[Berlin-wireless] Piratenfunk an unserer Schule

Tobias Postulka turmfalk
Mo Dez 13 13:40:57 CET 2010


Lieber Micha,
wie du richtig dargestellt hast, gibt es neben den technischen auch einige rechtliche Fragen.
Allgemein:
In Berlin-Lichtenberg existiert eine AG Medienarbeit (nach §78 SGBVIII) und es gibt ein Medienkompetenzzentrum (Die Lücke), welche den Prozess "Einführung von WLAN" in der Grundschule begleiten könnten. Von diesen Institutionen werden auch Schulungen und Fortbildungen dazu angeboten. Weiterhin arbeiten einige Medienkompetenzzentren (Bizz 21 und Bizz 21 II) auch überregional und informieren in Schulungen und Vorträgen über die rechtlichen Fragen von Internet an der Grundschule.
Ich würde übrigens dringend empfehlen, den Kindern nicht ohne Internetführerschein und weiteren Einweisungen unbeaufsichtigt Zugang zum Internet zu geben. Hieraus können sich tatsächlich sogar Straftatbestände ergeben. Eine perfekte Filteranlage ist übrigens nach heutigen Erkenntnissen kein ausreichender Schutz, um Kinder unbeaufsichtigt surfen zu lassen. Die WLAN-Nutzung sollte, wenn gewünscht, daher recht gut reglementiert und mit den Schülerinnen und Schülern abgesprochen sein. Ich würde dem Träger der Schule empfehlen, die Eltern eingehend zu informieren und gegebenenfalls auch deren genau definiertes Einverständnis in einem speziellen Schreiben einzuholen.
Zu Einzelheiten kannst/solltest du dich an die oben genannten Stellen oder auch gern an mich wenden (Bin einer der "Sprecher" der Medien-AG).
Bei der Einrichtung des von dir gewünschten Filters gibt es allerdings sicherlich in der Liste noch andere dafür fitte Ansprechpartner.
Ansonsten noch kurz: deine Idee als solche finde ich toll...!
Viele Grüße
Tobias
0173 615 0 555

Emailadresse Medienkompetenzzentrum in Berlin-Lichtenberg
info at die-luecke.de

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: berlin-request at berlin.freifunk.net
Gesendet: 13.12.2010 12:00:02
An: berlin at berlin.freifunk.net
Betreff: Berlin Nachrichtensammlung, Band 1098, Eintrag 1

Um e-Mails an die Liste Berlin zu schicken, nutzen Sie bitte die
Adresse

	berlin at berlin.freifunk.net

Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen:

	http://lists.berlin.freifunk.net/cgi-bin/mailman/listinfo/berlin

oder, via Email, schicken Sie eine Email mit dem Wort 'help' in
Subject/Betreff oder im Text an

	berlin-request at berlin.freifunk.net

Sie koennen den Listenverwalter dieser Liste unter der Adresse

	berlin-owner at berlin.freifunk.net

erreichen

Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf einen
sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of Berlin
digest..."


berlin-wireless-digest

Meldungen des Tages:

   1. Fwd: Piratenfunk an unserer Schule (Andreas Pittrich)
   2. Re: Fwd: Piratenfunk an unserer Schule (maltejk)
   3. onlinedemos aus dem freifunk / war: Im Netz ist Krieg und FF
      pennt (ulf kypke)
   4. Re: onlinedemos aus dem freifunk / war: Im Netz ist Krieg und
      FF pennt (maltejk)


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Message: 1
Date: Sun, 12 Dec 2010 16:29:48 +0100
From: Andreas Pittrich [
Subject: [Berlin-wireless] Fwd: Piratenfunk an unserer Schule
To: wirelesslan in Berlin 
Message-ID: <4D04EA6C.50307 at web.de>
Content-Type: text/plain; charset=UTF-8

Moin Leute,

könnt ihr Micha (angehängstes mail) weiterhelfen? ? Muß ja kein
Piratenlabel dran :)

Die ev. Schulfstiftung bereibt noch mehr Schulen in Berlin:

http://www.schulstiftung-ekbo.de/schulen_berlin.0.html
http://www.schulstiftung-ekbo.de/schulen_brandenburg.0.html


ciao
Andreas

-------- Original Message --------
Subject: Piratenfunk an unserer Schule
Date: Fri, 10 Dec 2010 17:32:18 +0100
From: derMicha 
To: raulfes at gmail.com, Alexander Tavdidischwili [,
Andreas Pittrich [

Ahoi,

ich würde gerne an unserer Schule:
http://www.ev-schule-lichtenberg.de/
Piratenfunk installieren. Die Schulleitung ist auch daran interessiert
den Schüler Netzzugang ins Schulnetz und auch ins Internet zu gewähren.
Wir planen die Einführung von Netbooks, die dann via WLAN das interne
Netz und das Internet nutzen können sollen.

Es handelt sich um eine Grundschule und damit um 5-12 jährige Kinder. Im
schon vorhandenen Computer-Raum versucht man mit einem Proxy (Time4Kids)
den Internetzugang in bestimmten Bahnen zu halten. Allerdings sehr zur
Unzufriedenheit mancher Lehrer. Der Proxy filtert halt auch viele "gute"
Sites raus. Die Schule kann die Whitelist nicht beeinflussen und der
Dienstleister scheint sehr sehr träge zu sein. Weiterhin ist der Filter
auch von jedem Deppen zu umgehen. Es findet keine Umleitung der
HTTP-Requests statt, der Filter wird nur genutzt, wenn er im Browser als
Proxy eingetragen ist. Das ist natürlich oft nicht der Fall.


Ich habe nun zwei Anliegen.

1. Kennt Ihr eine bessere Filter/Proxy Lösung? Eine Whitelist ist glaube
ich hier schon angemessen, nur müsste die Schule Ergänzungen schneller
ergänzen können.

2. Beim Freifunk/Piratenfunk muss der Nutzer ja einmalig die
Nutzungsbedingungen akzeptieren. Wenn es sich hier aber um 6-12 jährige
Nutzer handelt ist das vermutlich juristisch wertlos, oder? Habt Ihr
eine Meinung dazu?

zu 2.
Der Träger der Schule hat Angst vor Haftungsansprüchen im Falle von
Missbrauch. Das bisherige Konzept zur Absicherung des Schulträger/der
Kinder basiert auf dem o.g. Filter und einem immer anwesenden Lehrer.
Wenn die Kinder nun aber in Zukunft via WLAN mit Netbooks in der ganzen
Schule das Internet nutzen können, hat der Schulträger Sorgen. Projekte
mit Laptops sollen auch schon in der 2. Klasse los gehen.

Ich freu mich auf Euer Feedback.

bye,
der Micha

--
Michael Merz
Mail: dermicha at dermicha.de
Skype: michamerz




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Message: 2
Date: Sun, 12 Dec 2010 17:04:30 +0100
From: maltejk 
Subject: Re: [Berlin-wireless] Fwd: Piratenfunk an unserer Schule
To: wirelesslan in Berlin 
Message-ID: <4D04F28E.7050906 at img.it.cx>
Content-Type: text/plain; charset=UTF-8

Hallo Andreas,

für maximal Erfolge sollte der Micha sich am besten auch an der
Mailingliste anmelden,

> 1. Kennt Ihr eine bessere Filter/Proxy Lösung?

wobei für den genannten Punkt eigentlich ein Wlan Hotspot und ein
Proxy-Rechner mit einem transparentem Proxy (Squid etc) und einer
konfigurierten Whitelist reichen. Ich bin sicher sowas gibts schon. ( ->
google)

> Der Träger der Schule hat Angst vor Haftungsansprüchen im Falle von
> Missbrauch.
Das aber denke ich, ist schon etwas mehr, als Freifunk bieten kann,
zumal der Träger rechtliche Bedenken bei unbefugter Nutzung hat was (a)
die Freifunk-Idee grundsätzlich nicht tut und entsprechend
unverschlüsselte drahtlose Netze zur Verfügung stellt und (b) es nicht
der Weisheit letzter Schluss ist auf allen Client-Rechnern olsrd laufen
haben zu müssen, nur um "ins Netz zu kommen".

(Nicht nur) ich würde das Nutzen von freifunk an Schulen sehr begrüßen.

> ... und einem immer anwesenden Lehrer.

Das ist in der Tat nicht schlecht, denn Netzkompetenz entsteht nicht von
selbst. (Wobei umstritten ist, ob Lehrer nach gegenwärtigem
Ausbildungsstand da die besten Ansprechpartner sind)


> Wenn die Kinder nun aber in Zukunft via WLAN mit Netbooks in der ganzen
> Schule das Internet nutzen können, hat der Schulträger Sorgen.

Ich denke aber(hier), dass das konventionelle Wlan mit zentralem Proxy
zwecks "Zensur" ^^ hier der bessere Weg ist.
Nicht zu letzt bringt das verschlüsselte WLAN (hier böte sich sogar WPA2
mit Radius an) die (gesetzlich geforderte (!), theoretische)
Minimalsicherheit beim Übertragen von Daten über ein kabelloses Netz,
der Betreiber des Funknetzes ist somit zumindest im Rahmen anwendbarer
Gesetze gegen Angreifer von außen geschützt (ich bin kein Anwalt).

Beste Grüße

Malte




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Message: 3
Date: Sun, 12 Dec 2010 21:06:37 +0100
From: ulf kypke 
Subject: [Berlin-wireless] onlinedemos aus dem freifunk / war: Im Netz
	ist Krieg und FF pennt
To: wirelesslan in Berlin 
Message-ID:
	[
Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1

schönen sonntag abend,
das thema wikileaks, oder besser das, was dadurch entsteht, wie z.b.
"operation payback" wirft nun doch in verbindung mit freifunk neue
fragen auf. denn diese art der onlinedemo ist ja vom grundgedanken her
ganz nett und wie man eben so vor der firmenzentrale demonstrieren
kann, so macht man das jetzt online und die webseite ist solage down -
toll. im winter ganz groß in mode, weil es nicht so kalt ist wie "in
echt".
und jetzt aber aus freifunk sicht:
da klebt nun meine ip dran, ahh denk ich mir, kannste ja ganz vielen
demonstanten platz auf der daten autobahn geben. wird die demo größer
hat sie mehr wirkung - logisch, aber andererseits könnte es ja auch so
sein, dass dies als illegale handlung gesehen wird. und ich hier in
ein paar tagen kein vdsl mehr habe. plus strafrechtliche und
zivilrechte konsequenzen - na vielen dank. und was ist überhaupt, nur
mal angenommen ich finde atomkraft voll super und demonstriere
garnicht online mit, meine ip steht aber wieder im log, aber eben von
anderen demonstranten auf meinem freifunk uplink.
well well,wieviel "demonstrieren" ist noch ok, ich an meinem
einzelplatz an meinem dsl, oder als daemon und übernacht, oder eben
ein anderer der sich in ein wlan gehackt hat und gleich für viele
demonstrieren geht, oder aber ein internetcafe, wo ich dann für 1 euro
eine stunde anonymes demonstrieren kaufen kann, ist es das mir wert -
vielleicht, der internetcafe betreiber freut sich, bei coolen demos
sind dann alle pcs vermietet, wie früher die jukebox in der kneipe.
ha, habt ihrs auch gerade gedacht, da kann man doch... klar, und wann
kommt die erste mobile app zum mobilen online demonstrieren?
na dann frohes demonstrieren, im freifunk...



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Message: 4
Date: Sun, 12 Dec 2010 21:14:00 +0100
From: maltejk 
Subject: Re: [Berlin-wireless] onlinedemos aus dem freifunk / war: Im
	Netz ist Krieg und FF pennt
To: wirelesslan in Berlin 
Message-ID: <4D052D08.9040700 at img.it.cx>
Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1

Hallo,

Am 12.12.2010 21:06, schrieb ulf kypke:
> da klebt nun meine ip dran, 

schön, dass du diesen Punkt auch mal angesprochen hast, habe ich noch
garnicht dran gedacht.

> ha, habt ihrs auch gerade gedacht, da kann man doch... klar, und wann
> kommt die erste mobile app zum mobilen online demonstrieren?
> na dann frohes demonstrieren, im freifunk...

mhh jo, Ende vom Lied quasi, dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Denke der
einzige Weg zu demonstrieren wird dann wohl doch auf der Straße sein,
weil alles andere kommerzialisiert wird.

"Willste das kostenlose Demoapp mit Werbung von AdMob, oder die
kostenpflichtige, werbefreie Variante."

Prost -.- Und schönen dritten Advent.



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Ende Berlin Nachrichtensammlung, Band 1098, Eintrag 1
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