[Berlin-wireless] Wlan-Routing gedankenspiel
Oliver Brill
oliver-brill
Mi Mär 29 18:17:46 CEST 2006
Hab mal nachgedacht übers routing...
Jeder Wlan-Node teilt nur noch seine direkten nachbarn mit, zu denen er
direkten Funkontakt hat (MH), und der Nachbar leitet diese Information
dann auch nicht weiter.
So wird der Overhead reduziert.
Darüber hinaus werden nur noch Routen zum nächsten Interlink Node
(direkte Wlan-Links, Tunnels, HNA's etc) über mehrere Stationen hinweg
weitergeleitet.(L)
Nachteil ist, dass ein Node somit erstmal nur seine direkten
Funk-Nachbarn kennt.
Damit der Node nun weitere Routen kennen lernt, connectet der erst
nacheinander seine Nachbarn und fragt dort nach der Route zum nächsten
Interlink Node, sowie wird jetzt die Routingtabelle vom Nachbarn
abgerufen. Dann connectet er die/den nächsten Interlinknode(es), und
fragt dort nach einer Routingtabelle.
Das macht er genau einmal. Beim einschalten. Oder bei manuellem Update.
Nun hört er nur noch auf dem Funk mit. Falls er jetzt eine neue Route
hört, speichert er die gleich mit ab.
Für einen Connectversuch schaut er nun in seiner Routing-Tabelle. Falls
er die Station nicht kennt oder eine Verbindung über die bekannte Route
nicht möglich ist, fragt erst mal bei den direkten Nachbarn und dem
nächsten (besten) interlinknode nach. Falls das nicht erfolgreich ist,
schaut er nun, in welchem Bereich diese Station befindet (über die
Felder, bzw IP-Bereichszuordnungen) und das datenpaket wird dann erst
mal grob in diese richtung geroutet, bevorzugt über die Linknodes, im
Zielbereich wird dann erst gezielt nach der Station gesucht. Dazu wird
jetzt per Broadcast ein Rundruf gesendet, der dann auch über eine
bestimmte Anzahl von Zwischenstationen weitergereicht wird. Wenn die
gesuchte Station das nun hört, wird sie es bestätigen und die Verbindung
wird aufgebaut, wobei hier nun die Verbindung mit dem besten
Linkqualitywert bevorzugt genommen werden sollte falls es mehrere
Alternativen gibt.
Nachteil ist, dass der Aufbau einer unbekannten sehr lange dauert.
Ausserdem dauert das suchen einer neuen Verbindung, wenn der bekannte
Link zusammenbricht, sehr lange.
Vorteil ist, dass nennenswerter Overhead erst entsteht, wenn er
gebraucht wird.
Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert das auch in Packet Radio. Ein
deutschlandweites Netz, und der Overhead ist über die Zeit gesehen im
unteren einstelligen kbit-Bereich. Eine Routingtabelle in Packet Radio
wächst so mit der Zeit.
Wenn man mit einem solchen system bei wlan netzen arbeitet, sollte man
bei feststationen auch drüber nachdenken, die Routingtabelle auch mal im
flash zu speichern weil der Aufbau einer neuen, brauchbaren Tabelle
lange dauert.
Der entscheidende Nachteil ist, dass man bei einem solchen System
Mobil/Portabelbetrieb ziemlich vergessen kann. Bis das Routing
aktualisiert ist, ist man unter Umständen schon wieder aus der Funkzelle
raus und es ist auch fraglich, ob man so einfach bestehende Verbindungen
in die nächste Zelle mitnehmen kann.
Ausserdem funktioniert das mit der automatischen Stationssuche nicht,
solange der eigene Standort dem Netz nicht mindestens grob bekannt ist.
Bei Mobil muss man dann sehr oft seine Nachbarn abfragen bzw sich dort
bekannt machen.
Grüße Oliver
-------------- nächster Teil --------------
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