[Berlin-wireless] Nicht gut: Haftung des Anschlussinhabers

Sven-Ola Tuecke sven-ola
So Jan 14 10:50:50 CET 2007


Hi Christope,

so Fragen sind schon OK. Es ist auch keineswegs wirlich so einfach zu beantworten, wie irgendwelche Werbung es Endkunden verspricht. Lies mal hier, um einen Eindruck zu gewinnen (Link aus der Wikipedia):

http://www.hrr-strafrecht.de/hrr/archiv/04-08/index.php3?seite=7

Und das gilt nur in Deutschland. Freie Funknetze gibts mittlerweile aber rund um den Globus. Das ist richtig spannend wenn man als Anwalt da mithalten will denke ich ;-) Informationsfreiheit + Regierungsformen sind Themen in gleichem Spannungsfeld (wie wir seit der Aufklaerung wissen).

Unsere generelle Wortwahl lautet uebrigens: "Wir machen ein stadtweites Intranet, in dem es zeitweise sogar Internet-Uebergangspunkte gibt". Schon richtig: solange man sich als Konsument sieht, der die Schenkung eines Nachbarn ausnutzt, wird man zu bestimmten Ansichten und Einschaetzungen kommen. Es ist aber keineswegs ausgemacht, das das auch immer so bleibt. Beispiel: Wir bekommen offizielle (IPv4) IPs fuer unsere Nodes und Routen richtig per BGP. Die Internet-Gateways heissen dann Peering-Points...

Auch wenn es der gemeine Heise-Forums-Troll es nicht wahrhaben will: Ein groszer Teil der Bevoelkerung benutzt Internet aus einem Intranet heraus. Das ist einfach praktisch. Es gibt wirklich noch Leute die Arbeiten. In einem Buero. Dabei kommt i.d.R. NAT zum Einsatz. Wie schon geschrieben: Absolut jeder, der NAT, Proxies oder Firewalls einsetzt kann im Rahmen der Stoererhaftung drankommen. Na und? Ich glaub' nicht, das deswegen in irgendeiner Firma irgendetwas geaendert wird. Hier bei Freifunk treiben wir dieses Konzept ein kleines bisschen weiter - aber wirklch revolutionaer anders sind wir bestimmt nicht ;-)

// Sven-Ola

-------- Original-Nachricht --------
Datum: Sat, 13 Jan 2007 22:14:20 +0100
Von: Christophe Sokol <christophe.sokol at kistakistan.org>
An: wirelesslan in Berlin <berlin at olsrexperiment.de>
Betreff: Re: [Berlin-wireless] Nicht gut: Haftung des Anschlussinhabers

> Hallo allerseits,
> 
> ich bin etwas erstaunt und amüsiert über die Reaktionen hier. Ihr werft 
> mir also (indirekt) vor ein Angsthase zu sein und keine Zivilcourage zu 
> besitzen[1], ein Störer zu sein und wissentlich Falschinformationen zu 
> verbreiten[2], eine Blockwart-Mentalität[3] und eine "Schere im Kopf wie 
> in der DDR"[4] zu haben.
> 
> Ist das allen Ernstes euer Umgang mit der bestehenden 
> Rechtsunsicherheit? Wollt ihr so eure Mitmenschen motivieren Zeit und 
> Ernergie in das Freifunk-Projekt zu stecken? Wundert ihr euch da noch, 
> dass die Leute zu FON rennen?
> 
> So wird das nicht funktionieren. Ihr müsst mehr auf die Menschen zugehen 
> und ihnen bei ihren (nicht nur technischen) Problemen helfen, sonst wird 
> Freifunk nur für sehr technikaffine Menschen interessant bleiben. Wer 
> meint hier wäre "Repression" im Spiel hat es einfach nicht verstanden.
> 
> Viele Grüße,
> Christophe
> 
> [1] <45A7BB7B.4050809 at dd19.de>
> [2] <45A8CBC6.1090102 at dd19.de>
> [3] <000401c7366f$c90905f0$0370a8c0 at PCSvenOla>
> [4] <45A7CA97.9000807 at ole.ath.cx>
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