[Berlin-wireless] Dezentralität / Dienste

Sven-Ola Tuecke sven-ola
So Feb 1 08:55:42 CET 2015


Hallo Boris,

so ein VPN-Server muss nicht in DE stehen. Ich hatte schon einen in USA
und einen in Slovenien. Vorher angekündigt "wird VPN-Dienst für offenes
WLAN" -> da war dann ruckzuck mein Name mit Adresse im Whois. Wenn im
Whois nur der Provider drin steht, dann sind die einfach nur zu faul das
einzutragen.

Die Whois-Info wird dann gerne mal für Abuse-Meldungen verwendet. In USA
bekommt man da z.B. "Takedown-notices" oder es gibt "Your site is
sending SPAM on port 25, please cut". Auf Abuse-Meldungen muss man
passend antworten, etwa "nein, ich habe da nix veröffentlicht. Es wird
ein Benutzer sein und ich kümmer mich darum, dass Album xyz nicht weiter
angeboten wird". Tut man das nicht, ist der jeweilige Provider gehalten,
die Daumenschrauben anzusetzen (also z.B. den VPN-Server solange
abzuschalten bis wer reagiert). Eine Abuse-Meldung ist die (nach meiner
Erfahrung) kostenfreie Variante der deutschen Abmahnung. Zum
(technischen) Kümmern gehört natürlich eine gewisse Kenntnis vom Umgang
mit dem verwendeten Betriebssystem sowie Netzwerk-Krams (z.B. Port 25
sperren, einen Torrent stoppen). Bei einem nur mäßig benutzten
VPN-Dienst kommt so Abuse-Kram alle paar Monate.

Achsoja. Ausland hat auch Nachteile. Öffi-Mediathek sagt "nope" (je nach
Land). Netflix, Hulu & Co werden möglichweise gar nicht funktionieren
(This service not via VPN). Youtube verzichtet auf die beliebten
GEMA-Hinweise. Und USA ist recht weit weg (speziell: Westküste), so dass
die Pingzeiten hochgehen (100-140ms). Oder anders: eine SSH-Session über
einen West-USA-VPN fühlt sich wie Gummi an. Viele DE-Webseiten laden
recht lange. Wegen der vielen Werbesachen bis die Seite anzeigt (CSS,
JS, Flash, Cookies, whatnot...).

HTH // Sven-Ola

Am 31.01.2015 um 20:27 schrieb Boris Bischoff:
> Ich interessiere mich für diese Lösung:
>
>> > 	? Und zum Schluss gibt's genau das, was du erwähnst. Einfach einen Server mieten und den Kopf hinhalten. Wenn im "whois" zu der Server-IP-Adresse was anständiges auftaucht (z.B. "Freifunk Bielefeld" oder "Amtsgericht Charlottenburg" oder "Partei der Insert-Name-Here" + plausible Postadresse) könnte ich mir vorstellen, dass Kopf-hinhalten gar ned so schlimm wird. Wenn das in jeder größeren Stadt passiert ist das schon eher "Deutschland-tauglich?.
> Meine Frage dazu ist, ob der Server in Deutschland stehen muss/sollte.
> Und noch was: meines Wissens kann man sich nicht als Inhaber einer IP eintragen lassen, oder? Wenn jemand ein whois x.x.x.x macht, dann kommt er immer an die Kontaktdaten meines Providers, so wie ich das sehe. Das heißt, ich frage einfach beim Provider des lieben Friedens wegen vorher an, ob er mich da unterstützen kann, ja?
>


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