[Berlin-wireless] OLSR Status

Henning Rogge hrogge
So Mai 11 10:51:26 CEST 2008


2008/5/11 Sven-Ola Tücke <sven-ola at gmx.de>:

> Moins,
>
>  (eine Vorbemerkung: ich bin eher Praktiker. Mir isses egal, ob etwas
>  wissenschaftlich korrekt ist - solange es funktioniert).
Es hat funktioniert, ja... aber WIE es so wirklich funktioniert ist
schwierig abzuschätzen sobald wir uns weg von den Untersuchungen zur
ETX-Berechnung wegbewegen. Außerdem hatte ich in der Simulation einige
Fälle gefunden, wo die alte Metrik sehr stark schwanken konnte, wenn
ein Link temporär komplett für einen kurzen Moment blockiert wird, was
gerade bei der Nutzung von Olsrd auf mobilen Geräten (IPhone-Port ?)
passieren könnte.

>  Aha. Die Berechnung ist also von SendedPacks / ReceivedPacks auf
>  SendedHellosLastMinutes / ReceivedHellosLastMinutes umgestellt. Das kann
>  schon Sinn machen, z.B. wenn die Verbreitung von Topoinfo nicht mehr uber
>  Superviele-Redundante-TCs laeuft. Hannes hatte ja mal sowas angekuendigt.
Ich denke der Wert "TC Redundancy" könnte man vermutlich locker auf
2-3 runterschrauben, das müßte eigentlich mit der aktuellen Metrik und
Fisheye immer noch vernünftige Routen ergeben.

>  Jedenfalls koennte man auch Hellos/Minute beim Start mit einem kleinen
>  Bewertungszeitraum rechnen. Und den Bewertungszeitram erst nach dem
>  hochlaufen langsam verlaengern. Naja - erstmal egal...
Wie wäre es einen neu erkannten Link direkt mit einem einstellbaren
LQ-Wert (Standard 0,3 ?) anfangen zu lassen, damit die Route schneller
da ist ? Die neue Formel kennt nämlich keinen "Bewertungszeitraum"
(siehe unten).

>  Des weiteren wird (falls nicht auch an der Paketaggregation gedreht wurde) es
>  moeglicherweise dasselbe Problem wie beim B.A.T.M.A.N geben: Berechnet wird
>  der Verlust von *kleinen* Paketen. Das ist aber Wireless. Bei miesen Links
>  kann man sehr wohl mit 50-Byte-Paketen uebertragen, aber ein 1500er gehen nur
>  selten mal durch.
Das ist ein generelles Problem der ETX Metrik, da diese nur
Verlustwahrscheinlichkeiten "pro Paket" rechnet. In der nächsten
(nicht 0.5.6 sondern danach) Olsrd Version wird es zusätzlich auch
eine ETT-Metrik geben, die dann die Bandbreite der Links in Betracht
zieht. und damit sozusagen ein Maß für die "Airtime" (Zeit wo das
Medium genutzt wird) angibt.

>  Eine Mail spaeter identifizierst du den DijstraLimit als Fehlerquelle - ich
>  nehme an, dass LQTCs dann nicht oder nich korrekt gesendet werden. Das kann
>  schon sein - denn Hannes hat ja immerhin das ganze Timerzeugs umgebaut. Das
>  D-Limit erzwingt eine Komplettberechnung der GesamtTopo alle X Minuten. Und
>  ignoriert "Neuberechnungs-Aufforderungen" wegen empfangener Topoupdates.
>  Zumindest vor dem Timer-Refactoring war das noch noetig um die CPU-Last
>  einigermaszen niedrig zu halten.
Das Problem ist, daß zwar die Routen neu berechnet werden, nicht aber
die MPRs. Das führt dazu das die ausgesendeten TCs von den
1-Hop-Nachbarn nicht weitergeleitet wurden.

>  Ich werde also zunaechst mal mit einer WVC54G testen. Das ist 'ne Webkamera
>  mit einer saulangsamen CPU (ca. 1/10 von einem WRT). Wenns da drauf laeuft
>  dann sehen wir weiter...
Bin schon gespannt auf deine Ergebnisse. Wie schon erwähnt,
DijstraLimit sollte in der neuen Version nun wieder funktionieren
(wurde von mir unter OpenWRT in einer Simulation erfolgreich
getestet).

>  das lq_etx Plugin kennt einen Magic-Faktor "alpha". Was'n das?
Alpha ist der Alterungsfaktor der ETX-Funktion. Jedes mal wenn ein
Hello verloren geht wird der LQ Wert mit 1-Alpha multipliziert. Wenn
ein Hello erfolgreich empfangen wird wird mit 1-Alpha multipliziert
und danach Alpha hinzuaddiert.

Den Faktor Alpha gibts übrigens in 0.5.6 auch für die Standard-ETX
Berechnung (LQ-Window-Size hat ab 0.5.6 keinerlei Wirkung mehr).

> Und auszerdem:
>  Welche Zeitbasis eigentlich? Hoffentlich mit der Hello-Sende-Rate der
>  Gegenstation korreliert und nicht einfach irgendeine feste Zeit?
Jeder Link hat seinen eigenen Timer basierend auf der VTime der
empfangenen Hello-Pakete des entsprechenden Links. Ich kann das ganze
aber auch nochmal in einer Simulation testen.

Henning

--
 "Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämem wir hin, und niemand
 ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge." (Kurt
 Marti)




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