[Berlin-wireless] c-base vs. Freifunk vor Ort

Marco Tidow martidow
Di Jun 19 18:41:52 CEST 2007


Hi Alina, moin Sven-Ola, und @all,

nachdem dies zunächst als group-mails zunächst unter den ca. 10, 12
Freifunkern im Samariter-Kiez, sowie :  Sven-Ola, yokoy und FlorianS,
und mir begann,

den Umbau der Samariter-Kirche in Friedrichshain und den Umgang damit betraf,

wurden jeweils, nach Gusto des jeweiligen Absenders, b.a.t.m.a.n Entwickler
und viele der, mit anderen zentralen Installationen (Emmaus, BBB, etc.)
befaßten Leute mit in die CC:-Adressen von, im ganzen fast 30 group-mails
seit Beginn mit aufgenommen.

ich stimme Sven-Ola zu,
... daß die sich daraus ergebende Diskussion nicht sinnvoll
weiter mit CC: Adressliste von >20 Leuten zuführen ist, und vom Gegenstand auch
weitere Freifunker interessieren kann.



... nur seiner Darstellung der Knack-Punkte ganz und garnicht.

aus meiner sicht:

ging es zunächst und ursächlich darum, daß außer der Ankündigung vor so
rund 6 Wochen hier auf der liste, weiter *nichts* an Info über das geplante
Vorhaben vor Ort angekommen ist, weder - was naheliegend wäre -

 - an die Betroffenen rund um die Kirche, in deren uplink-Strecken zum
   internet die Sama-router für die meisten drinhängen, daß es hierbei zur
   Unterbrechung während des Umbaus kommen *muß*

 - noch an denjenigen, der den umliegenden Kiez über sie mit internet versorgt,
   (hallo Sven-Ola, seine mail hast Du auch bekommen... ich mach das jetzt nur
    aushilfsweise zusätzlich:
    "Mini-Netz mit Inet via Marco" ist ein Schuß in den Ofen...)

 - noch an mich (hab´ mich auch nur 1.5 J  um die vier Sama-router gekümmert)

selbst bis zum Vorabend des ursprünglichen Termins (von dessen Kippen in letzter
Minute mir dann auch nichts mitgeteilt wurde...),
weshalb ich den Abend dann selbst eine group-mail verfaßt habe, alle lokal
vorzuwarnen.  schließlich ist man in seinem Lebensumfeld persönlich miteinander
bekannt, weiß auch um Abhängigkeit von Freifunk im täglichen Leben, usw.
  - naheliegend?  ich glaube schon.


und weil die drei Akteure (S-O,y,FS) weder eine hinreichende Vorstellung der
wirklichen Verhälnisse vor Ort hatten (nicht vom konkreten technischen geht/
geht-nicht und, erst recht nicht von den Leuten, deren Freifunk-Teilnahme
ihr Vorhaben betrifft),
noch vorher das Bedürfniß, zu fragen.

wer sich auf Gerüchte oder kiez-ferne Leute verläßt, weiß eben in Wirklichkeit
bestenfalls, was letztere ihm nicht verschweigen wollen.
sorry, das kann ich wirklich nicht anders formulieren.

irgendwelche "Tendenzen" ist Unsinn,
"Ungeschick laesst gruessen" stimmt auf den Punkt, ist aber kein Beinbruch,
will niemand übel nehmen.



wenn dieses Vorhaben jetzt als ein bißchen gegen die Wand gelaufen dargestellt
wird, gar mit Erpressung durch Entzug der avisierten 5GHz-Beglückung "gedroht"
wird, und gleich die rethorische Brechstangen-Konsensfrage kommt:

   "wollen wir die berlinweite Vernetzung überhaupt?"

ist letzteres weder stilistisch erträglich, noch tatsächlich Gegenstand der
bisherigen, lokalen Diskussion gewesen.

Gegen irgendwelche Richtfunk-Strecken hat niemand was gesagt.

die Aufzählung...
 aus provokativ-überzogen bis verdreht wiedergegbenen, und größtenteils nicht
mal von mir oder den Anwohnern im Kiez stammenden "Hinter(be-)gründ(ungen/e)"
laß ich jetzt einfach mal beiseite.



der eigentliche Punkt
drehte und dreht sich darum, ob die Sicht betroffener FF-Teilnehmer in
der Frage, welchen Zweck das Netz für sie selbst und in ihrem Umfeld
erfüllen soll, bei solchen Aktionen "von außen" respektiert wird.
und *das* steht für mich außer jeder Frage, leitet sich unmittelbar aus
dem Pico-Peering-Agreement ab.

und man dazu *nicht* verlangt, daß alle Betroffenen in der c-base vorstellig
werden müssen.

auch auf die Unbequemlichkeit hin, sich mit ihnen auseinandersetzen zu
müssen, wenn ansteht, Neues zu probieren (b.a.t.m.a.n), was mit ihren
eigenen Präferenzen ja *durchaus kollidieren kann*




> "weiterzumachen ohne die Rueckversicherung,
>  dass sowas ueberhaupt willkommen ist"

trifft den Kern also schon etwas mehr, läßt aber auch Unbeteiligte gut
darauf schließen, daß es, Freifunk-typisch, mal wieder mächtig an der
Kommunikation zwischen c-base und dem Rest der Welt hapert (für den Freifunk
evtl. zuerst die feine Idee ist, wie sie unter http://www.freifunk.net
propagiert wird, und die Mittwochs-Veranstaltung in Berlin-Mitte nur eine
seiner vielen Formen)

um festzustellen, ob man willkommen ist, hilft es meistens ungemein, einfach
mal herabzusteigen und an der Tür zu klingeln.  kann ja sein, daß Euch von
einem allzu hohen Roß aus bloß keiner rufen hört.

auch einer der Gründe, das Festmachen der Sachfragen an Personen :-(
an dieser Stelle:
Vokabeln wie "Fan´s" und "Freifunker vom Dienst" sind sicher kein Mittel,
zu einer sach-bezogenen Diskussion zu gelangen.
Polemik außenvor zu lassen.


> "Wenn man anfaengt zu diskutieren, wird der Kirchenstandort gefaehrdet"

greife ich doch mal auf;

soll heißen, wenn man mit denen diskutiert, für die Freifunk die Idee eines
BÜRGER-NETZES ist, das einen alltäglichen Nutzen zu bieten hat, und erst
dadurch eine soziale Funktion erfüllt (unter deren Fahne man Zugang zu
den begehrten Funk-Kirchtürmen erhalten hat!), gefährdet man zwangsläufig
die Möglichkeit, von diesen exponierten locations Gebrauch - auch zum
Experimentieren - machen zu können?

derart pauschal einfach falsch.

wenn in der Diskussion allerdings weiter der Eindruck vermittelt wird,
der c-base - propagierte Freifunk ist in der praktischen Umsetzung allenfalls
Spielwiese einer elitären "avantgarde", die wenig bis - wie in diesem Fall -
garkeine Bereitschaft zeigt, sich mit lokalen Vorstellungen und Bedürfnissen
aufzuhalten, könnte es eng werden.

solch schwachsinnig chauvinistische Haltung kann ich bei den Leuten, die in
eigener Arbeit Kieze per Richtfunk verbinden wollen, auch nicht erkennen;
wenngleich ich sie schon im Freifunk-Personenkreis der c-base mehrfach real
erlebt habe, und deshalb diese Diskussion für mich nach wie vor aktuell bleibt.


mein Fazit:

baut Euren cube hin, laßt die vier vorhanden SE505 hängen, wenn sie wegen
b.a.t.m.a.n in Speichernot geraten, schmeiß ich die httpd´s runter und
ersetze sie durch port-redirects auf den httpd des cubes, der verweist
dann zuerst auf eine wiki-page unter

  http://wiki.freifunk.net/Freifunk_Berlin_Samariter-Kiez
  (grad´ eben angelegt, noch nix drin)

für lokale Info´s, an zweiter Stelle auf http://www.freifunk.net,
dann auf lokale Treffen und zuletzt auf die Mittwochs-Veranstaltung in der
c-base.

Sven-Ola kümmert sich um den cube, ich mich gern weiter um die lokalen SE505.

nix mit vlan-tagging auf den SE505, die bleiben autonome IP-router, sind
schließlich genauso schnell wie jeder WRT und erledigen ihren Job.
sonst wär der cube ein "single-point-of-failure"

 - zuverlässige digitale Schaltuhr mit Akku ist vorhanden,
   macht um 03:00 (MEST) einen 1 Minuten power-cycle,
   es braucht eine 230V-Verteiler Leiste hinter der Schaltuhr

 - konfigurier´ das ethernet-if des cubes auf 104.131.25.30/240, häng´ ihn
   an einen der LAN-port´s der SE505, dann ist´s plug´n play.
   (.18 .20 .22 .24 sind vergeben)

alles pille-palle.  Testläufe lassen sich ankündigen und zeitlich begrenzen,
dann weiß vor Ort jeder, was los ist.  Gibt´s Ärger mit dem internet-uplink
für lokale user, hat der Vorrang und Experimente fliegen von den SE505 wieder
runter.  das spreche ich jedenfalls mit den Betroffenen vor Ort und/oder hier
auf der liste ab.

anonymes admin-login per key-ring auf den SE505 für alle "wichtigen" c-base´ler
ist nicht, das hat mich die Erfahrung gelehrt.
gegen einen co-admin aus dem Kiez mit mehr Zeit und Präsenz vor Ort als Joko
und der Bereitschaft, sich an gemeinsam *hier* definerte Spielregeln zu halten,
habe ich nicht das mindeste einzuwenden.


und fertig.

marco







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