[Berlin-wireless] default-config der ff-router sollte vom worst-case ausgehen - was: Immer wieder MTU

Rolf Pfeiffer rp
Do Nov 16 20:28:54 CET 2006


Am Mittwoch 15 November 2006 13:34 schrieb Marco Tidow:
> Hi Rolf, tschuldigung, aber habe nicht den Eindruck als hättest Du mein
> posting genau gelesen.

Hi Marco. Ich habe manchmal Schwierigkeiten, aus den doch recht langen Sätzen 
mit viel Interpunktion die eigentliche Aussage zu entnehmen. Also Sorry, wenn 
ich trotz mehrfachem Lesen etwas falsch verstanden habe. 

> N.B. "leistungsstarker rundstrahler" ist ein widerspruch in sich...
Bin auch kein Fan davon. Jedenfalls reichen die in der Fläche ziemlich weit.

> auf die problematik, daß managed-wlan´s, die auf demselben kanal
> funken ...und damit unsere adhoc-links platt-senden, geht´s Du mit 
> keinem wort ein.  

Diese Problematik sehe ich ersteinmal unabhängig von RTS/CTS. Wenn es gar zu 
arg wird, hilft nur noch vergraulen:

- Nimm irgendein wlantaugliches Gerät, dessen Treiber Packet-Injektion im 
Monitor-Mode erlaubt.
- Lass einen Sniffer mitlaufen, (airodump)
- Wenn du ein fremdes Netz auf unserem Kanal entdeckst, schick ihm ein paar 
Dissasoziation-packets (mit aireplay)

> war zunächst auch davon ausgegangen, daß ... sich wifi-devices ... die luft
> "proportional" teilen...
> DEM IST NICHT SO.  sich "RTS-höflich" verhaltende ff-router werden einfach
> von managed AP´s etc. platt-gesendet...

Hm - meine Erfahrung ist etwas anders, und ich möchte die hier kurz schildern.

In Pankow gab es (als ich da noch wohnte) einen zentral gelegenen Knoten, um 
den 6 Nachbarn mit Abständen zw 50 und 700m gruppiert waren. Die Nachbarn 
hatten ausschließlich Verbindung zum Zentralknoten. Einer der Nachbarn war 
der Uplink. Außerdem gab es sechs Netze auf Kanal 11, die vom Zentralknoten 
gut empfangen wurden.

Die Maximalperformance - nachts, funkmäßig nichts los war - gab es ohne 
RTS/CTS. Diese Einstellung schlug nachmittags/abends ins Gegenteil um. Mit 
RTS/CTS war der Maximaldurchsatz etwa nur halb so groß. Aber die 
worst-case-Performance war DRASTISCH besser.

Das hab ich mehfach verifiziert, in dem ich von mehreren Nacharn aus 
Endlosdownloads aus /dev/zero des Uplinks gestartet hab. Alle Datenstöme 
gingen über den Zentalknoten zum Uplink. Sobald drei oder mehr Downloads 
gleichzeitig aktiv waren, brach der Durchsatz ohne RTS/CTS deutlich stärker 
ein.

Die möglichen Bitraten zwischen Zentralknoten und Nachbarn bewegten sich zw 
1MBit/s und 36MBit/s. Solange ein Einzeldownload aktiv war, hat der 
Zentralknoten brav das mögliche Maximum verwendet. Waren mehrere, schwankte 
die (per wl rate ermittelte) Bitrate erratisch. Trotzdem ging insgesamt mehr 
durch, als bei festen 1 oder 2Mbit möglich wäre. Konkrete Zahlenwerte hab ich 
leider nicht mehr.

> ... abgesehen davon, daß ich mir ein stadtweites handshaking sowieso nicht
> plausibel vorstellen kann! 

Das wollen wir auch gar nicht. Handshaking funktioniert nur mit einer 
begrenzten Anzahl Stationen. Also müssen wir die begrenzen. Das geht entweder 
über die Sendeleistung oder über die Datenrate.

> derzeit enthält die ff-software mwn noch nicht einmal eine
> einstell-möglichkeit für die mrate ...

Das ist auch gut so. Auf dem Packetloss bei der verwendeten mrate beruht die 
gesamte Routenmetrik. Würde jeder Knoten hier seine eigenen Werte verwenden, 
wäre jede Routenberechnung für die Katz. Bleibt also nur die Sendeleistung.

> natürlich können ein paar leute wie Du und ich per shell alles machen...
> aber eben nicht _ALLE_ und _SELBST_ !!!!!!!!!

Auch das finde ich richtig. Unsere Vorstellungen über optimale Einstellungen 
gehen zT. schon weit auseinander. Ein Durchsnittsuser wäre damit völlig 
überfordert. Aber wenn wir unsere Erfahrungen hier austauschen, finden wir 
(hoffentlich) ein paar allgemeine Zusammenhänge - die in die nächste FFF als 
Automatik einfließen.

Eine Allgemein-Automatik wird nie so gut sein, wie ein sorgfältig geplantes 
und handoptimiertes Netz. Aber faktisch sprießen neue Knoten stochastisch aus 
dem Boden, was eine manuelle Betreuung unmöglich macht.

Unser Netz ist nicht homogen. Die konkretenProbleme sind überall verschieden 
und erfordern unterschiedliche Strategien zu Lösung. Vielleicht kann man die 
in folgende Gruppen aufteilen:

1) Mangelhafter Empfangspegel. Da müssen die Teilnehmer selbst aktiv werden 
(bessere Antennen, Relais, Backbones ...)

2) Zu hohe Netzdichte. Wo das Netz vom eigenen Funk dicht ist - runter mit der 
Sendeleistung

3) Störungen von außen, zB durch Nachbarnetze. Lösung auf Layer 8 suchen 
(persönliche Kommunikation) - zur Not vergraulen 

Die Problematik mit B-Geräten laß ich jetzt mal außen vor - ist einfach zu 
komplex. Aber ich halte es durchaus für diskutabel, für die Teilnahme am 
Freifunk Mindestvoraussetzungen festzulegen, wenn sich dadurch die 
Gesamtqualität verbessert.

Ich hab hier beim zitieren etwas wild durcheinander gepflückt - hoffe aber den 
Sinn nicht entstellt zu haben.

Gruß Rolf

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