[Berlin-wireless] µwellen-herde

Horst Krause offlinehorst
Di Jul 27 00:08:50 CEST 2010


hallo,

RICHTIG ist, daß die µwellen-herd-tür nicht 100,00% dicht ist.
weil man die tür leicht öffnen will, geht dicht-löten oder
wenigsten rundum fest-schrauben schlecht :-(
vor allem ältere µwellen-herde haben deshalb einiges aus den
*ritzen geschwitzt*.

FALSCH ist das beispiel mit dem handy als beweis für undichtigkeit:
dh. daß es trotz geschlossener µwellen-herd-tür klingelt, wenn
angerufen wird, dh. das handy für mit den nächsten handy-mast
verbindet.

im rand zwischen tür und rahmen ist eine "resonanz-dichtung"->google.
wie der name schon andeutet, ist die funktion dieser dichtung dafür
bestimmt, bei resonanz mit der betriebs-frequenz des µwallen-herd
von ~ 2,4GHz zu dichten; und das auch auch bei geringem mechanischen
abstand zwischen tür/rahmen.

bei den von 2,4GHz abweichenden handy-frequenzen (900, 1900MHz, ect)
dichtet sie naturgemäß (weil keine resonanz) nicht gut, deswegen
kannst du ein handy im geschlossenen µwellen-herd anrufen;
die tür ist aber bei 2,4GHz trotzdem so dicht, daß es als gesund-
heitlich unbedenklich gilt.

bei dem geringen RX-power-level, bei dem sich unsere wlanlinks ab-
spielen (zb: signal-level = -80dBm = 0,000 000 000 01 Watt), ist
die oben genannte µwellen-herd-leck-leistung von 0,xx Watt natürlich 
immer noch der "hammer", wie rolf richtig sagt.

und auch praktisch kann ich jedesmal zu bestimmten tageszeiten,
wenn mein schwacher link (sig/noise = 85/95dB) wackelt oder zeitweise
ganz abreißt, auch im wispy-wlan-spectrum-analyser-display die
fette strahlung von µwellen-herden sehen, ja sogar geräte, beladungen, 
programme (zb. auftauen, ect), gar-fortschritt, temperatur-drift
unterscheiden. das geht natürlich nur, wenn die störung auf *meiner*
seite des wlan-link ist. also in den häusern, die meinen innenhof
umgeben.
µwellen störungen auf der *anderen* link-seite kann ich nur indirekt 
daran erkennen, daß im fff-webinter/status/übersicht
- bei mir der NLQ schlechter als gewöhnlich ist, und
- auf der gegenseite in ../status/wlanscan bei mehreren der dort
   aufgelisteten SSIDs die noise-werte ungewöhnlich hoch sind.
   (mit mouse-zeiger auf die signal-*treppe* zeigen,
    dann erscheinen nummerische sig/noise-werte)
dafür ist es natürlich nützlich, wenn man da schon mal vorher rein
gekuckt hat, damit man vergleichen kann, was normal/ungestört war.

wenn man in der nähe zb. eines restaurants wohnt, oder gar an
einer fress-meile, wie zb. die umgebung des boxhagener-platz,
kann man davon ausgehen, das zumindest nachmittags/abends
dauernd mehrere µwellen-herde rum-lärmen;
und ja, auch bio/öko-läden habe eine (im hinterzimmer).

zum glück haben die meisten µwellen-herde so einfache netzteile
für die 2~5-KiloVolt-stromversorgung des magnetron, daß die leistung
des magnetron 100mal pro sekunde abbricht und wieder beginnt.
die so entstandene lücken im wlan-radio-smog werden für die sog.
microwave-robustness unserer radio-interfaces ausgenutzt.
dh. es wird versucht, in den lücken des µwave-herd-radio-noise
unsere tiny_waves hindurch zu mogeln :-)

wenn man nur einen µwellen-herd zur zeit an der backe hat, mag
das noch funktionieren, es wird nur langsamer/ruckeliger.
wenn in der umgebung mehrere µwellen-herde an allen 3 phasen
des drehstrom-netz lärmen, dann wirds ziemlich duster.

soweit mein klugschiss
gruss horst
offlinehorst at web.de


Patrick Grimm wrote:
> Hi
> Am Montag 26 Juli 2010, 16:00:31 schrieb Rolf Pfeiffer:
>> Keine Abschirmung ist perfekt - und wenn von 600W ein winziger Bruchteil
>> austritt, ist das für unsere Maßstäbe immer noch ne Menge Holz.
> 
> Google findet folgendes zum Thema:
> 
> Interessant ist, dass ein auf Empfang ge-
> schaltetes Handy im (abgeschalteten!)
> Mikrowellenofen klingelt, wenn man die
> entsprechende Nummer wählt und sich ein
> genügend starker Sender in der Nähe befin-
> det. Dies zeigt, dass der Mikrowellenofen
> natürlich nicht absolut dicht ist.
> Gemäß einer Untersuchung der GSF
> (Forschungszentrum für Umwelt und Ge-
> sundheit in der Helmholtz-Gemeinschaft)
> an über 100 Mikrowellengeräten lag bei
> praktisch allen Geräten die im Abstand von
> 5 cm gemessene Leckstrahlung unter dem
> Emissionsgrenzwert von 5,0 mW / cm2.
> 
> Quelle: http://www.e13.physik.tu-muenchen.de/Doster/aalbss08/mikrowelle.pdf
> 
> Gruss
>             Patrick
> 
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