[Berlin-wireless] Nicht gut: Haftung des Anschlussinhabers

Daniel Paufler d.paufler
So Jan 14 09:52:26 CET 2007


Hallo Christophe

> ich bin etwas erstaunt und amüsiert über die Reaktionen hier. Ihr werft 
> mir also (indirekt) vor ein Angsthase zu sein und keine Zivilcourage zu 
> besitzen[1], ein Störer zu sein und wissentlich Falschinformationen zu 
> verbreiten[2], eine Blockwart-Mentalität[3] und eine "Schere im Kopf wie 
> in der DDR"[4] zu haben.

Ich finde gut, dass du ruhig bleibst und die Diskussion zusammengefasst
hast. Ich denke, dass einige der Aussagen von dir nicht so verstanden
worden sind, wie die Schreiber es aussagen wollten. Mit einer eMail läßt
sich halt wenig über das Mindset des Schreibers sagen. Die Erfahrung mit
solchen eMail zeigte uns in der Vergagenheit allerdings, dass die oben
beschriebenenen Punkte zutrafen. Sorry wenn das bei dir nicht der Fall ist.

> Ist das allen Ernstes euer Umgang mit der bestehenden 
> Rechtsunsicherheit? 
Ja. Ich denke schon. Wir können dir nur unsere Meinung dazu mitteilen
und dir unsere Ansichten schildern. Ändern können wir die Situation nur
indirekt mit unserem Verhalten und Einstellungen. Dir eine Lösung
präsentieren können wir nicht - wir leben halt alle damit.

> Wollt ihr so eure Mitmenschen motivieren Zeit und 
> Ernergie in das Freifunk-Projekt zu stecken?
Nein. Aber die Leute müssen verstehen, dass SIE gefordert sind. Und frei
 heißt halt nicht Freibier. Wie schon oft erwähnt muss die freiheit
verteidigt werden. Freiheit zu genießen bedeutet auch Riskien
einzugehen. Das wurde dir geschildert.

> Wundert ihr euch da noch, 
> dass die Leute zu FON rennen?
Das wundert uns nicht und wir (ich) finde das auch nicht schlimm. Wenn
die Leute FON (aka Provider) besserfinden als freifunk (selbst aktiv
werden), dann ist das völlig ok.

> So wird das nicht funktionieren. Ihr müsst mehr auf die Menschen zugehen 
> und ihnen bei ihren (nicht nur technischen) Problemen helfen, sonst wird 
> Freifunk nur für sehr technikaffine Menschen interessant bleiben.
Hier liegt ein eklatanter Fehler deiner Interpretation von Freifunk vor.
Wir versuchen nicht irgendwelche Leute zu beglücken - wir schaffen eine
Plattform, mit welcher sie sich selbst beglücken können. Wir wollen nix
providen, was die Leute nicht wollen. Die Leute finden lediglich einen
Rahmen vor, in welchem sie agieren können - wenn sie sollwn. Wir gehen
auf die Menschen zu - wenn sie auf uns zugehen und das fordern bzw.
danach fragen.

> Wer 
> meint hier wäre "Repression" im Spiel hat es einfach nicht verstanden.
Ich denke, dass Wort passt nicht ganz. Viele Leute sehen ihre Freiheit
immer weiter eingeschränkt und sehen, dass die Mehrheit der Leute das
nicht so sieht. Das ist nicht schlecht. Aus diesem Gefühl läßt sich
evlt. deine Reaktion Repression erklären. Ich finde mich auch unter
Druck gesetzt und in meinen Freiheiten eingeschränkt. Freifunk löst das
für micht nicht - aber bietet einen guten Rahmen das teilw. zu kompensieren.


> Viele Grüße,
> Christophe

Grüße

Daniel
-- 
Angewandte Informatik - Computer Aided Facility Managemnt
FHTW Berlin (http://www.fhtw-berlin.de)

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