Re: [Berlin-wireless] grünberger höfe turm
Dagmar Albrecht
albrechtdagmar
Mi Nov 30 10:21:54 CET 2005
Hallo... anbei ein Text zu dem Thema , den wir in Samariter der
Kirche dazu gelegt haben bei unserem Antrag , dieser Text, und
weitere (viele) erklärende Worte mit entsprechenden Zahlen , reichten
dann aus. Aber für die Zukunft wäre es sicher nicht schlecht für
dieses Strahlenthema ein entsprechendes Papier zu haben, auf dem die
Werte nocheinmal explizierter und kompakter stehen. Gut wären auch
weitere und aktuellere unabhängige Presse /Fachartikel hierzu.
Good luck!
Gruß Dagmar
WLAN und Strahlung
Die Wissenschaft beschäftigt sich seit knapp einem Jahrzehnt mit der
Frage der Gesundheitsschädlichkeit von Handys, Mikrowellen,
Funkwellen sonstiger Art und seit kurzem natürlich auch mit der WLAN-
Technologie. Dieses brisante Thema ist und wird auf Grund der
Weiterverbreitung, sowie Entwicklung der auf elektromagnetische
Strahlung beruhenden Technik immer relevanter. von Christian Heise
und Michael Renzmann - 08.04.2004
Leider wird dieses Thema, wie so manche Themen, hinter denen ein
großer wirtschaftlicher Gedanke steht, entweder bagatellisiert oder
künstlich aufgebauscht. So liest man in eher unregelmäßigen Abständen
von angeblich unschlagbaren Beweisen, die für eine
Gesundheitsschädlichkeit sprechen, aber auch von Studien (oft auch
von Mobilfunkanbietern gesponsert), die den ?Elektrosmog? ganz
verneinen.
Hinzu kommt, dass selbst einschlägige Untersuchungen von neutralen
Institutionen oft an der Nachweisbarkeit ihrer Experimente scheitern.
So sorgten schon 1992 zwei Arbeiten des amerikanischen Biologen
Robert Liburdy über die Einflüsse von elektromagnetischen Feldern auf
die Kalziumionen-Mobilität in Zellen für Aufregung. Hier wurde der
Verdacht geäußert, dass elektromagnetische Strahlung im Zusammenhang
mit den für die Zellteilung wichtigen Calciumionen und dem Wachstum
von Tumoren fördernd wirken könnte. Die Forschungsergebnisse konnten
nie endgültig mit Hilfe weiterer Tests bestätigt werden, und der
Forscher zog seine Versuchsergebnisse 1999 nach dem Vorwurf der
Unterschlagung von Untersuchungsergebnissen zurück.
Ähnliches geschah mit den Ergebnissen einer Studie von Michael
Repacholi, der in einer Untersuchung Labormäuse 18 Monate lang 1
Stunde einem 900 Mhz Feld, etwa der Frequenz von D-Netzen bei GSM-
Handys, aussetzte. Doch auch diese Ergebnisse, bei denen in der
bestrahlten Gruppe Geschwülste der Lymphknoten doppelt so häufig
auftraten wie in der nicht bestrahlten Gruppe, konnten bislang nicht
reproduziert werden.
Die Voraussetzung für eine solche Debatte ist also denkbar schlecht.
Die Strahlenbelastung ist je nach Gerätetyp, sowie Sendeleistung
unterschiedlich. Bei einem Test des Magazins ?Ökotest? kam es zu
Werten zwischen 0,1 Millionstel Watt pro Quadratmeter bis zu
kritischen 23000 µW/m² auf den Wlan-Frequenzen. Außerdem wurde
festgestellt, dass im Freien die Strahlung von Wlan mit (wenigen
Meter) Abstand zur Quelle weitaus weniger betrug (7µW/m²), als die
von Mobilfunkmasten (D-Netz: 1200 µW/m² e-Netz: 120 µW/m²) und DECT-
Basisstationen (18µW/m²).
Auf der Seite des Nutzers sieht es hier jedoch oft anders aus: So
strahlt ein Handy im Sendebetrieb mit 45000 bis 150000µW/m², ein DECT-
Telefon mit ca. 60000 µW/m², und eine Wlan-Karte mit immerhin 17500
µW/m². Die durchschnittliche Strahlungsbelastung beträgt nach einer
amerikanischen Studie in dicht besiedelten Gebieten zwischen 50-
10000 µW/m². Bei einer Studie des österreichischen Bundesministeriums
für Verkehr und Wirtschaft 1999 lag die Belastung durch UKW bei
maximal 93 µW/m² und bei Mobilfunkmasten bei 856 µW/m². In
Deutschland steht die nächste Messung mit 1250 Messpunkten und einer
Frequenzmessbreite im nächsten Jahr durch die RegTP an.
Zu den gesicherten Erkenntnissen: Um das menschliche Gewebe ein Grad
zu ?erhitzen? (was als medizinisch unbedenklich gilt), benötigt es
mindestens 100 Millionen µw/m². Die Bundesimmissionsschutzverordnung
legt hier einen Grenzwert von 4,5 µW/m² bei einer Frequenz von
1800Mhz (E-Netz) bis auf 10Mil µW/m² bei 900 MHZ (D-Netz) fest, was
etwa einer maximalen Feldstärke von 42V/m im E-Netz und 58 V/m im D-
Netz entspricht. Diese Grenzwerte beruhen auf den Vorschlägen einer
Organisation (INCRP) der WHO.
Die Immissionswerte sagen aber nur etwas über die thermale Wirkung
von elektromagnetischer Strahlung aus, tatsächlich jedoch gibt es
keine gesicherten Erkenntnisse über die Absorbierung dieser Strahlung
durch den menschlichen Organismus, nur Thesen. Da jedoch ein
?Nulleffekt? nicht nachweisbar ist, wirkt diese Beobachtung erst mal
ernüchternd. Denn im Vergleich zur Gamma- oder Röntgenstrahlung sind
die hoch frequentierten elektromagnetischen Felder viel zu schwach,
um Zellmolekülverbindungen aufzubrechen, das Erbegut zu schädigen
oder zu zerstören, da dafür einige Elektrovolt von Nöten sind.
Handys erzeugen zum Vergleich im D-Netz ca. 4µeV, im E-Netz ca. 7µeV,
und sind damit sehr weit vom vorher genannten Wert entfernt. Sicher
ist, dass Felder zwischen 1 MHZ und 10 GHZ in das exponierte Gewebe
eindringen, wobei die Eindringungstiefe ungefähr proportional zur
Herzzahl sinkt. So verringert sie sich beim auf 1800 MHZ funkenden E-
Netz auf ca. 1 cm, wobei beim auf 900 MHz funkenden D-Netz eine
Eindringtiefe von ca. 2,5 cm festgestellt wurde. Somit bleibt die
Frage nach anderen nicht thermische Effekten.
Eine Studie, die in Kooperation zwischen der Universität Nottingham
und der kanadischen Universität British Columbia entstand, zeigte,
dass bestrahlte Fadenwürmer ?Hitzeschockproteine? produzieren, die
als molekularer Schutz zur Rettung von Zellproteinen unter toxischem
Einfluss agieren, wobei die Körpertemperatur konstant bleibt. Zu
erwähnen ist, dass dieser Mechanismus dem menschlichen sehr ähnlich
ist, und nichts mit der kleinen Größe der Würmer zu tun hat.
Bei Fragen zur Absorbierung von Strahlung durch den menschlichen
Organismus könnten die seit Anfang der neunziger Jahre laufenden
Langzeitstudien nur ein wenig Licht ins Dunkle bringen. Da aber
Tumore oft mehrere Jahre zur Entwicklung benötigen, beruhigt die
Tatsache, dass bisher kein Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen
und Handy, Mikrowellen oder W-LAN Nutzung beobachtet wurde.
Von besonders großem Interesse könnten die Ergebnisse der
Langzeitstudien, wie z.B. das von der WHO ins Leben gerufene EMF-
Projekt, das mit mehr als 6000 Probanten in ganz Europa arbeitet, sein.
Zusammenfassung:
Insgesamt ist der Informationsstand ungesichert. Vereinzelte Studien
lassen vermuten, dass eine ?Gesundheit beeinflussende? Wirkung durch
elektromagnetische Strahlung wahrscheinlich ist, doch lässt sich zum
Maß der Gesundheitschädlichkeit aufgrund der uneinheitlichen
Datenlage nichts Genaueres sagen. WLAN und dessen Strahlung im
hochfrequenten 2,4 GHZ Bereich sollte aber von dieser Debatte weniger
betroffen sein, da DECT- Telefone, Handys, vor allem aber
Mikrowellenherde eine weitaus höhere Feldstärke bei geringerer
Frequenz produzieren.
Hierbei spielt die Tatsache, dass im Gegensatz zur Strahlung eines
Handys die Eindringtiefe in den Körper bei WLAN weitaus geringer ist,
ein große Rolle. Die Untersuchungen kamen durchweg zu dem Ergebnis,
dass WLAN-Systeme die Grenzwertvorgaben erheblich unterschreiten.
Wer also seinen Accesspoint oder seine WLAN-Karte nicht in
unmittelbarer Nähe zum Körper verwendet, kann davon ausgehen, dass
die Gefahr einer möglichen Gesundheitsschädigung sehr gering ist. Zur
weiteren Evaluierung sind jedoch mehr Studien und vor allem die
Ergebnisse der aktuellen Langzeitstudien von Nöten.
Quellen & Links:
Deutsches Mobilfunk Forschungsprogramm
http://www.emf-forschungsprogramm.de/
Informationen über den Lidbury Skandal
http://mypage.bluewin.ch/david_1950/Elektrosmog_Familie.html
Sehr interessantes unabhängigen Gutachten "zur Feststellung der
Belastung durch hoch frequente elektromagnetische Strahlung durch
Funk-Netzwerke an der Universität Bremen"
http://www.dmn.tzi.org/wlan/wlan-emvu-gutachten-bremen.pdf
Etwas älterer Artikel aus der c't der als Grundlage für diesen
Artikel diente
http://www.heise.de/ct/00/14/218/
?Funklan in medizinischem Umfeld? ( Auftraggeber: Lucent Technologies
Network Systems GmbH )
http://wlan.informatik.uni-rostock.de/...
Auszug aus dem Info-Flyer der Artem GmbH, Anbieter für drahtlose
Kommunikationslösungen
http://www.artem.de/content/artem/...
Erwähnter Ökotest Artikel Ausgabe Oktober 2003
http://www.oekotest.de/...
Vorsorgemaßnahmen der Uni Hannover bei der Benutzung von W- LAN
http://www.rrzn.uni-hannover.de/netz_wlanumwelt.html
Bundesamt für Strahlenschutz äußert sich zum Thema EMF
http://www.bfs.de/elektro/hff/modern_kommunikation.html
Zulassungsunterlagen des FCC. Mit der FCC- Nummer gibt es hier
erweiterte Informationen zur Strahlungsleistung uvm. des Geräts
https://gullfoss2.fcc.gov/prod/oet/cf/eas/reports/GenericSearch.cfm
Grundsatzartikel des Bayerischen Landesamts für Arbeitsschutz,
Arbeitsmedizin und Sicherheitstechnik zum Thema Elektromagnetische
Felder an Arbeitsplätzen
http://www.lfas.bayern.de/technischer_as/
medizinprodukte_strahlensch/...Dagmar Albrecht
albrechtdagmar at web.de
On 28 Nov 2005, at 15:16, ulf kypke wrote:
> hallo,
> ich habe heute das ok vom vermieter und der firma waetzmann
> elektroinstallationen bekommen, dass wir ein wlansystem installieren
> dürfen.
> strom wird von waetzmann gestellt, montage wird waetzmann
> mitinstallieren (bedingung vom vermieter) damit alles seine
> richtigkeit hat und nix irgendwann runterfällt.
> aber, einen kleines problem gibt es noch!
> ich persönlich und auch waetzmann sehen das eher unproblematisch, aber
> nun es muss sein, der vermieter will eine unbedenklichkeits
> bescheinigung von uns, mit radiodiagramm der antennen. das ist auch
> der grund warum es da auf dem dach noch keine handy anlagen gibt. der
> vermieter steht überhauptnicht auf Strahlemann und co.
> herr meyer von waetzmann hat schon mal wind aus den segeln genommen,
> denn es handelt sich ja um ism und niedrige sendeleistung, etc.
> nun denn, meine frage, wie macht ihr das mit den krichen, habt ihr
> schonmal eine solche bescheinigung geschrieben?
> wir sind ja offiziell garnicht in der lage soetwas auszustellen, der
> vermieter will auch kein offizielles mess/prüfprotokoll, ihm reicht
> das radiodiagramm der antennen, was aber bedeutet, das wir keine
> selbstgebauten nehmen können.
> was für vorschläge habt ihr, ist das nicht eine sache die wir mit
> freifunk mal als formloses schreiben aufsetzten sollten?
>
> gruss ulf
>
> _______________________________________________
> Berlin mailing list
> Berlin at olsrexperiment.de
> https://olsrexperiment.de/cgi-bin/mailman/listinfo/berlin
-------------- nächster Teil --------------
_______________________________________________
Berlin mailing list
Berlin at olsrexperiment.de
https://olsrexperiment.de/cgi-bin/mailman/listinfo/berlin
Mehr Informationen über die Mailingliste Berlin