[Berlin-wireless] DSL in den Louisiana Illegal !???
Justus Philipp Beyer
mercurix
Do Dez 1 10:08:52 CET 2005
Das ganze ist doch ziemlich plausibel und hat nichts mit Illegalität von
DSL zu tun:
Die *Stadtverwaltung* darf Internetzugänge nur mit einer Geschwindigkeit
von höchstens 144 KBit/s anbieten. Alle anderen dürfen also sehr wohl
mehr anbieten.
Ich vermute der Grund für dieses Gesetz ist die Absicht, den
kommerziellen Providern den Markt für (wirkliche) Breitbandanschlüsse
nicht zu verbauen. Während 128 KBit/s für viele sicher genug sind,
können die Provider mit denjenigen Kunden, die doch mehr wollen immer
noch ein Geschäft machen.
Ohne eine große Kapitalismus-Debatte anzetteln zu wollen, bringt mich
die Meldung aber dennoch zum Grübeln: Genau genommen ist es schon
interessant, dass in einem kapitalistischen System wie den USA überhaupt
eine Stadt Provider werden darf. Zweifellos kann sie somit die
Bedürfnisse vieler Kunden äh Bürger decken - was die Provider, also
einen Teil der Wirtschaft, trotz eventueller "Power-User" eher schlecht
dastehen lässt... In den sozialistischen Ländern wurden Betriebe zum
"Volkseigentum" gemacht, in New Orleans ist das Netz Besitztum der
Stadt. Nach dreizehn Jahren Schule meine ich, sagen zu können, dass
unser Wirtschaftssystem im Grunde genommen auf Konkurrenz durch
Wettbewerb und dadurch auf Effizienz setzt. In New Orleans wird das
vielleicht etwas anders gesehen?!
Ganz nebenbei sollte man auch nicht vergessen, dass so ein von der Stadt
betriebenes Netz auch erhebliche Risiken aufwirft: Wie war das mit dem
Datenschutz? Wer hat Zugriff auf die übermittelten Daten. Inwiefern darf
abgehört werden? Zumindestens und gerade bei dem letzten Punkt kann der
Umfang von außen schwer kontrolliert werden...
... ein paar Gedanken zum Thema ;)
Guten Morgen,
Justus
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