[Berlin-wireless] Blick über den Gartenzaun

Rolf Pfeiffer ropf
Fr Jun 1 12:41:33 CEST 2007


An vielen Problemen (IP-Vergabe, Service-Announcement, nameservice, 
Tunnels ...) wird auch anderswo gearbeitet - und ein Blick über den 
Gartenzaun ist immer gut.

Eines dieser Projekte ist netsukuku [1]. Auf den ersten Blick ein 
Routingprotokoll wie andere auch - offenbart es beim näheren Hinsehen einige 
interessante Eigenschaften - und recht erfrischende Ideen. Hier eine 
Kurzbeschreibung, soweit ich es verstanden habe:

- Das Netz hat (logisch) eine Baumstruktur. (manche nennen es fraktal)
- Knoten registrieren sich im mesh unter einem Namen
- IP-Zuweisung erfolgt automatisch - benachbarte Knoten werden Teil desselben 
Subnetzes
- Ausbalancierung des Baumes (Fraktals) erfolgt dynamisch und ist wesentlicher 
Teil des Protokolls.
- Es gibt einen Nameservise, basierend auf dieser Struktur. Die Datenbasis ist 
verteilt und dezentral. Auch Dienste werden darüber bereitgestellt.
- Das Internet dient (vollautomatisch) als Backone zwischen den mesh-Wolken.
- Diese können lokal ein anderes Protokoll fahren (zB olsr)
- Es kann der volle IP-Raum (v4 oder v6) benutzt werden, OHNE daß Konflikte 
auftreten

Die Funktionsweise ist konsequent rekursiv formuliert, so daß eine Vorstellung 
vom Gesamtsystem (für mich) etwas schwierig ist. In vielerlei Hinsicht muß 
man sich von klassischen Sichtweisen lösen. Aber Theorethische Informatiker 
dürften ihre Freude daran haben. Andererseits bezieht netsukuku gerade daraus 
seine extreme Skalierbarkeit und Ressourceneffizienz

Gruß Rolf

[1] http://netsukuku.freaknet.org




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