[Berlin-wireless] Neuer Ansatz: Sendeleistung

Rolf Pfeiffer rp
Mi Nov 15 12:06:22 CET 2006


@Dirk: Ganz vergessen beim letzten Post: Danke für den Literaturtipp. Für alle 
die es noch interessiert, füge ich unten einen Weblink ein [1]. Darin wird 
ein richtiger Klassiker von Kleinrock/Silvester [2]. Dort wird die Theorie 
hergeleitet, viel besser als ich das könnte - und kommt auf analytischem Wege 
auf eine Zahl von 6 Nachbarn.

Allerdings können wir die Zahlen nicht so einfach übernehmen. Beide Werke 
gehen von Free-Space-Conditions aus und berücksichtigen keine äußeren 
Störungen. Wir haben die aber - also brauchen wir mehr Redundanz - sprich 
mehr Nachbarn.

Auch der angenommene Lastfall trifft bei uns nicht zu. In [1] läßt man per 
Simulator 100 Nodes auf 1qKm Autoscooter fahren und flutet das Netz mit 
Route-Requests. In [2] nimmt man an, daß jeder Knoten ständig mit jedem 
anderen kommuniziert.

Die Erstellung eines realitätsnahen Testszenarios ist nicht gerade trivial, ob 
nun für den Simulator oder einen Real-Life-Test. Schließlich hängen die 
Ergebnisse für einen Knoten stark von der Aktivität der Umgebung ab.

Bevor es ans Programmieren geht, sind noch einige Fragen zu kären:

1) Irgendwo in unserem Netz taucht ein Laptop als Nachbar auf, was in der 
Umgebung sofort Reaktionen der Sendeleistungsanpassung und veränderte Routen 
auslöst. Das ist nicht, was wir wollen. Eine Unterscheidungsmöglichkeit für 
statische/mobile Knoten wäre echt gut.

2) Was ist eigentlich ein Nachbar? EIN Maß dafür wäre der NLQ. Dazu muß der 
Nachbar natürlich stark genug senden, damit wir diese Information emfangen 
können. Ich tendiere zu einer unscharfen Definition: Alles mit NLQ 0,5 und 
besser ist ein richtiger Nachbar. Wenns schlechter wird, wird er entsprechend 
gewichtet. Mit NLQ 0,25 wäre er also ein halber Nachbar. Nur so als 
Denkansatz.

3) In [2] wird eine Warscheinlichkeit berechnet, daß einzelne Knoten keinen 
Anschuß finden. Diese müßten die Möglichkeit bekommen zu sagen "Hallo - ich 
will auch". Dieser Knoten spricht dann den an, den er am besten emfangen 
kann, worauf der seine Leistung soweit als nötig hochfährt.

@Mathias: Meine Kritik am Rostocker Script noch mal in Kurzform:
- ein Knoten verringert seine Sendeleistung.
- der WLan-Treiber stellt auf Layer 2 Paketloss fest und kompensiert das durch 
verringerte Bitrate. Der Packtetloss schlägt (fast) nicht auf Layer3 durch.
- Die Sendeleistung wird weiter verringert und das Spiel geht von vorn los.
- Du endest bei einer Sendeleistung, wo bei der NIEDRIGST MÖGLICHEN Bitrate 
der Paketverlußt auf Layer3 durchschlägt.

Gruß Rolf

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