[Berlin-wireless] Kritik Nutzung E27-Leuchtmittel mit Freifunk-Support

Harald Stürzebecher haralds at metafly.info
Fr Feb 1 10:35:13 CET 2019


Hallo Rolf

Am Fr., 1. Feb. 2019 um 08:23 Uhr schrieb
chrisinfo at web.de;R.Rosendahl at Melanchthon-Kirche.de <ChrisInfo at web.de>:
>
> Hallo Harald und Liste,
> ich wundere mich das Internet aus Leuchtmitteln bei euch so unkritisch diskutiert wird.

AFAICT diskutieren wir hier eine sehr spezielle Form von "Internet aus
Leuchtmitteln", nämlich Freifunkknoten, die in oder an Leuchten
installiert werden. Der Zweck besteht IMHO hauptsächlich darin,
Freifunkknoten an Stellen zu installieren, wo das bisher nicht möglich
ist. Die Möglichkeit, die Lampe über das Netzwerk zu steuern, ist
dabei optional. In manchen Situationen wird es notwendig sein, um die
Lampe schalten zu können, ohne die Stromversorgung des Freifunkrouters
zu unterbrechen. Da muss man dann abwägen, was einem wichtiger ist -
und sich ggf. selbst um die Infrastruktur für die Lampensteuerung
kümmern.

> Mir fehlen da leider die technischen Kenntnisse und Zusammenhänge, aber in dem unten verlinkten Artikel wird das Thema sehr kritisch untersucht, selbst getestet und  beschrieben.
> https://www.golem.de/news/smart-home-wenn-die-lampe-zum-trojaner-wird-1901-138712.html
>
> https://github.com/ct-Open-Source/tuya-convert
>
> "Gestern war es noch eine sichere Lampe und morgen ist es ein Trojaner. Der Nutzer selbst bekommt das einfach überhaupt nicht mit", sagte Steigerwald. Die einfachsten Gebrauchsgegenstände würden so zur Gefahr.
>
> Gäbe es den ähnliche Gefahren für Freifunknutzer?

Einige der Hauptgefahren lassen sich AFAICT relativ leicht vermeiden:
- Die "Freifunk-Leuchte" kann z.B. kein Trojaner in einem privaten
Netz werden, wenn sie nicht mit einem verbunden wird.
- Ein im Klartext gespeichertes Passwort für das private WLAN ist im
Freifunk-Netz auch nicht vorhanden.
Das gilt so aber auch für jeden anderen Freifunkknoten. Bei der
"Freifunk-Leuchte" ist das Risiko IMHO eher geringer, weil sie
vermutlich nicht als Verbindung zum Internet (egal, ob mit oder ohne
Tunnel, über WLAN oder Netzwerkkabel) verwendet wird. Wenn man dort
Netzwerkkabel verlegen könnte, würde man vermutlich eher einen
"normalen" Freifunkknoten aufstellen.

Die zusätzliche Gefahr, die ich bei einer netzwerkgesteuerten Lampe im
Moment sehe, besteht darin, das jemand unbefugt die Lampe ein- oder
ausschaltet. Das kann je Ort nach IMHO durchaus problematisch sein.
Wer schon mal im Dunkeln die Haustür aufschließen oder durch ein
Treppenhaus laufen musste, kann das bestimmt nachvollziehen. Ich würde
daher in den meisten Fällen versuchen, die Funktionen "Freifunk" und
"Licht schalten" voneinander zu trennen, weil selbst eine unnötig
leuchtende Lampe durch Stromkosten und Abnutzung einen Schaden
verursacht. Je nach Situation kann man IMHO aber auch zu einer anderen
Entscheidung kommen.


VG
Harald

P.S.: „Eine Lampe ist das Leuchtmittel, das in eine Leuchte eingesetzt
wird!“ (https://de.paulmann.com/beratung/lichtwissen/lampe-oder-leuchte/)



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