[wlanfhain] Re: Antennenpolarisierung
Marco Tidow
martidow
Di Aug 23 13:41:27 CEST 2005
On Mon, Aug.22. 10:34 +0200, Sven-Ola Tuecke wrote:
> Wenn ich deine anderen Ausfuehrungen richtig gelesen habe, hast du fuer eine
> Managed-Mode-Verbindung Unterschiede zwischen Ver/Hor Pol ermittelt.
Nö. Nochmal lesen :-) _Nur_ unsere beiden olsr-nodes spielen ad-hoc. Wichtig,
weil bei mehreren ad-hoc nodes im gleichen Band und gleicher SSID keine Zuordnung
des Feldstärke-Werts von "iwconfig" zu einer bestimmten anderen node gegeben ist.
"iwspy" erlaubt demgegenüber zwar, individuelle Empfangs- Feldstärke-Information
nach node-MAC Adressen aufzuschlüsseln - zumindest bietet der HostAP prism2-driver
dafür ein interface zur Kartenfirmware - aber was mit meinen Karten angezeigt
wird, sieht nicht interpretierbar aus... Egal, das Szenario hier war ja einfach
genug, daß die gelog-ten Feldstärke-Werte("iwconfig") tatsächlich nur was mit
unseren beiden nodes zu tun hatten. Auch ein Gegentest mit einem parallel
betriebenem managed-link ( natürlich mit Dauer-ftp-traffic beschäftigt,
ebenfalls auf channel 10, SSID "olsr.freifunk.net" ) brachte die beiden ad-hoc
nodes und ihre Feldstärke- Anzeige nicht aus dem Tritt; ihr Durchsatz brach
natürlich ein, weil mehr in der Luft "los" war.
> Generell wuerde ich bei reflektionsverdaechtiger Umgebung auf OFDM und
> zirkumpolare Modulation setzen (also G-Mode einschalten und spiralenfoermige
> Antennen).
Der G-mode steht nicht immer zur Wahl :-( . Bei zirkular-polarisierten Antennen
wie Helix ("Spirale") etc. ergibt sich der gewünschte Effekt der Minderung reflektions-
bedingter Störungen nur, wenn _beide_ Seiten zirkular-pol. arbeiten. Bedingt durch
den Umstand, daß sich der "Drehsinnn" der zirkularen Wellen mit jeder Reflektion
umkehrt ("links-Schraube" in "rechts-") und die zirkularen Antennen für Wellen
entgegen ihres eigenen Windungssinns quasi taub sind. Also sind mindestens zwei
Reflektionen notwendig, mit entsprechenden Verlusten, damit sich die zirk.-Antenne
wieder dafür "interessiert". Die unreflektiert, auf direktem Weg empfangenen
Wellenfronten sind deshalb i.d.R. einfach fetter, "lauter".
links zwischen linear-pol. Antennnen und zirkularen weisen mind. 3db zusätz-
lichen Signalverlust auf. (zirkulare Wellen sind eine Überlagerung zweier
linearer Wellen, die um 90° räumlich verschoben, in gleicher oder um 180°
verschobener Phase schwingen; davon liefert eine lineare Antenne eben nur eine,
die Hälfte, also -3db...)
Tatsächlich können mehr Stör-Reflektionen im Nahbereich einer Helix auftreten, weil
sie sämtliche reflektions-fähigen Objekte "geeignet" beleuchtet, was gegenüber
einer linear-pol. zum bmS führen kann, es also, egal wie man die lineare
Gegenüber-Antenne dreht, immer Mehrfach-Wege mit ähnlicher Amplitude wie die
der unreflektiert empfangenen Wellenfronten gibt.
Eine Helix als Gegenüber kann davon mindestens einen Teil "ignorieren".
(bmS: besch...eiden'st mögliches Signal)
Mir sind bislang nur Helix- und patch- Zirkular-Antennen untergekommen; die Helix
im Selbstbau - funktioniert, trägt aber durch ihre Länge ziemlich auf;
35cm für ca. 8dbi, 70cm für ca. 11dbi; doppelte Länge pro theoret. 3db mehr,
nicht wirklich der Hit. In der typischen Situation, wenig gebäude-image verschandeln
zu dürfen/zu wollen, nicht so prickelnd.
Mit der bislang einen patch-Ant. habe ich nicht viel rumspielen können, das Wetter
war einfach zu besch... und sie gehörte nicht mir.
Ergo machen zirk.-pol.-Ant. eigentlich nur in Richtfunk-Situationen Sinn, am Besten
als kurze Version mit 5 Windungen(~ 5dbi) vor einer Schüssel, als feed.
Bei mehr als 5 Windungen verschlechtert sich die Polarisation einer Helix von
fast-ideal-symmetrisch-kreis-zirkular leider wieder deutlich, bis hin zu fast-
schon-wieder-linear.
Konkret will ich einen Schüssel-Schüssel link mit zwei kurzen Helix-feeds demnächst
probieren. Schreibe dann genaueres. Aber nicht mehr so lang :-)
> Grusz, Sven-Ola
Und Gruß zurück, marco
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