann.
(hier auch: horst_an_eigene_nase_packen)
[ich spare mir mal vertiefende suadas zu den bekannten themen:
- die begeisterungs-produktion unter der führung profesioneller
propaganda-, ähem, kommunikations-wissenschaftler,
- ausblenden der zt. wackeligen netz-realität v. ff-berlin
zugunsten einer geschmierten exploit-event-kultur,
- hirschereien selbst-ernannter un-demokratischer eliten
und ihre sozial-darvistischen allüren,
- den ererbten führungsanspruch der *bringer* und
ihr herablassendes lächeln über die dau-looser,
- dominance_by_code/protocol/media-presidence,
- sogn. 'tranparenz' des förderverein_nonprofit.com
aus mitteln der micki-soft-foundation,
- die kirchen-fürsten der befreyfakungs-religion
und deren 'attraktive' wirkung auf ihre gemeinde,
- ff-rechtsbelehrungs-"stupidity"]
@elektra: ich versichere dir, das war alles in meinem kopf, und sprach den
ganzen nachmittag zu mir: 'schreib mich auf!'.
BITTE wieder alle meine schizzo-symtome genau+vollständig zitieren!!!
ein fast-schwiegervater (u. alter gewerkschaft/SPD-mann) hat mir mal erklärt:
"wenn sich drei leute einen abend lang
beim bier so dermaßen einig sind,
DASS ist schon fast faschismus!"
ich habe auch schon mal drauf hin gewiesen, dass die in nerd/IT-kreisen
so hochgehaltenen eigenschaften *ziel-/ergebnis-/erfolgs-/event/erneuerungs*-
orientierung auch auf die adolf_der_nasenbärtige-führung, seine funktionärs-crew
und die damaligen partei-genossen zutrafen.
das swastika-projekt ist damals, nach anfänglich fantastischen erfolgen,
aber trotzdem grob schief gegangen... (nicht das ich traurig wäre)
wenn man sich also nicht mit denen in ein nest setzen will, muss es, ausser
selbst-deklarierter erfolge/wichtigkeit/aktivität, oder gar 'integrität',
noch merkmale geben, mit denen man sich hoffentlich abgrenzen kann von
der braunen soße, dem nah verwandten bürgerlichen besitzstand-kleister
oder der rot-grün-bunten salon-sozialismus/anarchismus/hedonismus-blase,
wenn man es denn mehr als nur gefühlt/verbal wöllte.
vielleicht sowas wie *sinn* o. *bedeutung*?
oder die frage:
wem / wie_vielen nutzt es wie lange?
der grad verstorbenen IT-pionier:
http://www.zeit.de/online/2008/11/Joseph-Weizenbaum-Nachruf?page=1
schrieb 1976 (buch): *Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft*.
die herleitung von open-source-rechten aus dem habitus des germanisch/
römischen eigentums-rechts fand ich schon wenig überzeugend.
aber wie der immaterielle aspekt von open-network sich aus dem
besitz-recht der open-source-praxis herleiten soll, leuchtet mir noch
weniger ein, trotz intensivem studium der ff-site/pille-palle-agreament.
ich vergleiche das alles gerne mit der geschichte der atom-physiker,
die nach der atom-bombe zur schuld-abwehr beim weitermachen den mythos
des *Friedlichen_Atom* brauchten; oder wenigstens das mantra, dass
die jeweils *unseren* nukes überhaupt nicht mit der gefährdung durch
die *anderen* zu vergleichen wären, und damit die zentralistischen,
unsozialen und gefährlichen 'notwendigkeiten' erst schufen,
die mit dem begriff "atom-staat" treffend beschrieben sind; samt
aller daraus entstehenden "sonst_geht_das_licht_aus"-kampagnen
und beschaffungs-*security* des 'militärisch-industriellen_komplex'.
die parallelen zu unserer freiheitlich-demokratischen-IT-grundordnung
die trotz open/befreiungs-mythos ständig weiter richtung
vorrats-verdächtigungs-überwachungs-staat und self-stasi_3.0
mutiert, sind für mich schon bemerkenswert...
aber über solche zusammenhänge mit IT-menschen zu diskutieren ist
zz. kaum möglich, die selbst-hypnotisieren sich lieber á la
"eine freie welt durch frei software" und "just for fun"
um sich nicht mit dem widerspruch beschäftigen zu müssen, dass
sie fast überall, wo geld verdient wird, wegen allgegenwärtigen
kapital-verwertungs-interessen an den plänen u. zielen der
sogn. *dunklen* seite massgeblich mit-arbeiten (müssen?),
und dies auch in freie/offene projekte 'rüberschwappt;
mal ganz abgesehen von den agierenden charakteren.
das sind soziale/politische themen, denen eine öffentliche
bearbeitung gut täte und wo beschweigen oder das gebetsmühlen-artige
"mach es doch besser" wenig nutz,
deshalb stelle ich mal wieder die frage:
was will das open.source/open.net/open.hardware-movimento ?
- (gedopten) spitzen sport mit event/medien-rummel
- oder breitensport/fitness.
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gruss horst_104.131.10.1
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