[Berlin-wireless] Antennen Woodo
dirk
tigger
Mo Mai 7 12:13:36 CEST 2007
Dau Gruhlstein schrieb:
> Neulich meldete sich mein Nachbar und machte mich darauf aufmerksam,
> dass der WRT so "langsam" arbeite. Er hätte den Verdacht das könne was
> mit der Antenneneinstellung zu tun haben. Vergleiche mit Download aus
> /dev/nul betätigten diesen Verdacht. D,h. keine externe Antenne, Auto
> GUT :-)
Kein Voodoo sondern Diversity.
Deine Daten werden ja bekanntlich durch elektr.mag. Wellen übertragen
und diese verhalten sich ähnlich wie Wasserwellen wenn sie auf ein
Hindernis treffen. Durch Überlagerung und Brechungen werden diese Wellen
dann in ihrer Phase verschoben. Zusammen mit der direkten Welle werden
deren Maxima (die Berge und Täler) mit den phasenverschobenen
(überlagernden) Wellen gedämpft oder verstärkt. Das führt dazu das an
verschiedenen Orten die Welle unterschiedliche Leistungswerte hat. Dies
ganze ist unter dem Begriff der Mehrwegeausbreitung bekannt. Die
Auswirkungen bei Mehrwegeausbreitung sind jedoch nicht statisch.
Um dem entgegenzuwirken hast du zwei Antennen, Der Empfänger schaut am
Anfang jedes eingehenden Paktes an welcher Antenne es mit der größten
Leistung empfangen werden kann...
Es gibt inerhalb der Freifunkerkreise die Vermutung das dies überflüssig
ist und es wird sich für eine Antenne entschieden, zum einen ist die
Mehrwegeausbreitung bei Sichtverbindung und dem Einhalten der
Fresnelzone nicht wahrnehmbar zum anderen hat dies dann auch den Vorteil
nur eine Antennenerweiterung vorzunehmen. Eine nachvollziehbare
"Untersuchung" welche Einstellung nun sinnvoll ist, gibt es AFAIK nicht.
Auf der anderen Seite ist das verwendete Multiträgerverfahren OFDM sehr
resistent gegenüber Frequenzverschiebungen bei Mehrwegeausbreitungen so
daß ein Empfänger welcher Diversity berücksichtig auch bei ungünstigen
Übertragungsbedingungen erfolgreich Daten extrahieren kann.
Ergänzend noch: das bei dem WRT verwendete Diversity-Verfahren ist
billig, das Empfangsteil wohl auch nicht so gut und die Stummelantennen
ebenfalls Schrott. Z.B. DVB-T nutzt ebenfalls OFDM und ist ein gutes
Beispiel für die Vorteile von OFDM und der Mehrwegeausbreitung wovon
sogar die Empfangsqualität profitieren kann, beim WRT jedoch nicht der Fall.
Dirk
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