[Berlin-wireless] Ueberlebenskampf der Musikindustie verhindert neue Mediener
elektra
onelektra
Sa Sep 9 13:05:29 CEST 2006
Hi -
die Nachrichtenagentur heisst tux/_fake_, das wurde vielleicht übersehen.
Prima Text - Nagel auf Kopf!
Es kann doch nicht sein, dass Musik und Filmindustrie im Digitalen
Zeitalter trotz 'Demokratie' durch Geheule und massiven Lobbyismus die
'Volksvertreter' erfolgreich dazu bringen die Lebensgewohnheiten der
Bevölkerungsmehrheit zu kriminalisieren um ihre Profite zu verteidigen.
Wer meint das sei 'demokratisch', 'legal' und 'legitim' - der hat das
Konzept von Demokratie= Volk-herrschen!-Massa-Sahib! (von griechisch
'Demos'=Volk und 'Kratein'=herrschen) noch nicht so recht verstanden
und würde sich in einer anderen Zeit möglicherweise wohler fühlen, da es
dort garantiert keinen Zwang zum selbständigen Denken und Entscheiden gab.
Ich habe noch keinen Haushalt mit eigenem DSLer gesehen wo kein E-Donkey
oder ähnliches lief. Und damit meine Ich nicht die Haushalte einer
bestimmten Bevölkerungsschicht sondern jeden. Jetzt mal Hand aufs Herz -
kennt Ihr denn einen ohne?
Machen wir mal eine Umfrage:
1.) Wer von Euch hat keine einzige Kopie zuhause die unter Umgehung des
sogenannten Urheberrechts (oder war es das dadaistische Uhrheberrecht?)
entstanden ist. Los! Butter bei die Fische! Wer von Euch 'reinen
Herzens' ist, der oder die hebe die Hand. Wer nicht die Hand hebt stimmt
schweigend zu!
2.) Kennt Ihr jemand bei dem das so ist? Eure Großeltern, die noch nie
eine Maus in der Hand hatten zählen hier nicht.
Ich erinnere mich noch gut an die Einführung der Compact Disc in den
80ern. Der Preis für einen Tonträger stieg von 10-20 DM für eine LP auf
30 - 40 DM für eine einzelne CD. Angeblich wegen der Fertigungskosten.
Eine Schutzbehauptung, Euer Ehren!
Die faktische Verdopplung des Preises wurde bis heute aufrecht erhalten
- warum auch nicht, wer will schon auf exorbitant gesteigerte Profite
verzichten.
Die Wundertechnik sollte auch - wie damals bei der Einführung berichtet
- unempfindlich gegen Kratzer sein, wie uns von der wohlinformierten
Presse mitgeteilt wurde. Eine Presseente wie sich kurze Zeit später
herausstellte, als die Laser im Player fröhlich vor sich hin sprangen.
Ins Schlingern geriet das Schiff der Medienindustrie erst Ende der 90er
Jahre als die Selbstherstellung von Tonträgern mittels CD-Brenner
anfing erschwinglich zu werden. Und zwar nicht wegen einer
Mentalitätsänderung der Konsumenten, sondern weil sich viele die
Teilnahme an dem lukrativen Business auf der Seite des Geschädigten
schon lange nicht mehr leisten konnten oder wollten.
Die Sache begann sich für die Industrie zu rächen. Anstatt mit neuen
Geschäftsmodellen zu reagieren riefen sie nach der Inquisition.
"Raubkopierer sind Verbrecher" - auf den Scheiterhaufen mit den Ketzern!
Raub - Euer Ehren?! War der Täter maskiert als er in der dunklen Gasse
die Industrie mit dem blanken Messer bedrohte? Wo ist die Waffe? Was
wurde geraubt?
"Raubkopierer sind Verbrecher" - dieser Satz ist eine vollkommene
Verdrehung der Tatsachen, der darauf abzielt ein Klima der Angst und
Unsicherheit zu schaffen. Eine private Kopie ist kein Verbrechen - der
Satz der digitales Kopieren mit einem Schwerverbrechen gleichsetzt
hingegen ist eines.
In einer Tyrannei oder Oligarchie wird von der Festung oben die Trommel
anders geschlagen woraufhin unten im Tal die Marionetten ihren Rythmus
bei ihren hölzernen Bewegungen ändern. Wenn eine Minderheit der Meinung
ist, dass die Mehrheit der Bevölkerung eingeschüchtert gehört, weil
sonst ihr Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert und mit diesem Behufe
erfolgreich ist, dann sollte man die Verfassung umschreiben - wenn man
- ehrlich währt am kürzesten - wäre.
Ausgehöhlte Rechtssysteme halten die hohlen Kulissen so lange aufrecht
bis sie aus Instabilität in sich zusammenfallen. Daran kann einer
intelligenten und aufgeweckten Gesellschaft nicht gelegen sein. Wehret
den Anfängen. Leider ist es schon wieder viel zu spät den Anfängen zu
wehren... Und wo ist die aufgeweckte Gesellschaft? Ich lasse Mich
einfrieren. Taut Mich auf wenn es so weit ist.
Träumt ruhig weiter, macht Euch weiter selber etwas vor. Das Pöhse
Erwachen kommet spähäter....
Es ist doch die natürlichste Sache der Welt von einer guten Schallplatte
einen Kasettenmitschnitt zu machen und dem jemandem zu schenken -
jedenfalls war das die letzten 40 Jahre so, seit der Einführung der
Kompakt-Cassette. Jetzt ist die Sache plötzlich eine Straftat geworden.
Privatkopie - nur legal vom Orginal!
Qui bono? Vade retro? Wem nützt es, Euer Ehren? Der
Unterhaltungsindustrie. Wem schadet es? Der Allgemeinheit. Aber die hat
hier nichts mehr zu sagen. Kann sie auch nicht. Sie ist zu doof. Das
haben die oben in ihrer Festung schon immer verstanden. Wohin gehst Du,
Gesellschaft? Den Bach hinunter.
Wir befinden Uns im freien Fall. Aber wir trösten Uns, indem wir denken:
Bis hierhin ging es gut, bis hierhin ging es gut, bis hierhin ging es
gut... Entscheidend ist aber nicht der gute Flug - vulgo Sturz - ,
sondern die Landung - vulgo Aufprall.
cu elektra
_
_Stefan Sperling schrieb:
> On Sat, Sep 09, 2006 at 10:00:55AM +0200, Sven-Ola Tuecke wrote:
>
>> Auch die Diskussion um die Patentierung von Algorithmen und Geschäftsmethoden
>> sei hier sehr hilfreich - so ein Sprecher - denn auch dabei würde das
>> Problembewusstsein von Insidern und die Angst von Endverbrauchern in unserem
>> Sinne beeinflusst.
>>
>
> Ich verstehe nicht, was mir dieser Absatz sagen soll.
>
> Die Softwarepatentdiskussion soll der Musikindustrie helfen, weil
> das Problembewusstsein von Techies und die Angst der Endverbraucher
> im Sinne der Musikindustrie beinflusst wird?
>
> Häh?
>
> Problembewusstsein zu was? Softwarepatenten? Musik kopieren?
> Musik hören? Zum Abgang einer obsoleten, aufgeblasenen Quatschindustrie?
>
> Angst wovor? Angeklagt zu werden?
>
> Zeigt die Softwarepatentdiskussion nicht eher die Absurdität
> "analoger" Rechtspraxis in der digitalen Welt?
>
> Oder ist der zitierte Sprecher da anderer Meinung?
> Wer ist dieser Sprecher überhaupt, und von für wen spricht er?
>
> Der Text war ja ganz nett bis zu diesem letzten verstümmelten,
> sinnlosem Absatz :(
>
>
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