[Berlin-wireless] [WLANnews] Artikel schreiben: Freifunker vernetzen Flüchtlinge in ganz Deutschland

cholin cholin
Sa Jan 17 22:29:53 CET 2015


N'abend.

Nachdem der Text für einen Blogartikel zu lang, politisch und zu viel
Dank enthält, jetzt per Mail. Vlt dennoch interessant für die ein_e oder
andere_n:

Im Jahr 2012 begann eine bis dato einmaliger Protest von Asylsuchenden
und deren Unterstützer_innen. Ausgehend vom Suizid in einer
Gemeinschaftsunterkunft für Würzburg im Januar 2012 breitete sich der
Protest über die gesamte Bundesrepublik aus [1]. Im Zuge des sogenannten
"march for freedom" (ein 600km langer Protestmarsch von Würzburg nach
Berlin) wurde der Oranienplatz in Berlin im Oktober 2012 besetzt. Der
Platz selbst verfügte über wenig bis keine Infrastruktur. Mit dem Ziel
freie und unabhängige Netzwerkinfrastruktur aufzubauen sowie einer
digitalen Spaltung entgegenwirken, enschlossen sich Freifunker_innen aus
Berlin den Oranienplatz mit Freifunk zu versorgen.
Hierdurch wurde das Protestcamp von 2012 bis zu seiner Räumung 2014 mit
Freifunk versorgt werden.

Nach anfänglichen technischen Problemen, konnte im Dezember 2013 auch
die Gerhart-Hauptmann-Schule [1] an das Berliner Freifunknetz
angeschlossen werden Hier versorgten zwischenzeitlich bis zu 11
Access-Points die Bewohner_innen mit freiem Internet. Der Bedarf an
freier Infrastruktur zeigt sich in den anonymisierten Statistiken [2].
Zu Stoßzeiten wurde über die Funkstrecke bis zu 2MB/s übermittelt
(up+down). Mehr Infos hier gibt es in der Wiki [3].

Der Senat scheint selbst mit der geringen Anzahl von Refugees leider
überfordert zu sein und so werden seit 2014 immer mehr Menschen in
Notunterkünften (vor allem Turnhallen) sowie in Container-Gebäude
untergebracht werden. Die digitale Infrastruktur in diesen Orten ist
meist mangelhaft. Dennoch konnten dank des Einsatzes von
Freifunker_innen [5] und Menschen aus dem AFRA-Hackerspace [5]
Ende 2014 gerade noch rechtzeitig ein Internetzugang für die
Notunterkunft in der Waldschulallee realisiert werden. Hierdurch konnten
die Menschen über die Feiertage wenigstens Kontakt zu Angehörigen und
Freunden aufnehmen. In der Notunterkunft in Dahlem-Dorf sind ähnliche
Versuche am laufen.

Wir möchten uns hier nochnmal bei unseren Unterstützer_innen bedanken,
die Freifunk auch für Menschen abseits jeglicher Grenzen ermöglichen.
Das sind vor allem Refugees selbst, Aktivist_innen sowie Anwohner_innen.
Weiter bedanken wir uns beim Verein "Give something back to Berlin" [3]
der uns, neben vor allem privater Spenden, finanziell im Rahmen der
Gerhart-Hautpmann-Schule unterstützt
hat.

Generell ist das Ziel die digitale Infrastruktur in den Asylunterkünften
zu verbessern. Deswegen entsteht zur Zeit eine Zusammenarbeit zwischen
Freifunk Berlin und dem Refugee Emanicpation Project [4]. Weiterhin
stehen wir im Kontakt mit Kiezinis oder auch Heimbetreiber_innen. Wenn
ihr Lust habt hier zu helfen, meldet euch!

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Flüchtlingsproteste_in_Deutschland_ab_2012
[2] http://monitor.berlin.freifunk.net/host.php?h=refugee-core
[3] http://wiki.freifunk.net/Berlin:Standorte:Gerhart_Hauptmann_Schule
[4] http://givesomethingbacktoberlin.com/
[5] http://berlin.freifunk.net
[6] https://afra-berlin.de/

PS: Crossposting for the win!!!11

Am 13.01.2015 um 15:25 schrieb Monic Meisel:
> Hallo Aktivist_innen,
> 
> Erst wollte ich nur nen Artikel zu den Berliner Flüchtlingen schreiben, aber dann dachte ich: für die Startseite auf freifunk.net soll ein Artikel entstehen, wie Freifunker in ganz Deutschland Flüchtlinge unterstützen!
> 
> http://pad.freifunk.net/p/berlin-fl%C3%BCchtlinge
> 
> Angesichts der aktuellen Entwicklungen ein gutes Statement: Sich lieber FÜR als gegen etwas einsetzen und besser den Deppen keine Werbeplattform bieten: "Lieber FÜR Menschen als GEGEN irgendwas!"
> 
> Bitte helft mit den Artikel zu schreiben, da fehlen noch einige Verlinkungen bzw. Infos zu den bereits bestehenden Einträgen. 
> Gerne auch mehr O-Töne, persönliche Eindrücke, Motivationen, Zitate, Fotos, Momente.
> 
> Leider kann ich meist nicht sehen, wer da dankenswerter Weise schon geschrieben hat ? 
> Danke und LG, Monic
> 
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