[Berlin-wireless] funk-wetter? war:Re: Diplomarbeit über das Freifunk Netzwerk in Hannover

Horst Krause offlinehorst
Mi Feb 21 02:31:19 CET 2007


hallo dirk + liste

jetzt wird's noch wilder, quasi "microklimatisch",

und boah-ey, nu schmeist du noch mit
"maxwell'schen differential-gleichungen" um dich...
da du selber einräumst, das du die klima-faktoren nicht kennst,
kannst du das killer-argument mal gleich vergessen.
und tatsächlich kann man ohne maxwell-gelaber (und quanten-physik)
sehr gut links betreiben, ein wackel-link wird im gegenteil
auch mit Maxwell-geschwafel nicht besser!

was aber immer hilft, wenn auf grössere entfernung überhaupt 
Line_of_sight 'LOS' herstellbar ist, und ohne geht es gar nicht,
sind die richtigen antennen/justierung/polarisation am richtigen standort. 

es ist für config- und inst.-geile nerds schon eine kränkung,
dass man die luft-strecke nicht besitzen, und auch nicht
installieren oder konfigurieren kann, das man das thema auch nicht
mit squid, proxy, oder relationaler daten-bank 'abfackeln' kann,
sondern die finger von der tastatur nehmen muss, auf's dach klettern,
und sich die finger dreckig machen soll.
wirklich kult ist es, wenn man es zwischen weihnachten u. heilige-
drei-könige bei schneematsch auf'm dach macht :-)))
und dann hat man bei allen versprechungen von "wireless" evt. auch
noch daumendicke kabel am hals.
da machen die meisten dann doch lieber dsl-'funk' ;-))

also nochmal, wind, temperatur, sonnenstand
haben KEINEN einfluss auf unseren links
sogar so wenig, dass ich ironischerweise die geschraubten
erklärungen einiger dilletanten als "funkwetter-bericht" verballhornt habe,
und unter diesem 'titel' dann vor 2 jahren mal eine vorlesungs-reihe über
funk-ausbreitung-bedingungen hier in der mail-liste gehalten habe,
um diese schwafel-köppe zu verarschen.
die atmosphäre spielt natürlich eine rolle, wenn man links über mehrere 100Km
machen will, es gibt auch bedingungen wie inversion, sporadic E, meteo-scatter, duct..
aber dies alles ist keine erklärung bei unseren alltäglichen links,
und warum es auf wenige meter nicht funkt, auch nicht auf mehrer 100m,
und meist auch nicht über mehrere Km.
das ist alles genauso humbug, wie wenn die leute
ihre eigene schlechte stimmung mit dem klima erklären wollen.

um es noch deutlicher zu sagen, in fast allen fällen, die von spinnern
gern wort- u. fantasiereich mit klima erklärt werden, ist NICHT das wetter, etc.
der grund für wackelige links und interrupts, sondern:
- mangelnde planung, 
- unwissen, die durch blühende fantasie ersetzt wird,
- beschissene handwerkliche ausführung, u.
- ignoranz, zb. der elementarsten physik.
- störungen,
- fehl-configs
alle diese spinner wissen nicht, was antennen sind, welche eigenschaften diese
haben, wofür man welche benutzt, und dass man es dann auch TUN muss.
schlicht der umstand, dass diese spielkinder zwar von funk labern wollen,
aber sich standhaft weigern, auch nur die elementarsten tatsachen zur kenntnis
zu nehmen, und sich noch mehr weigern, diese auch anzuwenden.
sie weigern sich standhaft zu erkennen, dass ihre eigene dummheit und ignaranz
dieser tatsache sie dazu nötigt, auf die feine englische art übers wetter zu reden.

die luftfeuchtigkeit spielt praktisch keine rolle, auch nicht als dunst, regen,
schnee, hagel. ich habe mal einen link über 600m beobachtet, während dickes
schnee-treiben sogar in schneeregen überging kam nur ca. 2-3 dB weniger rüber,
und das vermutlich, weil der matsch auf den antennen anklebte.
-> merke also, wasser in jeglicher form in der luft dämpft kaum,
   die seltenen ereignisse, wo es in (D) taubeneier hagelt, sind unerheblich.
   aber schneematsch/eis auf der antenne/schüssel ja! (e_r_luft=1, wasser=80)
   wenn wasser ins kabel eindringt, ja, das dämpft dann! jdesmal etwas mehr!
-> wind/sturm oder hoch/tief-druck ist den funkwellen völlig schnurps,
   aber wenn der sturm die antennen-ausrichtung am mast dreht, dann ja!
   wenn er den mast ganz umreißt, dann sicher!
   wenn durch den wind metallteile in der nähe der sende/empfangs-antennen
   oder im verlauf der linkstrecke bewegt werden, dann ja!
-> die luft-temperatur spielt in ersten näherung keine rolle, die luft-dichte
   ändern sich nur geringfügig durch temperatur-änderung.
   wenn die antenne mit ihren öffnungs-winkel den boden, oder andere erwärmte
   oberflächen sehen kann, erhöht sich der noise geringfügig.
   wenn ich aber 50Km knapp über dem boden durch die flirrende australische wüste
   beamen wollte, dann hätte ich schon probleme.
   das gleiche gilt, wenn ich zb. an der östlichen dachkante eines hochhaus eine
   schüssel aufstellen würde, dann ging der link abends prima, und morgends, und
   das gilt auch nur für relative windstille, würde die an der fassade aufsteigenden
   warmen luft-schlieren in der sonst kühlen luft mir meinem schönen beam zerfleddern.
-> bei gewässern ist mir nur ein fall bekannt, wo wenige meter über meeeresspiegel
   ein 2~3Km-link (auch nur bei windstille) durch die geringe tide der ostsee
   beeinflusst wurde (fresnel). abhilfe war die antennen etwas höher aufzubauen.

so nu ist erstmal gut.
gruss horst_104.131.10.1
offlinehorst at web.de
   

On Tue, 20 Feb 2007 16:47:10 +0100
dirk <tigger at lipsia.de> wrote:

> Horst Krause schrieb:
> 
> > vielleicht die dipl.-arbeit bei den meteoro-/chrono-/theologen recyceln
> > da definitiv bewiesen wurde, dass wetter/datum/uhrzeit/glaube
> >  praktisch KEINEN direkten einfluss auf 2,4GHz-funk haben,
> > könnte man noch 2-3 mal die note *ausgezeichnet* absahnen,
> > dann winkt auch schon ein doktor-titel der wifi-meteorologie,
> > oder gar ein höheres geistliches freiflug-amt in der
> > pico-peeling-agreement-theologie...
> > wellcome to the club.
> 
> der Witz an der Sache ist doch, das jeder Node lokal als Wetterstation
> selbst herhalten müsste, um überhaupt hier eine sinnvolle Verknüpfung
> von Wetter und Verbindungsqualität herzustellen...was aber auch nicht
> reicht, da längs des Weges der Funkstrecke durch Abluftschächte oder
> Wasserläufe auch wieder die mikroklimatischen Bedingungen andere sind
> von dem elektromagnetische Wellen beeinflusst werden könnten.
> 
> Maxwells Gleichungen sollten dann über die Strecke eine etwas
> umfangreichere Differenzgleichung als Funktion der Klimadaten gebildet
> werden...dann sind aber andere Emissionen noch nicht berücksichtigt.
> Aber diese dann noch mit zu integrieren - wenn man schon das Wetter
> berücksichtigt hat - ist dann wohl noch ein Kinderspiel.
> 
> Viel Spaß :->
> 
> Sowieso ein Witz das eine "wissenschaftliche" Arbeit über
> EM-Ausbreitung/Beeinflussung ohne den guten Maxwell auskommt.
> 
> Hintergrund: Die verwendeten Konstanten zur Wellenbeschreibung, spez.
> die Leitfähigkeit der Materie, sind Normwerte bei Druck, Temperatur,
> etc. welche Auswirkungen diese auf das Gesamtkonstrukt der Maxwellschen
> Gleichungen haben ist der individuellen Interpretation von Genauigkeit
> überlassen.
> 
> Wenn der Diplomand wenigstens sich mal ein Beispiel genommen hätte an
> der "richtigen" Mobilfunktechnologie und ein Testsignal kreiert hätte
> was zu Bestimmung der Verbinungsqualität herangezogen werden könnte und
> dies in seine Analyse-Software integriert hätte...oder sich vielleicht
> mit der Materie Verkehrsdatenanalyse befasst hätte, dann hätte er auch
> von einer bestehenden Arbeit um/abschreiben können:
> http://e-collection.ethbib.ethz.ch/ecol-pool/diss/fulltext/eth15070.pdf
> 
> 
> -----Schnipp------
> [weiteres Aufgerege über die Oberflächlichkeit der Gesellschaft etc.]
> -----Schnapp------
> 
> 
> Dirk
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