[Berlin-wireless] Störspannungen abfangen (z.B. Zwinglikirche...)

dirk tigger
Mi Okt 17 20:26:11 CEST 2007


Horst Krause schrieb:

> und selbst, wenn ich es wüsste, bleibt die frage, ob ich mir das risiko
> an den hals binden wöllte, als folge einer gut-gemeinten freizeit-aktivität
> für einen evt. abgefackelten kirchturm haftbar gemacht zu werden, weil ich
> dumm genug wäre, meinen kopf für eine kirchen-installation hin zu halten,
> über die der ff-förder-verein lustige "haftungs-ausschluss"-verträge
> verteilt, deren ziel und wirksamkeit mir zweifelhaft erscheinen.

Dazu gibt es Normen, wenn man diese einhält kann dir keiner ans Bein
pissen, da du den aktuellen Stand der Technik eingesetzt hast. Fertig.

Für den Feinschutz werden Thyristoren eingesetzt, dazu gibt es auch eine
Hobby(!!!!)-Schaltung:
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/crowbar.htm

Der Mittelschutz ist idR. als Varistor ausgelegt oder anderes:
http://de.wikipedia.org/wiki/Varistor

Damit kann man zumindest seine eigene Elektrik schützen.

Das der VDE-Konforme Kram dann mal schnell in die Tausender geht, ist
halt so. Wenn man da was Billiges, Anderes, Bastelkram macht und es zum
Schadensfall kommt wird es unter Garantie immer einen "Kollegen" geben
der nachweisen kann, das genau diese Veränderung den Blitz bevorzugt
angezogen hat.

Bei einer Konzipierung einer Blitzschutz-Anlage sind auch die örtlichen
Gegebenheiten zu beachten u.a. die Biltzhäufigkeit usw. und dies sind
dann auch eigenständige Ing.Leistungen, weswegen dies auch nicht jeder
Haus&Hof Elektro-Meister macht.

In diesem Zusammenhang auch lesenswert die Ausführungen des Kapitels
Blitzschutz dieser Arbeit:
http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/cgi-bin/psview?document=2001/elektrotechnik/4&search=%2f2001%2felektrotechnik%2f4&format=1&page=109
(Schattner, Steffen: Die elektromagnetische Verträglichkeit und der
Blitzschutz von Photovoltaik-Anlagen)

Damit kann man auch die o.g. Hobby-Schaltung dimensionieren.

Ob ein Mantelstromfilter/Ferritkern was hilft kann ich auch nicht sagen,
nur sind vom Logischen her die Relationen da wo ich Dinger bisher
gesehen habe und nun hier eingesetzt werden sollen 1:10000+X, was dies
Vorhaben in Frage stellt.

Ich selbst betreue mit einen Node (Leipziger Netz: 104.61.68.1, Fotos
finden sich im wiki.leipzig.freifunk.net) an einem 40m hohen
Schornstein, welcher über eine 220V Leitung angebunden ist und unterhalb
der Krone befestigt ist. Und dies seit 2 Jahren, bisher ist da noch nix
"gehimmelt". Trotz 1m Omni und 50cm neben dem Blitzableiter. Es wurde
während dieser Zeit mindestens ein direkter Blitzeinschlag in die
Fangstangen an der Krone beobachtet. Der Node hat keine nennenswerten
Blitzschutzmaßnahmen.

Ein anderer Node ca. 4m über Erdboden mit einer Biquad-Antenne und einem
Gebäude welches gut 20m Hoch ist und 40m entfernt steht, hat seit einem
Gewitter Fehler im Speicher.

Für wenn HF schon Voodoo ist wird bei Blitzen wohl erst recht auch an
einen Gott glauben.


Dirk





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