[Berlin-wireless] AGB's bei Alice-DSL...
Norman Steinbach
steinbach.norman
Sa Sep 23 22:20:52 CEST 2006
Hallo Herder,
herder3 at freenet.de wrote:
> sorry, wenn ich Dich irgendwie auf dem falschen Fuß erwischt habe. Ich lebe
Hast Du nicht - ich wusste nur nicht, in wieweit diese Liste mit
Kapitalisten verseucht ist, die dann Sprüche wie "Bevor ein
Hartz-IV-Empfänger was mit Internet oder Freifunk oder DSL zu tun hat,
soll er erstmal 28Stunden am Tag schaffen gehen!" und ähnliches loslassen.
> selbst seit drei, vier Jahren unter Hartz 4 Verhältnissen. Dafür aber
> ziemlich frei. Glaub mir, man braucht kein DSL, auch wenn Dir die Werbung
Ich lebe mit Hartz IV und dachte, es wäre leichter, damit frei zu werden
- aber es ist es nicht, ich bin immernoch genauso unfrei, sklave meiner
wünsche und meines unbeirrbaren Glaubens, ohne Geld nicht leben zu
können :-(((
Davon abgesehen: Sicherlich braucht man kein DSL, aber wenn man das
Internet ansonsten mit analogem Modem &By-Call-Anbietern nutzt, und
dafür dann an jedem Monatsende mit einer Telefonrechnung von 60-70EUR
konfrontiert wird, dann ist DSL irgendwie doch die günstigere Variante.
Vor allem, wenn es so schrecklich *UNNORMAL* ist, an einem Rechner zu
sitzen, der NICHT dauerhaft (bzw. wannimmer man es möchte) an einer
einigermaßen breitbandigen Internetverbindung angeschlossen ist. Ich
vergleiche einen PC ohne Netzzugang inzwischen immer lieber mit einem
Auto, dessen Tank leer ist: Man kann sich wunderbar darin aufhalten,
kann Dinge darin lagern und alles ist schick - aber fahren kann man
damit nicht.
Werbung? Das nervt mich ohnehin. Da ich jedoch weder Radio noch TV habe,
bin ich weitestgehend davor gefeit.
> das vielleicht einreden will (ich habe kein DSL, und ich betrachte Freifunk
> auch nicht als Gratis-Internet - ich wünschte, Freifunk wäre noch viel viel
> stärker Bürgernetz und Alternativ-Medium anstatt Internet-Surrogat).
Dazu müssten dann aber noch mehr Dienste über das reine Freifunk-Netz
laufen. Wannimmer es bei mir funktioniert hat (heute gerade irgendwie
nicht), war es so, dass ich mit der Verbindung - außer eben, dass ich
verbunden war - nicht viel anfangen konnte, außer eben ins Internet zu
gelangen.
Also: Was nützt ein Netzwerk, welches nicht benutzt wird? Was läuft denn
noch über das Freifunk-Netz?
> Das mit dem Geld kriegen, einfach nur, "weil man am Leben ist", ist halt
> wirklich nicht so leicht. Ich glaube, uns geht es trotz all der Scheiße noch
> ziemlich gut.
Ist ja richtig, aber das ändert nichts daran, dass wir in einem von
Grund auf Lebensverachtenden System leben.
> Wir müssen machen, was wir für richtig halten und was wir können.
> Bestenfalls wird es sich irgendwann als richtig erweisen. Vom Staat zu
> erwarten, dass er uns aus der Misere holt, ist jedenfalls etwas viel
> erwartet.
Ehrlich gesagt - ich weiß garnicht mehr von was ich noch irgendwas
erwareten kann. Am allerwenigsten, ob ich irgendwann mal aus irgendeiner
Misere geholt werde. Wo ich doch nichtmal weiß, ob (und wenn ja,
wieweit) ich in einer drinstecke (bzw. das akzeptieren soll, nur weil
ich nicht "konform" bin zu Dingen wie gängige zwischenmenschliche
Umgangsformen ("Geprolle", bzw. "Rangordnung klären" nennt man es bei
Hunden), Lebensweisen und -ansichten sowie Prioritätensetzung beim Leben.
CU,
Norman
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