[Berlin-wireless] Kleine Gutenachtgeschichte
Frank Brandewiede
brande
Fr Mär 5 15:21:47 CET 2010
der Hammer - danke für die nette Unterhaltung :-)
Best,
brande
Am 05.03.10 14:45, schrieb Sven-Ola Tuecke:
> Hey,
>
> irgendwie passt mir diese Rolle nicht ganz, in die ich hier
> irgendwie 'reingeschliddert bin. Ich kann nix dafuer dass bestimmte
> kommerzielle VoIP-Software-Anbieter und Monopolschutz-Rechteverwerter sich
> nicht gegenseitig beharken. Sondern fuer Dritte unbequemlichkeiten ausloesen.
> Darum erzaehl' ich mal eine Geschichte. Los gehts...
>
> Der kleine Alex und das NAT
>
> Alex ist ein ganz normaler Junge, der irgendwo in der Stadt wohnt. Wie alle
> Jungen in seinem Alter hat er natuerlich auch ein eigenes Notebook. Ein
> tolles Ding mit einem Apfel hinten auf der Klappe und ziemlich modern dazu.
> Das Geraet hatte ihm Vater zum Geburtstag geschenkt. Vater hat schlieszlich
> eine gute Stellung als Programmierer in einer groszen Firma und darum waren
> so zolle Geschenke von Zeit zu Zeit drin. Und weil Vater wusste, was kleine
> Jungs heute so brauchen, hatte er passend dazu und bei der naechsten
> Gelegenheit sogar einen VDSL-Anschluss bestellt.
>
> Alex hat nicht lange gebraucht, um mit dem tollen neuen Geraet ein paar
> lustige Dinge auszuprobieren. E-Mails schreiben, in Web-Forum der Schule
> mitmachen, ein bisschen Musik herunterladen und vieles mehr. Eines Tages
> erzaehlt im einer seiner Freunde von einer tollen Telefonier-Software. Sie
> traefen sich immer Nachmittags im Zeiberspaice (oder so) und wuerden sich
> sogar mit einem Videobild gegenseitig sehen koennen! Tolle Sache - das musste
> Alex natuerlich sofort ausprobieren. Seitdem machen Alex und seine Freunde
> das jeden Nachmittag: sich gegenseitg Anrufen. Natuerlich hat Alex das
> Telefonieprogramm sofort installiert. Und immer wenn sein Rechner
> eingeschaltet ist laeuft das Programm im Hintergrund mit. Und wie jeder brave
> Junge schaltet Alex abends seinen Rechner aus und klappt den Deckel zu. Sonst
> kann man den lustigen Apfel nicht sehen und vielleicht macht man sonst sogar
> Kratzer auf die Bildschirm-Anzeige.
>
> Eines Tages erzaehlt Vater von der Arbeit. Sie haetten etwas sparen muessen -
> die Zeiten waren eben nicht mehr so und frueher war es besser. Aus diesen
> Grund haben sie in der Firma auch die alte Telefonanlage abgeschafft. Und
> damit sie immer noch mit der Filiale in Indien telefonieren koennen,
> benutzten sie nun die gleiche Software wie Alex auf seinem Rechner zuhause.
> Seltsam sei nur, dass sie morgens nicht so gut damit telefonieren koennten.
> Nur am Nachmittag funktioniere alles prima - aber das ist fuer die Kollegen
> in Indien nun wirklich etwas zu spaet. Vater fragt Alex, ob das vormittags
> bei ihm denn auch so schlecht funktioniere? Nein, antwortet Alex, ich bin ja
> vormittags in der Schule. Das waere der Rechner aus. Aber er koennte den ja
> vormittags mal anlassen und dazu den Anrufbeantworter anmachen. Vielleicht
> kann Vater ja damit herausfinden, warum das nicht immer gut funktioniert.
>
> Am naechsten Tag ist Vater begeistert: "Alex - stellt dir vor heute morgen
> konnte ich geschlagene 4 Stunden mit meinem Programmierer-Kollegen aus Indien
> telefonieren. Die Verbindung war wirklich gut! Ich bin gar nicht dazu
> gekommen die Sache mit dem Anrufbeantworter auszuprobieren". Vater versprach,
> die Untersuchung am naechsten Tag nachzuholen. Dazu sollte Alex seinen
> Rechner noch ein bisschen laenger anlassen.
>
> Nun ist der Vater von Alex ein versierter Mann - sonst verdient man in seinem
> Beruf heutzutage ja auch nichts mehr. Und natuerlich hat er herausgefunden,
> warum neuerdings diese Indien-Telefoniegeschichte so prima funktioniert. Aber
> wie sollte er Alex erklaeren, dass der Linux-Firmenrouter nur Symmetric-NAT
> ausfuehrte - waehrend das VDSL-Modem zuhause mit der Funktion Full-Cone-NAT
> arbeitete? Das Telefonie-Programm hatte das offenbar im Handumdrehen
> herausgefunden. Und eine Technik eingesetzt die sich "UDP-Hole-Punching"
> nannte - etwas das nun wirklich etwas zu schwierig fuer den kleinen Alex zu
> verstehen war.
>
> Alex Vater ist dazu Pragmatiker. Er schenkt seinem Jungen einfach einen neuen
> Rechner. Superchic und viel flacher als das alte Modell. Mit der Auflage, den
> alten Rechner einfach laufen zu lassen. Und wenn der alte Rechner nicht
> gestorben ist, dann telefoniert seine Firma immer noch ganz prima. Sogar mit
> Indien.
>
> SCNR,
> // Sven-Ola
>
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