[Berlin-wireless] Wireless Zugang in Moabit
elektra
onelektra
Do Dez 11 12:24:31 CET 2008
Hi -
bislang gibt es überhaupt nur zwei Wlantreiber, die im Freifunk Ad-Hoc Mesh
gut arbeiten: Broadcom Closed-Source für Linksys WT54GL / Buffalo
WHR-G54S/Asus Wl500GP und Madwifi mit Patches aus Openwrt Trunk. Madwifi
unterstützt leider nicht USB WiFi Dongles.
Günstig und gut ist der Buffalo - wird aber mit 3,3 Volt gespeist, das macht
Outdoormontage und selbstgebasteltes PoE (Stromversorgung übers
Netzwerkkabel) schwierig. Für ambitionierte BastlerInnen gibt es auch D-Link
DIR-300 mit Openwrt oder diverse Geräte von Ubiquiti mit Openwrt. Ausserdem
kann man auch die Foneras von Fon umfriemeln. Allerdings ist das
Hardwaredesign der ersten Foneras schlicht grottig (Überhitzt, schlechtes
Spannungsversorgungs- und HF-Design)
Immer gut ist Dachzugang und ne UV- und wasserfeste Box - einfach nur mal
einen Mesh Router auf den Kühlschrank hinstellen und über Freifunk online
gehen klappt selbstredend nur wenn man Kontakt zu einer
Freifunk-Wolke/Wölkchen hat in der es mindestens einen Gateway gibt.
Gibt es das Wölkchen noch nicht ist es empfehlenswert es zu bilden - jedes
Meshnetz fängt mit dem allerersten Knoten an, auch wenn dieser keinen
Internetuplink hat - allerdings hilft ein Gateway als Anreiz zum Mitmachen
ungemein. Die Perspektive ist, dass das Meshwölkchen mit anderen Meshwölkchen
zu einer grossen Meshwolke zusammenwächst. Was durchaus passiert.
Generell möchte Ich dazu anmerken, dass Freifunk im städtischen Raum nicht
mehr so schnell wächst wie noch vor 2-3 Jahren. Billige Breitbandanschlüsse
die mittlerweile allgemein verfügbar werden, lassen die Gruppe der "Ich kaufe
Mir einen Freifunk-kompatiblen Router nur damit Ich eine Internetflatrate an
meinem Standort bekomme, weil ansonsten kein Breitband verfügbar
wäre"-TeilnehmerInnen schrumpfen. Das ist im ländlichen Raum und in
Entwicklungsländern anders wo es nach wie vor keine oder kaum Alternativen
gibt. Gerade dort ist das Freifunk-Konzept eine geniale Sache. Die Freaks
hier in den Metropolen entwickeln die Technik - die sich dann unter anderem
in Tanzania und Südafrikanischen Townships als eine wichtige
Schlüsselkomponente für Entwicklung nützlich macht. Auch Leute mit sehr
niedrigen Einkommen nutzen Freifunk deswegen immer noch gerne - und das ist
IMHO eine sehr gute Sache.
Die Community verändert sich also - der Anteil der Leute die auf ein freies
Netz Lust haben weil es ein freies Netz ist und keine reine Notgemeinschaft
vergrössert sich, auch wenn es bedeuten kann, dass die Gesamtzahl der
TeilnehmerInnen möglicherweise schrumpft. Zumindest in meiner Umgebung ist
das aber nicht der Fall - hier wächst es weiter und Ich helfe immer wieder
Leuten beim Zugang.
Die Technik entwickelt sich immer noch weiter. Neue Entwicklungen können neue
Anreize schaffen. Dazu könnten "location based services", "local content" und
eine bessere Funktionalität mobiler Endgeräte gehören, sofern die
meshtauglich gemacht werden können (Linux Mobiiltelefon mit Wlantreiber der
Ad-Hoc kann und installiertes Mesh Routing Protokoll - OpenMoko Freerunner
lässt grüssen)
cu elektra
> Mein anliegen: Ich möchte eine Freundin die zwar ein Kind und nen PC hat,
> aber keinen Internetanschluss ans Netz bringen.
> Mittelfristig, ab Jan 2009 wollte ich meinen eigenen Linksys Router ins
> Netz einbinden, die Basisstation dafür soll in Moabits Beusselstr, 100
> Meter von der S-Bahn liegen. Sozusagen lernen durch tun.
> Nun möchte ich besagte Freundin gerne noch vor Weihnachten ans Netz
> bringen, wäre auch bereit jetzt schon einen Linksys zu kaufen und
> vorübergehend bei ihr zu installieren. (Ab Januar Relokation zu meiner
> Adresse) Besser wäre es natürlich wenn sie (Ottostrasse, Moabit)
> übergangsweise mit einem normalen USB Stift ins Netz könnte. Als
> Betriebssystem hat sie SuSE 11.0. Das erleichtert mir die Arbeit, denn ich
> möchte ungern meinen ersten Router im Freifunknetz mit einer unkorrekten
> Konfiguration anbinden. Zumal ich nicht die ganze Zeit anwesend bin, also
> auf Fern - Administration via IPsec Tunnel angewiesen bin!
>
> Mir fehlt es an jeglicher praktischen Erfahrung da ich in den letzten
> Jahren lediglich eine Schulverwaltung reorganisiert (Linux+Vmware)/ später
> administriert habe. Theoriemässig habe ich eine vage Idee von dem
> möglichen. Ich kenne sowohl Linux wie auch grundlegende CISCO Sachen. Aber
> klar, CISCO ist zu teuer, also gibt es ja den Freifunk Lösungsweg.
>
> Klartext:
> 1) Wie muss ich vorgehen.
> Anschluss entweder via USB Stift oder Linksys
> Es fehlt also mindestens an Netzid + Passwort (preshared mode)
> 2) Wer kann / hat Lust + Zeit zu helfen?
>
> Es gibt sicher die tollsten Anleitungen für Berliner im allgemeinen und
> Moabiter im besonderen, aber ich habe bisher nicht das wesentliche
> gefunden. Ich gebe zu, dass ich, trotz ansonsten vorhandener
> Grundkenntnisse, ein aufmerksamer Leser eines "(Berliner) Freifunk für
> Dummies" Führers wäre.
>
> Ich freue mich über alle Tipps.
>
> Vielen Dank,
>
>
> Grüsse
>
> Berthold
>
> PS: Anbei mal wieder mein PGP Schlüssel
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