[Berlin-wireless] armes Leipzig?
Martin Mueller
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Mi Jun 13 20:17:38 CEST 2007
Tach zusammen,
On Wed, Jun 13, 2007 at 11:41:25AM +0200, Daniel Nitzpon wrote:
>
> der punkt sind nicht minderwertigkeitskomplexe. der punkt ist, dass eine
> gewisse städteübergreifende einigung im freifunk auf ein paar
> tools/einstellungen/infrastruktur nicht nur einen umzug ohne
> konfigurationsorgien ermöglichen würde und unglaubliche mengen
> entwicklerzeit und reibungsverluste sparen könnte, sondern es dadurch
> überhaupt erst möglich würde, von *einem* projekt zu sprechen, was in
> aussenwirkung und zukunftschancen ganz anders dastehen würde als viele
> (mehr oder weniger) kleine.
Viele kleine, sind aber viel weniger angreifbar als ein grosses.
> klar ist sowas schwierig, langwierig und mit kompromissen behaftet. aber
> auf alle versuche und anregungen dazu kommt aus berlin meist /nö /hab
> keine lust/ meine katze mag ne andere sofakissenfarbe aber lieber/
> gefolgt von /ihr macht das doch toll /lass doch jeden machen wie er
> will/ das ist halt so bei open-source/. sowas ist provinzler-ego-kacke.
Nein, das iss Pluralismus. Es gibt selten ein "one size fits all" das allen
passt. Eher passt es keinem richtig.
Ebenso ist es Geschmacksache, welche Kommunikationsmedien man benutzt.
Und auch hier ist Platz fuer verschiedene. Die einen moegen Foren, die anderen
Newsserver und die Dritten Mailinglisten. Wenn einer eine nuetzliche
Software schreibt kann er auch in allen 3 Medien ihre Existenz
kundtun, oder er kann's lassen. Zumindest im Forum von freifunk-bno
kann man sich registrieren und auf der Liste kann man sich subscriben,
ganz einfach und ohne dass jemand User administrieren muss.
Vielleicht hatte aber auch jemand einfach nur Lust ein script zu
schreiben. Dann kann er es ruhig schreiben, auch wenn es sowas schon
gibt. Warum gibt's wohl Emacs und vi, KDE und Gnome, evolution,
kmail und mutt, bash tcsh, zsh und dash? Das iss doch ein Gewinn, dass
ich die Wahl zwischen KDE und Gnome habe; ganz zu schweigen von
Gnustep, icewm und screen.
> ich erwarte, dass man sich als gemeinsames projekt versteht,
> gemeinsam überlegt, welche strukturen dafür sinn machen und das dann
> umsetzt, statt in einem befindlichkeits- und grüppchenbrei rumzurühren.
Naja, wenn ich Politk will, gehe ich in eine Partei oder zum autonomen
Plenum. Beides finde ich aehnlich unsexy, als dass ich meine Freizeit
damit verbringe. Da gibt's immer viele Leute, die viel Meinung und
wenig Ahnung haben.
Das ist halt wie mit Fernsehn, Radio, Tageszeitungen und anderen
Medien. Jeder sucht sich raus, wo er seine Infos herbekommt. Alles
kann man ja auch nicht mitbekommen, dann taete man sonst nix mehr, und
mit Verlaub, ob in Leipzig ein Sack Weizen umfaellt, oder in China ein
Sack Reis macht fuer mich nicht den grossen Unterschied. Selbst wenn
er in Berlin umfaellt ist's mir egal, ich habe mit Getreide nix am
Hut. Schon auf der Berliner Liste wird genug Getreide gedroschen
(jetzt z.B. und ja ich mache mit, damit ich mir morgen auch noch den
Baecker raussuchen kann).
Also, wenn jemand will, dass man ihn hoert kann er auf allen Medien
was sagen, das ist fuer den einzelnen, der was zu sagen hat zwar mehr
Aufwand, aber dafuer seltener, als dass alle anderen ihre
Kommunikationspraeferenz aendern muessen. Auf das Rauschen aus der
Provinz kann ich gerne verzichten, da gibt's hier schon genug.
bye
MM
--
"Computer games don't affect kids. I mean if Pacman affected
us as kids, we'd all run around in a darkened room munching
pills and listening to repetitive music." -- Steven Poole
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