[Berlin-wireless] from no-budget to low-budget ...

Juergen Neumann j.neumann
Mo Aug 12 15:02:37 CEST 2013


Hallo Philipp et al.,

die  Mail ist lang. Sorry, aber das geht bei diesem Thema kaum anders.
 
> Ich bin auch der Meinung, dass wir mal diskutieren könnten, was dieser
> Verein überhaupt macht und machen soll.

Klar, das können wir immer.

> Ich finde es z.B. problematisch, dass auf der einen Seite gesagt wird,
> dass wir keine parallel Struktur aufbauen wollen, und dann auf der
> anderen Seite mit Beschlüssen des Vorstands/der Mitglieder-Versammlung
> argumentieren. Siehe VPN argumentation.

Stimmt. Da gibt es gewisse Widersprüche. Bei der VPN Argumentation
meinst Du sicher vor allem die ZAPP Diskussion. Ich finde es auch nicht
gut, das in den Vorstand zu delegieren. Das sollten wir anders lösen.
Aber es ist eine komplexere Thematik, die sich nicht mal schnell in ein
paar Mailthreads und Meinungsbekundungen lösen läßt. 

Der Versuch in Deutschland als Verein und damit als Teil des hiesigen
Rechtssystems längerfristig einen anonymen Internet-Zugang anzubieten,
bei dem jeder alles machen kann, nichts protokolliert wird etc. etc.,
und die Hoffnung, dass das einfach so funktionieren wird ohne das sich
hier auch rechtlich was ändert, passen nicht einfach so zusammen. 
Warum sind denn die ganzen anderen Tunnel-Provider sonst in anderen
Ländern? 

Dennoch müssen wir uns natürlich überlegen, zu welchen Kompromissen wir
bereit sind. Das kann auch nicht einfach in den Vorstand des Vereins
delegiert werden und hat da auch m.E.n. nichts verloren. Das sollten wir
aber bitte in einem eigenen Thread weiter diskutieren.     

> Mir ist auch nicht klar, ob es sich um einen Berliner Verein handelt
> oder nicht. Und wie die anderen Community zu diesem Verein stehen.

Bisher war und ist der Verein in einer Hybridrolle. Zum einen stammt der
Verein aus einer Zeit, in der es freifunk.net noch gar nicht so in der
Fläche gab. Von daher bestand eine Aufgabe darin, die Idee auch
ausserhalb Berlins bekannt zu machen und die Website www.freifunk.net
etc. zu entwickeln und zu betreiben, Aufkleber und anderes PR Material
herzustellen, Veranstaltungen zu organisieren und durchzuführen.

Bis heute gibt es Communities in anderen Städten und Regionen, die
keinen eigenen Verein haben, und für die der Verein verschiedene
Aufgaben übernimmt. Mittlerweile gibt es aber auch eine wachsende Anzahl
regionaler Vereine. Es existieren also alle möglichen Varianten, die
eine Rollenbestimmung sicher nicht ganz einfach machen.  

> Teilweise lesen sich die Aktivitätsberichte so, als könnte man das auch
> ohne den Förderverein.

Logo. Das hat auch was mit den Tätigkeitsnachweisen zu tun. Ein
gemeinnütziger Verein braucht immer eine Berechtigung. Wenn wir alles,
was wir auch außerhalb des Vereins tuen könnten, dort nicht mehr
aufführen würden, dann würde das Finanzamt uns wahrscheinlich die
irgendwann Gemeinnützigkeit aberkennen. 

> Mir erschließt sich aus den Jahresberichten nicht, wie aktiv und
> erfolgreich der Verein in seinem Ziel Geld einzusammeln wirklich ist.
> Wie viel Geld ist überhaupt vorhanden? Wie kann ich Unterstützung des
> Fördervereins erhalten und für was?

Bisher, also vor der MABB-Förderung und dem ISP Status bestand nicht die
Notwendigkeit, viel Geld einzusammeln. Der Verein hatte sehr wenig
Ausgaben und war vor allem als Vertragspartner für Kirchen und andere
Standorte notwendig. Das hat sich jetzt geändert. Der Förderantrag der
MABB geht über 30 TEUR. Auf den Konten des Vereins liegen derzeit ca. 3
TEUR, die vor allem zur Finanzierung laufenden Infrastrukturkosten (z.B.
bei IN-Berlin) und als Rücklage (z.B. Server geht kaputt) genutzt
werden.

Alle bisherigen Bemühungen darüber hinaus Gelder einzusammeln waren noch
nicht sehr erfolgreich, siehe u.a. Betterplace.

Unterstützung gab es bisher auf verschiedensten Ebenen (siehe
Protokolle).  Regeln oder einen Katalog von Leistungen haben wir bisher
nicht. Es war immer Bedarfsbezogen auf Anforderungen der Community
gemünzt, soweit das möglich war.

> Ich könnte mir auch vorstellen, dass wir durch einen Mitgliederverein
> konstante "Einnahmen" erziehlen könnten.

Ja, das sehe ich genau so. 

> Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Vorstand durch eine gute Zahl
> an Mitgliedern mehr Sicherheit in seinen Entscheidungen hat. Wenn man
> z.B. weiß, dass die Mitglieder einen im Zweifel aus dem (VPN-)Knast
> freikaufen, trifft man Entscheidungen ev. auch anders.

;-)

> Ich finde es auch verlogen zu sagen wir sind vom Freifunk
> Verein/Freifunk Projekt, wenn wir gar nicht im Verein sind. Das kommt
> bei uns öfters vor, wenn wir das Projekt bei Dritten vorstellen.

Ja, das ist sicher ungünstig und wir sollten das anders lösen. Das
können wir m.E.n. auch kurzfristig machen, wenn es da einen dringenden
Bedarf gibt. Es geht ja nicht darum, ob der Verein nun 10 oder 20
Mitglieder hat, sondern darum, ob wir uns großflächig als
Mitgliederverein organisieren wollen und falls ja, zu welchem Zweck.

Für die Akquise von Geld reicht eigentlich die Fördermitgliedschaft und
die einfache Möglichkeit Geld spenden zu können. 

Wir hatten eben bisher alle keine Lust auf viel Vereinsmeierei. Uns muss
klar sein, dass das der Preis sein wird, den wir bezahlen werden, wenn
wir das nun grundsätzlich ändern wollen. 

> Vielleicht macht es ja auch sinn einen Berlin Freifunk e.V. zu gründen?

Kann sein. Allerdings wäre es schon gut, sich vorher noch mal zu
überlegen, was wir wofür brauchen. Einen Verein zu betrieben, erst
recht, wenn er auch was zu tun hat, muss auch organisiert und getan
werden. Bisher war die Bereitschaft sich hier kompetent und zuverlässig
längerfristig zu engagieren (Mitgliederverwaltung, Buchhaltung,
Steuererklärung, Antragsformulierung, Abrechnung mit Geldgebern,
Vertragsverwaltung, Jahresbericht schreiben, etc. etc.) nicht sonderlich
groß. 

Dennoch könnte es vielleicht Sinn machen einen 2. Verein zu gründen.
Vielleicht läßt sich das aber auch anders lösen. Zumal es ja in anderen
Regionen nun auch Vereine gibt, und wir uns da auch mal überlegen
sollten, wie das alles zusammen passt.

> Ich fände es nicht schlecht, wenn wir das auf einem Treffen mal
> diskutieren könnten.

Ja, das fände ich auch gut. Da wir jetzt gerade aber schon so viel mit
dem MABB Projekt zu tun haben und auch noch den Summit im Oktober
vorbereiten müssen, wäre es allerdings schön, wenn wir erst mal die 2
Baustellen in den Griff bekommen würden, bevor wir gleich noch eine
dritte aufmachen. Aber vor der nächsten JHV im Dezember sollten wir
damit in jedem Fall weiter sein, damit wir es dann auch gleich umsetzen
können. 

LG

Juergen

> On Sun, 2013-08-11 at 21:13 +0200, Juergen Neumann wrote:
> > Hallo Marc,
> > 
> > > Einnahmen liessen sich u.u. auch durch Mitglieder generieren.
> > 
> > Der Förderverein ist nicht als Mitgliederverein gedacht, sondern als
> > eine schlanke und effiziente Struktur, um mit möglichst wenig
> > (ehrenamtlichen) Aufwand, möglichst viel zu erreichen. 
> > 
> > Es geht nicht darum, parallel zur freifunk.net Community noch einen
> > Verein aufzubauen, sondern darum, über den Verein Geld einzusammeln und
> > es in die Projekte zu stecken.
> > 
> > Deshalb gibt es i.d.R. auch keine "regulären" Mitgliedschaften, sondern
> > nur "Fördermitgliedschaften" (stimmlos). Um transparent zu sein, können
> > auch Nicht-Vereinsmitglieder an der jährlichen JHV teilnehmen. 
> > 
> > Wer Fördermitglied werden möchte, zahlt 60 EUR (oder mehr) pro Jahr auf
> > das Vereinskonto mit dem Verwendungszweck: Jahresbeitrag
> > Fördermitgliedschaft oder dem entsprechend 5 EUR pro Monat mit dem
> > Verwendungszweck Monatsbeitrag Fördermitgliedschaft. 
> > 
> > > Auf eine Anfrage diesbezüglich über die Webseite (wie kann man dem
> > > Verein beitreten) habe ich leider nie eine Antwort erhalten.
> > 
> > Danke für den Hinweis! Wir werden das so jetzt auch noch mal explizit
> > auf die Website schreiben.
> > 
> > LG
> > 
> > JuergeN
> > 
> > > Am 11. August 2013 20:11 schrieb Juergen Neumann <j.neumann at junes.eu>:
> > > > Hallo freifunker_innen,
> > > >
> > > > ich möchte Euch noch mal alle um Eure Unterstützung bitten, das Konto
> > > > des Fördervereins freie Netzwerke e.V. mit Spenden zu befüllen.
> > > >
> > > > Wir befinden uns an einem wichtigen Wendepunkt: Mit dem Ausbau des
> > > > BerlinBackBone und der neuen Rolle des Fördervereins als Provider und
> > > > dem Betrieb der dazugehörigen Infrastruktur, haben wir laufende Kosten
> > > > und neue finanzielle Verpflichtungen, denen wir jetzt und auch in der
> > > > Zukunft zuverlässig nachkommen müssen, wenn wir den Betrieb aufrecht
> > > > erhalten wollen.
> > > >
> > > > Alle bisherigen Versuche Spendengelder einzusammeln sind sehr mühsam und
> > > > mager verlaufen. So wird das nichts!
> > > >
> > > > Bitte überlegt Euch, ob Ihr den Förderverein Freie Netzwerke e.V.
> > > > regelmäßig durch eine Spende unterstützen wollt. Ihr solltet am Besten
> > > > einen Dauerauftrag einrichten und monatlich einen kleinen Betrag
> > > > spenden.
> > > >
> > > > Alternativ könnt Ihr auch folgendes tun:
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