[Berlin-wireless] Diskussion: Auto-Portforwarding ODER wie man Macht mißbraucht

Sven-Ola Tuecke sven-ola
Sa Nov 4 19:08:12 CET 2006


Hi Michael,

also das sehe ich ein bisschen anders. Zunaechst einmal gibt es ueberhaupt 
keine Moeglichkeit alle illegalen Aktivitaeten zu unterbinden. Beispiel: Was 
ich fuer E-mails ich schreibe geht dich nix an und ich glaub' auch nicht das 
du die (zugegebenermassen recht einfache) TLS Transportverschlueselung von 
KMail brechen kannst. Begehe ich mit Hilfe meines E-Mail-Programms eine 
Straftat kannste dagegen gar nix machen - ausser evt. von vorneherein meine 
Kommunikationsmoeglichkeit beschraenken. In diesem Fall bleibts bei der alten 
Aussage: Ich mache mich strafbar und niemand sonst - was z.B. meinen 
Freifunk-Nachbarn ggf. aber nicht von der Zusammenarbeistspflicht mit den 
Behoerden entbindet. Komplett aufzeichnen was ich treibe: Wenn ich das 
mitbekomme gibts Aerger. Richtigen.

Der Hamburger LG-Spruch ist zur Zeit erst mal ein Einzelurteil. Dass wir alle 
als Stoerer wegen der potentiellen Filesharing-Moglichkeit vorbeugend unser 
Zeugs abschalten muessen: genau das lese ich da aber nicht. Gleichwohl lese 
ich die Mahnung: Macht es Euch nicht zu einfach. Also einfach Inet auflassen 
und einfachste Dinge nicht machen - das soll man nicht. Tut man es, wird man 
zum Stoerer. Komischer Begriff uebrigens: Es stoert sich wer an dem "Tun" 
oder wird das "Lassen" stoeren. Mmmh. Juristendeutsch. Bin kein 
Rechtsverdreher.

Wieviel Aufwand jemand treiben muss, um nicht als Stoerer in die beschworene 
Stoererhaftungsfalle zu tappen ist noch lange nicht fertigverhandelt. Das 
kann nur ein (gesellschaftlicher) Konsens sein. Das Gericht sagt: Ein WEP-Key 
konfigurieren, das kann man auch als Hausfrau hinbekommen. Ein anderes 
Gericht koennte das durchaus anders sehen. Wenn ich mir angucke, dass 
ueberall unueberwachte Inet-Verbindungsmoeglichkeiten aufpoppen (in DE und 
auch anderswo) koennte ich mir vorstellen, das das Mapping 
IP-zu-Delinquentenidentifikationsnummer (so wie im Moment oefters versucht) 
auf Dauer gar nicht durchzuhalten ist. Bei dieser Konsensfindung koennen wir 
ganz bestimmt ein Wort mitreden - man hoert uns naemlich da draussen zu.

Und ja - von einem Gatewaybetreiber in einem Freifunk-Netz kann man etwas mehr 
verlangen. Die Art + Weise, wie wir die Inhalte der Musikindustie zu 
schuetzen haben ist uns aber (noch) freigestellt. Das kann z.B. zunaechst 
einmal sein auf bestimmte Entwicklungen geeignet zu reagieren. Tun wir doch 
auch oder? Sonst wuerden solche Mailthreads gar nicht existieren.

Noch'n PS: Ich selbst habe schon mal Filegeshared. Aus technischem Interesse 
und um mitreden zu koennen. Die Qualtiaet der angebotenen Dateien ist lausig. 
Was soll ich'n damit? Also ist mir das echt egal - hoerbare Musi hab' ich 
auch so genug. Aber ich verstehe, wieso es das Phaenomen ueberhaupt gibt: Ist 
halt ein Interessenkonflikt zw. Produzent + Konsument. Geht immer um Kohle. 
Eigentlich langweilig - wenn's nicht auch ein bisschen politisch waere :-/

// Sven-Ola

Am Samstag, 4. November 2006 14:42 schrieb Michael Schuler:
> die naechste ip:
>
> 104.136.130.80:4662
>
> mir geht es hier um etwas ganz bestimmtes.
>
> es geht darum das jeder der sein internet zur verfuegung stellt dafuer
> verantwortlich ist was ueber seinen internetzugang passiert. Es muss im
> Interresse vom FF liegen dafuer zu sorgen das keine Illegalen Sachen im
> FF-Netz betrieben werden. Das geht bei besuchen von verfassungsfeindlichen
> seiten ueber kinderpornoseiten bis hin zum filsharing von geschuetzen daten
> (musik, filme, programme etc.). Das hat nichts mit zensur zu tun und nichts
> mit einschraenkung zu tun im netz.
>
> wenn nichts dagegen unternommen wird heisst das ja das FF sowas duldet und
> damit auch unterstuetzen tut!!!!!
>
> ueberlegt mal in diese richtung..........
>
>
> Michael aus Erfurt
>
> ----- Original Message -----
> From: "Michael Schuler" <cb04ef at web.de>
> To: "wirelesslan in Berlin" <berlin at olsrexperiment.de>
> Sent: Saturday, November 04, 2006 1:50 PM
> Subject: Re: [Berlin-wireless]Diskussion: Auto-Portforwarding ODER wie man
> Macht mißbraucht
>
>
> und die naechste ip
>
> 104.94.145.80:4667
>
> es kommen immer mal sporadisch die packete durch, warum weshalb auch immer.
>
> das waren bis jetzt von heute die ip's
>
>
> Michael aus Erfurt
>
>
> ----- Original Message -----
> From: "Michael Schuler" <cb04ef at web.de>
> To: "wirelesslan in Berlin" <berlin at olsrexperiment.de>
> Sent: Saturday, November 04, 2006 1:20 PM
> Subject: Re: [Berlin-wireless]Diskussion: Auto-Portforwarding ODER wie man
> Macht mißbraucht
>
>
> und die naechste ip:
>
> 104.85.166.84:4662
>
> Michael aus Erfurt
>
> ----- Original Message -----
> From: "Michael Schuler" <cb04ef at web.de>
> To: "wirelesslan in Berlin" <berlin at olsrexperiment.de>
> Sent: Saturday, November 04, 2006 12:58 PM
> Subject: Re: [Berlin-wireless]Diskussion: Auto-Portforwarding ODER wie man
> Macht mißbraucht
>
>
> Gruesse euch,
>
> ich betreibe den VPN-Tunnel vom erfurt.freifunk.net und habe dieser Tage
> festgestellt das sogar ueber das VPN-Netz filesharing laufen tut.
>
> Jedenfalls sind bei den IP´s die bekannten Ports hinten dranne. Sind dies
> verirrte Packete oder laeuft tatsaechlich ueber das VPN-Netz filesharing???
>
> Hier einmal die IP´s dazu von heute:
>
> 104.69.144.80:4662
>
> 104.94.145.80:4662
>
> 104.92.131.84:7762
>
>
> Da waren aber noch mehr IP´s. Ich finde aber den Zettel nicht im Moment.
>
> Michael aus Erfurt
>
>
> ----- Original Message -----
> From: "Sven-Ola Tuecke" <sven-ola at gmx.de>
> To: "wirelesslan in Berlin" <berlin at olsrexperiment.de>
> Sent: Saturday, November 04, 2006 12:12 PM
> Subject: Re: [Berlin-wireless] Diskussion: Auto-Portforwarding ODER wie man
> Macht mißbraucht
>
>
> Hi Marco,
>
> wenn das Problem mit diesem Filesharing-Menschen fortbesteht, sollten wir
> entsprechend reagieren. Ich waere daher bereit, so einen Aussen-Einsatz
> mitzumachen. Schon aus Interesse :)
>
> Generell sehe ich das so: Es wird immer einige wenige Prozent Vandalen
> geben. Filesharing ist ja nur ein kleiner Teil der potentiell moeglichen
> gesellschaftlich geaechteten Aktivitaeten. Man kann immer mit mehr
> Kontrolle reagieren - und unsere Gesellschaft tut das ja auch
> hingebungsvoll. Die Hemmschwelle, auch bei kleineren Delikten mit
> Totalueberwachung zu reagieren, sinkt von Monat zu Monat. Darauf gibt es
> leider keine einfachen schwarz-weiss Antworten. Aber ich will auf gar
> keinen Fall wegen ein paar einzelner Idioten gleich die ganz grosze Keule.
>
> Leider kann man die Musikindustrie nicht verklagen, z.B. so: "Euer Angebot
> von ungeschuetzt tauschbaren Inhalten fuer die ihr aber Kohle haben wollt,
> behindert unser Freifunk-Beduerfnis". Kommunkationsmoeglichkeiten - sogar
> unkontrollierte und unueberwachte Person-2-Person-Kommunikation - steht
> eigentlich im Grundgesetz. Leider lassen sich die westlichen Gesellschaften
> diese Grundrechte gerade fuer ziemlich wenig Geld abkaufen. My two cents
> uebrigens.
>
> Achso: Die naechste Eskalationsstufe koennte heissen: signierte
> OLSR-Pakete...
>
> // Sven-Ola
>
> ----- Original Message -----
> From: "Marco Tidow" <martidow at cs.tu-berlin.de>
> To: "wirelesslan in Berlin" <berlin at olsrexperiment.de>
> Sent: Friday, November 03, 2006 11:15 AM
> Subject: Re: [Berlin-wireless] Diskussion: Auto-Portforwarding ODER wie man
> Macht mißbraucht
>
> On Fri, Nov.03. 09:57 +0530, Daniel Paufler wrote:
> > Hallo
> >
> > > ich habe nicht unbedingt freude dran, andere auszuschliessen, (was ich
> > > im
> > > moment auch nicht mache)
> > > aber ich ärgere mich nach wie vor dadrüber, das etwas schamlos
> > > ausgenutzt
> > > wird, und ich mich leider
> > > nur mit ausschluss, oder abschaltung des AP's wehren kann
> >
> > Du versuchst ein soziales Problem technisch zu lösen. Überlege mal, ob
> > es nicht sinnvoller ist, die Nachbarn zu "erziehen" und auf ihr
> > Fehlverhalten hinzuweisen. Zu erklären warum das dir und anderen
> > schadet. Das ist Freifunk und keine ISP-Veranstaltung.
>
> hallo,
>
> ich kann Andreas ärger gut nachvollziehen.  beispielsweise gab´s neben der
> sama-kirche einen WRT (laut MAC, evtl. aber auch nur ge-fake´d) mit olsrd,
> der fortlaufend und mit wechselnden, unregistrierten IP´s file-sharing und
> nichts anderes betrieb.
>
> kein email-abruf, web oder sonstwas via freifunk, eine woche lang.
> httpd auf der kiste war abgestellt.  komplett anonym, keine idee ihn zu
> kontakten, da ja nicht mal ein port-80 redirect auf eine info-seite wirken
> würde.
>
> tage lang habe ich den (damals ohne weitere nachbarn leer laufenden)
> nord-router der sama-Kirche als funkfeuer mit in der ESSID durchlaufendem
> info-text benutzt;  an den/die betreiber dieser MAC die bitte um kontakt-
> aufnahme per e-mail gerichtet.  null reaktion.
>
> offenbar hat der-/diejenige(n) andere wege für e-mail etc.  in diesem fall
> habe ich, wie gesagt nach einer woche kleiner stolpersteine (per iptables
> nur
> eine kombination seiner MAC mit seiner letzten 104er-IP zulassen, für die
> IP nur noch dns, mail und http(s) forwarding), letztlich seine MAC komplett
> geblockt, auf _allen_ seinen nachbarn.  seitdem ist ruhe.
>
> hier handelt es sich offenbar um jemand mit dem nötigen technischen
> know-how,
> der bloß zu feige ist, über seine eigene leitung musik zu saugen.
> das ist _sein_ problem.
>
> sicher gibt es den l7-filter für inet-gateways, bloß, der muß auch auf
> _allen_
> gateways einer umgebung installiert sein.  schaltet die default route auf
> einen ohne filter, und jemand hat ein p2p-tool aktiv, war´s das für die
> anderen user.  ihr e-mail, web etc. kram stockt, ist träge ohne ende.
>
> ja man könnte mit pda + richtantenne loslaufen, den WRT orten, an der
> Tür klingeln oder liebe kleine zettelchen in Hausfluren aufhängen -
>  und dann?  so jemand _weiß_ was freifunk ist und denkt nur bis zur
> eigenen nasenspitze.
>
> meine zeit ist mir für andere wichtiger.
> mittlerweile bin ich fast soweit, auch registrierte IP-adressen zu sperren,
> wenn auf deren router nicht mal irgendwelche kontakt-info´s, zumindest eine
> funktionierende e-mail adresse eingetragen ist, oder statt der
> web-oberfläche
> gleich ein redirect auf irgendeine internet-website ohne die kleinste
> erwähnung
> von freifunk kommt ;-(
>
> marco
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