[Berlin-wireless] POE, Versorgung der broadcom-router, Eingangsspannungen

Marco Tidow martidow
Sa Jun 24 00:02:01 CEST 2006


On Fri, Jun.23. 19:47 +0200, Reiner Böhme wrote:
> moinmoin, hallo yky,
> 
> ist im wrt ein richtige spannungswandler drin? ich vermute eher, da ist
> auch nur ein linear-regler drin. in zweiteren falle dürfte sich der wrt
> ziemlich mit der wärmeabgabe quälen, die dann im spannungsregler
> entsteht. 

Hi, (sorry, gleich vorweg, aber) im Gegensatz zu Deinen Vermutungen gehört
yokoy zu den Leuten, die erst reingucken, Datenblätter lesen (und verstehen),
einige derartige setups am Laufen haben und wissen, wovon sie schreiben.
Seine Infos sind fundiert und richtig.


> aber einiges davon bleibt ja auch auf der langen leitung zurück.... wir
> haben nit dem mitgelieferten netzteil immerhin knapp 70m überbrücken
> können.

Aua.  No.
Das ist jetzt wirklich Mist.  Selbst wenn die Komb. Orig-Netzteil + 70m cat5 
wirklich ohne Aussetzer läuft, arbeitet das Orig-Netzteil dabei an der Kante !!!!
Egal ob es die linear-geregelte Trafo-Version oder die meistens brummende
SPS-Version ist.


Den Spannungs-Verlust auf dem langen POE-Kabel gleicht der Schaltwandler im WRT
durch höhere Stromaufnahme aus, a ka, hält seine aufgenommene _Leistung_ konstant

D.h., das Netzteil muß bei langen Kabeln mehr Leistung liefern, als ohne, weil
der höhere Strom * Spannungsverlust am Widerstand des cat5 zusätzlich anfällt
(beim WRT54Gv2.2, 70m cat5, 2+2Adern POE sind das ca. 4V unter voller Rechenlast,
gemessen an einer meiner Installationen).


Bei derartigen Installationen zählt nicht, was irgendwie (billig) geht, sondern
was man mit gutem Gewissen auf seine Mitmenschen (Mitbewohner, ...Brandgefahr)
loslassen sollte.


yokoy´s Rat, ein typisches 20V/2A+ SPS (Laptop-PS) für POE zu nehmen, ist
einfach das Mittel der Wahl.  Damit hält man den Spannungsverlust im Kabel
niedriger und läßt dem Wandler im router ebenfalls mehr Luft, vermeidet, daß
er mit maximalen Strömen bei hohem Takt arbeitet, senkt also wiederum seine
Verlustleistung/Wärmeentwicklung usw.

Ein Regler direkt vor dem WRT ist überflüssig.  Sinn macht, einen Elko 470uF/35V
am WRT-Eingang hinzuzufügen, um die Kabelimpedanz zu kompensieren, was den Spannungs-
einbruch bei (Rechen-)Lastschwankung veringert.

Auch sollte man auf jeden Fall sicherstellen, daß das Netzteil eine sekundär-
seitige Feinsicherung hat, falls mit dem cat5 oben irgendwas Dummes angestellt
wird.


N.b.:
meiner augenscheinlichen ;-) Kenntnis nach haben
  -  WRT54G v1.1,
  -         v2.0,
  -         v2.2 und
  -  SE505v2
einen nominal 12V auf 3,3V DC/DC-switching converter.


Dieserartig einfaches POE geht _nicht_ mit v1.0 hardware
  -  WRT54Gv1.0,
  -  ASUS WL-500G,
  -  ALL0277,
da diese mit _extern_ geregelten 5,15V versorgt werden, die im router auch
fast direkt (eine in-series Schutzdiode gegen Verpolung dazwischen) an
einigen chips anliegen (Adressdekoder-GAL, UART wenn vorhanden).  Zwar
existiert auch hier ein 3,3V Schaltwandler (für 4702, RAM, flash etc.),
aber die extern anliegende Versorgung muß +/- 5% genau stimmen.  Hier ist
für POE ein externer DC/DC-Konverter notwendig, muß aber ggfs. justierbar
sein, weil eben nicht genau "5V".  Spätestens beim Flashen haben ein paar
Leute diesen kleinen Unterschied schon zu spüren bekommen.

Der SE505v1 läuft extern mit 12V AC, kann aber für DC-Betrieb modifiziert
werden.


Gruß, marco

P.S.
  wird Zeit ein berlin-wireless FAQ zu schreiben ;-)


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