[Berlin-wireless] Neue Zapp-Version

Sven-Ola Tuecke sven-ola
Di Mär 9 08:33:00 CET 2010


Moins Alex,

eine gewisse technische Zensur scheint aber noetig zu sein. Wenn sich die 
hiesigen Regeln entsprechend aendern, dann gerne auch anders. Ich persoenlich 
habe jedenfalls keinerlei Schwierigkeiten, irgendwen aus einem 
Gateway 'rauszuwerfen wenn's nervt. Eine inhaltliche Zensur findet trotzdem 
nicht statt - auch wenn es da ein Spannungsfeld gibt das bestimmte Inhalte 
ueberwiegend mit entsprechender Technik transportiert werden.

Das hatten wir alles auch bisher schon: Zwangsregistrierung einer IP unter 
Angabe einer zustellfaehigen Email, L2TP Filterkrams zur Technikblockade. Hat 
keinen genervt - war also wohl nicht effektiv. Und ja - niemand hat behauptet 
dass so ein "One-Strike" die letzte Antwort sein muss. Es gibt das "Sofanet" 
Modell, Tor-Exit und natuerlich Tunnelausgaenge in sicheren Drittstaaten.

Das mit den Gateways stimmt schon: die automatische Gateway-Bestimmung gibt 
dem Gateway-Betreibern zuviel Macht. Ich fuerchte nur, dass manuelles / 
halbautomatische Gateway-Selber-Aussuchen nix bringt, wenn nicht mind. ein 
zweites Gateway technisch gut erreichbar ist. Ich wuerde also sagen: Smart-GW 
wollen wir, aber es muessen tendenziell dann auch mehr Gateways her. Die 
Gateway-Zahl koennen wir erheblich steigern, wenn das mit wengiger "Gefahren" 
verbunden ist. Oder: wir bekommen praktisch ueberall Bandbreite wenn's nur 
zum durchtunneln benutzt wird. Bandbreite ist genug da...

Achso. Du kannst ja "Selbstzensur" machen. Spiel das Zapp auf deinen Router, 
dann warnst du dich selbst wenn dein Skype noch an ist und wie wild um sich 
funkt. Das ist auf deinem eigenen Router meistens schneller -> dann kannste 
lokal korrigieren. 

Und ja - die generelle Aktivierung so eines Zapp-Scriptes wird zuviele 
technische Probleme machen, z.B. Sperr-Kaskaden ausloesen etc. Ich denke 
daher mittlerweile, dass sowas von einem Gateway-Betreiber manuell und bei 
Bedarf aktiviert / installiert werden sollte. Eine "Zeitstrafe" ist 
vielleicht auch sinnvoll, denn der Zapp-Fall tritt bei einem lebhaft 
genutzten Gateway doch recht oft ein. Bei mir im letzten Monat:

sven-ola at nyserv:~$ grep -v 104.198.65 /var/log/zappfile.txt |wc -l
21

Das wird beim Gateway-Betreiber zu "ermuedingseffekten" fuehren, z.B. nur noch 
verzoegte Antworten auf entsprechende Mails. Was dann wildes "IP-gewechsel" 
auf der anderen Seite machen wuerde. Wollchen wir alles nicht...

// Sven-Ola

Am Mo Mär 8 16:59:38 CET 2010 schrieb Alx:
> also, alles gerne, so bald man sich die gateways aussuchen kann.
> 
> Die digitale todesstrafe, weil man skype anhat ist einfach mal krasser  
> als 3-strike.
> 
> Das skype erkennung nicht trivial ist, weiss ich, aber was hier grade  
> passiert ist einfach mal radikal gefährlich für das gesamte freifunk.
> 
> Freidrehende "zensurskripte", welche ohne richter automatisch urteilen  
> und die digitale hand abhacken sind nicht diskutabel.
> 
> sorry, das war die polemische formulierung, aber irgendwo driftet es  
> in die falsche richtung.
> 
> Es kann nicht gut sein, wenn der nutzer das Stopschild sieht, dann ein  
> wenig foo über ports lesen darf, den er nicht versteht und dann  
> aufgefordert ist, eine mail zu schicken.
> 
> und dann nicht mal mail geht (imaps).
> 
> Wenn wir smartgateways haben, ist das alles easy, dann such ich mir  
> ein freies gateway aus, aber so ist es inakzeptabel.
> 
> Und erzähle mir keiner, das ich das umgehen könne, klar kann ich das,  
> aber lieschen müller kann es nicht.
> 
> Ein hinweis auf skype auf dem stoppscreen und ein timeout von 30  
> minuten auf der sperre würde ja schon gehn, aber der jetztige zustand  
> ist unhaltbar.
> 
> gruss, Alex





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