[Berlin-wireless] Wieso redet darüber keiner?

Alexander Morlang alx
Mo Mär 5 21:06:42 CET 2007



Rolf Pfeiffer schrieb:
> Sven-Ola Tuecke schrieb:
>> hab' erstemal Dank fuers formulieren deiner (wenn auch etwas 
> polarisierender) Sichtweise
> Klaro - ich bin Freifunker - und meine Polarisation ist VERTIKAL!

Das liest sich fuer mich eher wie eine hetzschrift, die mit einem "wieso 
hat mich keiner gefragt" beginnt.

Du beschwerst dich, das die einzige diskussion (ausser auf der base) in 
einem forum von BNO stattfindet, aber trittst dann eine diskussion auf 
berlin-wireless statt auf wlanware los, wo das doch ein Thema ist, was 
alle angeht.

so, genug gemotzt ;-)

> 
>> Die eigentliche Ressource fuer uns ist "freies Spektrum"
> Sorry, aber da pfeif ich drauf. Wir sind auf billige Endgeräte angewiesen - 
> Massenware. Wo immer aber die Geräte billig werden, wird das Spektrum dicht. 
> Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
> 
> Anders sieht es bei den Backbones aus - hier greifen wir schonmal tiefer in 
> die Tasche - und finden ein Stücken freies Spektrum. Und wenn nicht, baun wir 
> halt was Optisches - was solls.
> 
>> Eine systematische und ungefragte Abfrage ... verbitte ich mir...
>> (Wenn) dann jemand einen Nebennutzen abgreift (also z.B. eine Diplomarbeit 
> schreibt...
> tut aber er genau das! Außerdem - freifunkbezogene Diplomarbeiten sollten
> - zumindest ein Niveau aufweisen, das unseren Netz gerecht wird
> - auch dem Freifunk etwas bringen, neues Wissen etwa
> Beides sehe ich in dem zuletzt disskutierten "Werk" überhaupt nicht.

So ist es, gut angefangen, aber stark nachgelassen. Hätte er hilfe 
erhalten, währe möglicherweise auch mehr rausgekommen.

> 
>> ...oder eine Forschungsprojekt eintuetet) finde nicht sonderlich 
> verwerflich.
> Ich auch nicht, soweit ich 
> - über Art und Umfang der Datenerhebung informiert bin
> - mein Einverständnis dazu gegeben habe
> - die daraus entstehende Arbeit lesen (und weitergeben) darf
> - und die widerum darauf aufbauenden Arbeiten ebenfalls.
> 
>> Iss'n bisschen wie bei freier Software
> Genau: Freifunk und Frauenhofer verhalten sich etwa wie Linux und Microsoft. 

Das ist nicht ganz richtig, der Vergleich hinkt. Den rest spar ich mir, 
das währe auch nur gehetze.

> Deshalb auch der Gedanke an die GPL-Anlehnung

War auch mein erster gedanke, das gesammelte informationen ueber die 
freien meshnetze frei sein müssen, aber das sind 
selbstverständlichkeiten, die nicht diskutierbar sind (zumindest nicht 
mit mir). Dies und viele andere dinge sind sachen, die auch für jeden 
forscher klar und logisch sind.

>  
> Daniel Paufler schrieb:
>> aber wir legen ja keine zentrale DB mit allen infos an, wie manch andere.
> Sorry - das ist einfach blauäugig. Eine Bot zuschreiben, der die Daten aus 
> verschiedenen Quellen abruft und zusammenführt - ist ein Kinderspiel. Und es 
> gibt sowohl staatliche "Bedarfsträger", die da überhaupt nicht zimperlich 
> sind - als auch kommerzielle Interessenten (schon GEZahlt?)
> 

Den bot gibt es doch schon längst, steht doch in der besagten 
diplomarbeit drinne.

> Felix Schwarz schrieb:
>> ...Davon abgesehen sind aber reine Daten nicht schützbar...
> Die Gesetze dienen zuallererst dem Schutz von Kapitalinteressen. Wenn wir hier 
> auf der juristischen Schiene nicht weiter kommen, so können wir das doch in 
> unsrere use-policy aufnehmen und Verstöße unter strenge Fehme stellen.
> 
> Auf jeden Fall haben wir hier Klärungs- und Handlungsbedarf
> 

Denk ich auch, vielleicht schaust du am Mittwoch in der c-base rein und 
wir unterhalten uns mal über das thema. Weniger aufgeregt.

Es gibt da durchaus mehr als nur FOKUS, die auch nicht gierig nach daten 
lechzend auf die base gekommen sind, sondern von mir zum dialog 
eingeladen wurden.

Ein dialog, der hoffentlich dazu führt, das menschen sich besser 
verstehen, die befindlichkeiten und bedürfnisse der anderen besser 
verstehn und lernen, miteinander zu sprechen.

Es gibt ein enormes potential an spannenden dingen, die man tun kann, 
die "nützlich" sind.

Selbstorganisierende, auf P2P technik basierende Streamingcluster mit 
forward error correction, die ueber übelsten meshes noch fett streamen.
Als beispiel.

Grade in den höheren layern kann man coole sachen bauen, aber damit 
sowas auch ankommt, müssen die, die es entwickeln quasi zu freifunkern 
werden, damit sie die freifunkerei auch verstehen können, das es mehr 
als nur technik ist.

Deshalb ein Dialog. Miteinander Sprechen. Ausloten, was geht und was 
nicht geht. Herausfinden, was man eigentlich will. In ruhe, mit nem 
Pils. Geforscht wird eh, wenn es uns nützt, dann fände ich das gut. Aber 
das erfordert, das gesprochen wird, das feindbilder und vorurteile 
zerstört werden. Bei allen.

Und wir müssen genau beobachten, das alles, was wir in die richtung 
machen Communitycompatibel ist.

Werfe eine grosse menge geld auf eine gemeinschaft und du machst sie 
kaputt. Will niemand. Ich erst recht nicht.

Ich diskutiere mit vielen leuten über das thema forschung&gemeinschaft 
und mache mir ständig einen kopf, ob das, was ich da tue richtig oder 
falsch ist, welche auswirkungen es haben kann, ob es kompatibel ist, etc.
Neue einsichten kommen in kurzen intervallen.

> Gruß Rolf
> 
> 

Gruss, Alex

P.S.: Ich hab mir die mühe gemacht, aus dem forumsthread und der liste 
ein dokument mit allen missverständnissen und fehldarstellungen zu 
machen, es ist zu lang um es hier stück für stück zu bearbeiten. Dann 
lieber in der base am Mittwoch.




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