[Berlin-wireless] Was tun, wenn der Brief vom Anwalt kommt?
charlie at vorsicht-bissig.de
charlie
Di Sep 8 08:55:41 CEST 2009
Heute um 05:11 Uhr schrieb Lutz gruhlke <lutz.gruhlke at arcor.de>:
> Handlungsmöglichkeiten Ideensammlung:
> * Gründung eines Solifonds / Einrichtung eines Spendenkontos für den
> aktuellen Fall
Grundsätzlich eine gute Idee, aber nur dann, wenn nicht das Ziel ist, die
Abmahnung abzunicken.
> * Musterprozess bis zur Europäischen Ebene / Feststellung das IP/MAC
> des Routers als Beweis nicht ausreicht / Unrechtsvermutung....
Full ACK, und der Vertipper "Unrechtsvermutung" paßt schon irgendwie, weil
man mit einigem Recht behaupten kann, daß die Abmahnabzocker Unrecht tun.
Es kann imho nicht sein, daß die Beweislast umgekehrt wird und jemand, der
für Freiheit und offene Netze eintritt, deshalb sein WLAN bewußt nicht
verschlüsselt und somit seinen Anschluß bewußt mit anderen teilt, deshalb
gleich mit einem bein im Knast steht. Es gibt keine verpflichtung zu einer
Verschlüsselung eines WLAN und ich finde es bedenklich, daß eine solche
implizit eingeführt werden soll, indem jeder Betreiber eines solchen dazu
genötigt wird, jeden möglichen Nutzer vorsorglich mal als Gesetzesbrecher
einzuschätzen. Hier wird zugunsten der Contentmafia imho die persönliche
Freiheit in einem unerträglichen Maße eingeschränkt, wenn die Umsatzgier
dieser Gruppe wirklich so hoch gehängt werden soll, dann sollen die
entsprechenden Stellen bitte auch den nötigen Ermittlungsaufwand betreiben
und das nicht auf harmlose und unschuldige Anwender abwälzen. Die können
sich ja melden bei einem solchen Problem und man wird dann ja sicher für
eine Ermittlung des tatsächlich Verantwortlichen mit den
Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten.
> * Verhandeln über das Angebot einer Gruppenrechtsschutzversicherung
> für Freifunker mit einer Versicherungsgesellschaft
Hmmm... ist imho gar nicht nötig, eine Rechtsschutz sollte doch eigentlich
eh jeder haben.
> * Lobbyarbeit um geeignete rechtliche Grundlagen auf den
> gesetzgeberischen Weg zu bringen
Ja, auf _jeden_ Fall. Deshalb fände ich es auch so faslch, die Abmahnung
einfach abzunicken. Man sollte denen _unbedingt_ mit allen Mitteln
entgegentreten.
> * P2P Filter verbessern / die Latte muss höher hängen /
> Kindersicherung für Freifunk
Finde ich eine Scheißidee, das löst das Problem nicht. Damit arbeitet man
den Kontrollfanatikern ja nur weiter in die Hände - zumal p2p ja per se
überhaupt nicht zu beanstanden ist, genausowenig wie offenes WLAN und freie
Netze. Damit gräbt man sich nur selbst das Wasser ab, imho.
> Wie wäre ein Treffen zu diesem Thema... In der Base... Könnte mich
> dahinter klemmen
Würde ich grundsätzlich sogar gern dran teilnehmen, ist aber irgendwie eine
ziemliche An- und Abreise für mich...
Bert
--
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