[Berlin-wireless] MABB-Treffen heute 20:00 @ wikimedia

Juergen Neumann j.neumann
So Nov 30 19:33:30 CET 2014


Hallo Philipp, hallo alle,

Am Donnerstag, den 27.11.2014, 00:56 +0100 schrieb Philipp Borgers:
> Ich hoffe es ist möglich die Mail konstruktiv aufzunehmen. Ich möchte keine
> Personen für die Ist-Situation ankacken und auch keiner Person mit meinen
> "Verständnis-Fragen" auf den Geist gehen.

ack.

> On Wed, Nov 26, 2014 at 03:22:51PM +0100, Juergen Neumann wrote:
> > Ahoi!
> > 
> > Da ich heute Abend leider nicht kommen kann, hier kurz meine Updates:
> > 
> > > * Spenden
> > 
> > Wir brauchen mehr Geld! Und zwar derzeit nicht für Hardware, sondern für
> > z.B. die jährliche Wartung der Brandmelder i.d. Zwingli, Strom an
> > diversen Standorten, die Versicherung, etc, und andere Wartungskosten.
> 
> Siehe Protokoll. Es wäre super, wenn wir eine ganz konkrete Auflistung der
> laufenden Kosten hätten, sodass wir als Freifunk Berlin dafür Gelder einwerben
> können.

Machen wir. Es sollte aber auch ein gewisser Puffer eingeplant werden.
Wenn wir für ca. x TEUR Hardware betreiben, dann gibt es
Wahrscheinlichkeit n, dass etwas im Zeitraum a ersetzt werden muss,
etc. 

> Grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage, warum wir z.B. laufende
> Stromkosten haben. Ich dachte unser Grundsatz war, dass wir möglichst keine
> laufenden Kosten ansammeln.

Grundsätzlich ja. M.W.n. gab es aber ein oder zwei Kirchen (z.B. Emmaus
und Samariter), wo darum gebeten wurde, dass wir den Strom zahlen/uns
beteiligen. Die Brandmelder-Wartung auf der Zwingli war ein anderes
Thema. Eine Haftpflichtversicherung gilt es auch zu bezahlen. Etc .. 

> > Am Besten viel mehr Leute spenden einfach regelmäßig ein paar Euro (z.B.
> > per Fördermitgliedschaft).
> 
> Eine fördermitgliedschaft kann ICH Menschen im Moment nur mit Bauchschmerzen
> empfehlenn, weil ich den Förderverein teilweise für schizophren halte, den
> Förderverein für nicht so offen halte wie ich mir Freifunk und eine Community
> vorstelle, Entscheidungen und Entscheidungsstrukturen nicht nachvollziehen kann
> und teilweise Positionen des Vorstands nicht teile.

Was soll denn schizophren im Kontext eines Vereins genau heißen? Ist
aber auch eigentlich egal. Aus den von Dir oben genannten Gründen ist es
so oder so angesagt, eine neue Struktur zu schaffen, die Deinen (und
meinen) Eigentums- und Entscheidungsstruktur-Vorstellungen besser
entspricht. 

Der Förderverein sollte _eigentlich_ nichts relevantes zu entscheiden
haben. Wenn das passiert, dann ist er kein Förderverein mehr. Denn er
soll ja nur Fördern und nicht etwas für die zu Fördernden entscheiden. 

Da es da auch m.E.n. bereits zu viele ungeklärte Fragen und
Vermischungen gibt, wäre es toll, wenn sich Leute mit konkreten
Alternativen beschäftigen würden. Ich bin auch dafür und kann dazu gerne
unterstützen.

> > Es könnte sich auch lohnen, bei anderen
> > Stiftungen, NGOs, Companies mal etwas Fundraising zu machen. => WER ??? 
> 
> Wer := Wir? Wir müssten halt klären was, z.B. wie wir uns Funding generell
> vorstellen. Wurde auch heute andiskutiert. Und dann müssen wir mal gucken wie
> wir das verteilt angehen. Wäre dafür, dass wir das beim nächsten Treffen nochmal
> diskutieren/koordinieren.

ok.

> > > * Stand Bestellungen
> > 
> > Aus Batch6 habe ich alles, was Ubiquiti ist, bei DISCOMP bestellt. Ich
> > habe hier und da noch etwas aufgerundet. Die Sachen sind unterwegs.
> >  
> > @Daniel: Wie sieht es mit dem Rest aus?
> 
> Daniel hat was bestellt, aber wir haben schon festgestellt, dass wir keine
> Patch-Kabel bestellt haben (mein Fehler) und das höchstwahrscheinlich noch
> Switche gebraucht werden. Ich versuch mit Daniel nochmal eine Nachbestellung zu
> koordinieren, spätestens bis zum nächsten Treffen.

ok.

> > > * MABB Geld.
> > 
> > Nach Batch6 haben wir noch ca. 8000 TEUR von der MABB übrig. Das ist
> > dann der Rest, den wir insgesamt noch verbauen können. Evtl. könnten wir
> > für 2015 auch noch einen kleinen Nachschuss (10-20 TEUR) verhandeln. 
> 
> Die Kirche in Siemensstadt stellt uns noch eine Rechnung für den Elektriker. Für
> Standorte am und auf dem Feld können die auch noch anfallen und in min. einem
> Hausprojekt ebenfalls. Ich würde also min. 2000? für Arbeiten in diesem oder dem
> kommenden Jahr reservieren, falls das noch nicht passiert ist.

ok.

> > Dann müsste ich das möglichst bald wissen. Bitte gebt dazu ein
> > Stimmungsbild ab. Bitte plant aber so, das wir dann alles zusammen
> > spätestens bis Mitte 2015 verbaut haben.
> 
> Muss das denn bist Mitte 2015 sein oder geht es auch bis Ende 2015? Bis Ende
> 2015 können wir sicher noch 10k ausgeben (sagt mein Bauch).

Bis Ende 2015 geht auch. Aber Ende hieße dann eben auch wirklich Ende,
also 31.12., um alles auch finanziell abzurechnen, etc. 

> > Mehr können wir mit den
> > jetzigen Strukturen dann nicht mehr verkraften.
> 
> Ich finde die Abläufe und Strukturen auch suboptimal, aber ich denke wir können
> mit genug Zeit durchaus noch weitere Standorte aufbauen. Deshalb auch die Frage
> im Absatz davor.

Mit Strukturen ist nicht nur das Aufbauen der Standorte, sondern auch
der administrative Aufwand (Verträge, Verhandlungen, Koordination,
Bestellung, Abrechnung, Berichte, etc.etc.) gemeint.  

> > Wenn ihr noch Zeit und Lust habt, dann sprecht doch bitte auch noch mal
> > über die Evernet e.G. Thomas hat mich angerufen, und möchte sich
> > treffen. Wenn wir in die Senatsausschreibung in größerem Stil einsteigen
> > wollen, dann müssen wir bald ein Lösung für die Themen Hardwareeigentum
> > und Betrieb zentraler Infrastrukturen (BBB, BGP, ISP, VPN) jenseits des
> > Fördervereins finden. 
> 
> Mir ist immer noch nicht klar wer genau Evernet e.G. ist und warum gerade diese
> Genossenschaft unsere Probleme lösen kann. Mir ist auch noch nicht klar was für
> Probleme wir ganz konkret haben, abhängig und unabhängig von einer Teilnahme an
> "Senatsausschreibung".

Die Evernet e.G. ist von anderen Freifunkern bereits vor einigen Jahren
gegründet worden. Natürlich könnte auch eine andere/neue Genossenschaft
dafür genutzt werden. Aber aus meiner Sicht wäre eine Zusammenarbeit bei
gleichen Interessen immer die richtigere Wahl. Thomas will sich gerne
mit uns treffen. Am besten Du kommst mit dazu. (@andere Interessierte
natürlich auch.) http://www.evernet-eg.de/

> > Dieser ist dem Thema in größeren Dimensionen nicht mehr gewachsen und
> > auch nicht die richtige Rechtsform für das gemeinsame Eigentum an
> > Hardware (vgl. Genossenschaft!) und die damit ggf. verbundenen SLAs.
> 
> Ich verstehe das als Bedürfnis des Fördervereins z.B. die Standortverträge an
> ein andere Entität abzugeben. In Hinblick auf Schizophrenie halte ich das für
> eine gute Idee.

Wunderbar! :) Es hat allerdings vor allem was mit der Rechtsform
gemeinnütziger _Förder_verein versus Genossenschaft zu tun. Es würde die
Diskussion auch etwas erleichtern, wenn da etwas mehr Verständnis für
das grundsätzliche Problem der Eigentumsfrage in beiden Rechtsformen
erkennbar wäre. Ich kann dazu gerne auch noch mal etwas ausführlicher
was erzählen. (s.u.)  

> Auf dem Treffen wurde angedeutet, und auch du deutest an, dass ein eingetragener
> Verein auf Dauer nicht die passende Rechtsform für u.a. die Verwaltung der
> Standorte und Hardware ist. Ich kann die Argumentation bis jetzt nicht
> nachvollziehen. Es wäre super, wenn ihr eure Punkte nochmal verschriftlichen
> könntet. Wichtig dabei wäre wahrscheinlich, dass wir jeweils festhalten, wie wir
> uns den Freifunk in Zukunft X vorstellen. Ev. reden wir einfach aneinander
> vorbei, weil wir von unterschiedlichen Zukünften träumen?

Kann sein, ist aber m.E.n. hier nicht entscheidend. Ich denke, wir
wollen beide möglichst dezentrale und Hierarchie-freie Infrastrukturen
und Communities. Im Falle des BBB, der VPN- und BGB-Router bauen wir
aber das Gegenteil. (Da du dabei kräftig mit baust, bist Du möglicher
Weise auch etwas schizophren, aber das ist wie gesagt alles nicht so
wichtig ;-).)

Wenn es also eine _unvermeindliche_ bzw. faktische Zentralisierung von
Eigentum gibt (derzeit ca. Hardware und Installationen im Wert von ~80
TEUR auf Seiten des Fördervereins, Tendenz steigend ...), dann ist diese
Hardware nicht mehr im Besitz einer Gemeinschaft, sondern im Besitz des
Vereins.

Da der Verein ein Verein ist, und keine Genossenschaft, würde sich daran
auch nichts ändern, selbst wenn 1000 Leute mit in den Verein als
stimmberechtigte Vollmitglieder eintreten würden. Denn die Sachen würden
dem Verein gehören, und nicht seinen Mitgliedern. Dem Verein als
rechtsfähiger Träger (von Rechten und Pflichten) gehört als juristische
Person das Vermögen, und nicht seinen Mitgliedern.

Anders die Genossenschaft (Zitat Wikipedia): 

Die Fördergenossenschaften sind als Beschaffungs- und
Verwertungsgenossenschaft ein Gemeinschaftsunternehmen der Mitglieder,
das Mittel zum Zweck der Erfüllung bestimmter Funktionen für die
Trägerwirtschaften (private Haushalte, Unternehmen) darstellt. Die
Mitglieder sind zugleich Nutzer der kooperationsbetrieblichen Leistungen
(Abnehmer, Lieferant), Miteigentümer (Träger von Willensbildung und
Kontrolle), sowie Kapitalgeber. 

In sofern entspricht eine Genossenschaft m.E.n. der Idee der Beteiligung
am gemeinsam Eigentum am besten. Hinzu kommt, dass Leistungen die
innerhalb der Genoss_innen und der Genossenschaft im Innenverhältnis
erfolgen, nicht öffentlich, sondern Genossenschafts-intern sind. Das hat
auch Vorteile im Bezug auf angrenzende Rechtsfragen zum Providerstatus,
etc. etc.

> SLAs kommen wo ins Spiel? Bis jetzt gibt es doch keine oder?

Implizit entsteht immer mehr Verantwortung, so dass es eben doch schon
welche gibt. Das gilt zum einen für die Vertragsverhältnisse mit den
Gebäudeanbeitern. Da gibt es klare Regeln, z.B. zum Betrieb und zur
Kündigung und zum Rückbau der Installationen. Und es gibt natürlich auch
gewisse SLAs im Spiel rund ums Internet, BGP und BCIX. 

SLA meint hier eine vereinbarte oder implizit erwartete Reaktionszeit
und Qualität, die für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung einer
Leistung eine Voraussetzung bildet. 

An den Schnittstellen zum Rest der Welt sind wir Teil eines Spiels,
dessen Regeln wir uns nicht selbst ausdenken. Um uns besser dahingehend
abzusichern, dass wir nicht alles, was wir gemeinsam aufgebaut haben,
einfach mal schnell wieder verlieren, müssen wir uns darüber Gedanken
darüber machen, wie wir es entsprechend ausfüllen wollen und können. 

Es sollte allen möglichst klar sein, war wir tun müssen, wollen und
können, und was nicht. Dann sollten wir uns überlegen, was wir dazu
brauchen. Darum geht es mir mit diesem Punkt.

> > Falls es vorab noch Fragen dazu gibt: ich bin heute noch bis ca. 19:00h
> > gut zu erreichen. 
> 
> Hoffe du beantwortest die auch danach ;)

Ich hab's zumindest mal versucht. Wir können auch gerne noch weiter
darüber sprechen oder mal einen extra Termin dazu machen.

LG

JuergeN





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