[Berlin-wireless] MTU verstehen...

Volker Tanger (Maillists) vtlists at wyae.de
Di Apr 19 12:46:10 CEST 2016


Moin!

Am 19.04.2016 um 11:16 schrieb Smilie:
> Ohjeh da stellen sich gleich tausende Fragen.
>
> Woher wissen die Webseiten wie große unsere MTU ist?
> OK. Ich vermute, es ist ihnen egal.
>
> Hätten die Webseiten vom Router-Kernel dann nicht automatisch
> segmentiert werden müssen?
> Wenn es dabei trotzdem Probleme gibt, ist das  Segmentieren auf
> OpenWRT kaputt?

Nein - es ist dann nur falsch konfiguriert.

Wenn das Internet eine Rohrpost wäre, dann ist die MTU die Angabe für 
Deine Poststelle (den Router), dass in die Rohrpostkapsel maximal Teile 
bis zu demumddem Durchmesser passen, wenn die in Richtung Internet gehen 
sollen.

Wenn die falsch konfiguriert ist (z.B. 15,00cm), dann verpackt Deine 
Poststelle das auch ganz brav in die nächstpassende Kapsel und jagt die 
'raus - worauf die ganz großen 15,00cm-Kapseln dann beim 'Reinblasen in 
das typische DSL-Rohr mit nur 14,92cm Durchmesser aber am 0,8mm zu 
kleinen Rohranfang zerschellt.

Bei "Ping" merkt man da i.A. noch nichts, da ein Ping nur klein ist 
(meist 0,84cm Durchmesser) und durch eigentlich alle Rohre passt. Shell 
per SSH geht meist auch noch, da auch dort oft nur wenige Bytes durch 
die Leitung flitzen. Nur bei großen Bestellungen (ausführlichere 
Website-Requests) oder Daten-Hochladen knallt's dann - und die 
Poststelle ist sich keiner Schuld bewusst, ist sie doch explizit 
angewiesen worden, Kapseln bis 15,00cm Durchmesser zu nutzen.

Kleinere Kapseln gehen immer - eine zu kleine MTU funzt zwar (so lange 
nicht viiiel zu klein),  bringt aber Performanceeinbußen, da die 
Poststelle die lokal größeren Kapseln immer in mehrere kleinere umpacken 
muss - und auch nur eine begrenzte Anzahl Kapseln pro Zeiteinheit 
'rausschicken kann.


Ersetze
	Rohrpost = Netzwerk
	Poststelle = Router
	Kapsel = IP-Paket
	Durchmesser (in 0.1mm) = MTU (in Bytes)

Bye

Volker

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