[Berlin-wireless] ICVPN mit dezentraler VPN-Struktur

Monic Meisel monic at monic.de
So Jul 24 20:38:36 CEST 2016


Hallo yanosz,

es gibt viele gute Gründe den VPN zumindest zentral auszuschalten und den Knotenbetreibern selbst die Wahl zu lassen. Die rechtliche Situation müssen wir je nach Betreiber differenziert betrachten, dazu hat der Förderverein schon stichpunktartig etwas vorbereitet.
öffentliche Einrichtungen mit eigenen IPs vs. ohne eigene IPs vs. Privatanbieter, Zivilrecht - Abmahungen vs. Anfragen von Strafverfolgungsbehörden

Wir warten mit der öffentlichen Kommunikation noch die Entscheidung de EuGH ab.

Nur weil es dezentrale Gruppen gibt, gilt das noch lange nicht für die Infrastruktur ;) Aber darum geht es ja u.a. im Kern von Freifunk.

Die Verlagerung des Infrastrukturbetriebes in einen/mehrere nicht-gemeinützige Genossenschaften, die dann auch anders heißen schlagen wir schon lange vor… Die gemeinnützigen Vereine können weiter Bildungs- und Kulturarbeit machen (Events, Schulprojekte, Aufklärungsarbeit, ect.)

Ich fänd es super, für die, die ISP für andere machen wollen und die dem „Bildungs-/Sebsthilfe-Projekt“ möglicherweise entwachsen eine Schwesterorganisation zu gründen bzw. sich bestehenden Genossenschaften z.B. aus dem Energiesektor anzuschließen.
Eine Genossenschaft, die bereits ihre Unterstützung zugesagt hat, ist die Evernet e.G. aus Thüringen.

Organisation/en können als rechtlicher Rahmen dienen, können durchaus auch personelle Überschneidungen haben und sich wunderbar gegenseitig ergänzen. Nachteil: Entitäten und ISPs sind eben auch reguliert und das wird zukünftig leider eher nicht besser. Daher war der Kerngedanke immer: wir sind kein ISP im herkömmlichen Sinne, sondern viele einzelne Knotenbetreiber in einem MeshNetzwerk (Jeder ist ein Mini-ISPs -> Picopeering Agreement) und darin kann ein Dienst „Ich teile meinen Internetzugang, den ich von einem (kommerziellem) ISP habe“ heißt :)

Wie gesagt, genossenschaftlicher „Community-ISP“ ist spannend, aber doch etwas anderes, sowohl vom erforderlichen KnowHow (rechtlich/technisch) als auch vom Standpunkt der Dezentralität :) Rheinland z.B. könnte diesen Weg konsequent gehen, nur wäre es nicht nur schlau sondern angeraten, das unter anderem Namen (vielleicht "Evernet Rheinland“ ?) und nicht gemeinnützig zu machen. Fördergelder können auch an nicht-gemeinnützige Entitäten vergeben werden …

Viele LG, Monic


Am 17.07.2016 um 22:18 schrieb yanosz <freifunk at yanosz.net>:

> Hallo,
> 
> Am 07/17/2016 um 07:03 PM schrieb Andreas Bräu:
>> Hallo Tobias
>> 
>> On 14.07.2016 16:16, Tobias [freifunk am AnhalterBf] wrote:
>>> Also ganz kurz zusammengefasst: "Provider spielen" hätte langfristig
>>> ggf. negative Folgen (möglicherweise Gemeinnützigkeit verlieren).
>> 
>> das auch ein ganz valider Grund, aber es ist auch einer von vielen Gründen:
>> 
>> 1. soll Freifunk wieder dezentraler werden
>> 2. der Hauptgrund für den Anti-Störerhaftungs-VPN ist weggefallen
>> 3. BBB-VPN und Intercity-VPN stehen nicht zur Diskussion und werden
>> ohnehin schon von "der Community" betrieben
>> 4. kann und wird es sicher Alternativen geben, die nicht zwangsweise vom
>> Förderverein bereitgestellt werden müssen.
>> 
> 
> Hmm - es wäre schade, wenn das VPN wegfällt. Freifunk ist in der letzten
> Zeit ziemlich dezentral geworden, da es immer mehr Communities gibt, die
> unabhängig von einander existieren - ohne zentrale Autorität in der
> Community.
> 
> Dennoch hilft Freifunkerinnen und Freifunkern ein ISP mit Abuse-Desk,
> der auf Freifunk hinweist und dafür sorgt nicht die Freifunkerin oder
> der Freifunker vermeintlicher Übeltäter ermittelt und sich in dieser
> Rolle mit Ermittlungsbehörden oder Zivilprozessen auseinandersetzen muss.
> 
> Für mich ist aktuell auch nicht klar, ob sich die Rechtssprechung nicht
> noch so entwickeln kann, dass ein funktionierenden Abuse-Desk zu den
> Sorgfaltspflichten gehören wird, die von einer Anbieterin oder einem
> Anbieter eines offenen WLANs gefordert werden.
> 
> Sollte es Probleme mit der Gemeinnützigkeit geben, so wäre es evtl.
> hilfreich, den ISP-Betrieb (d.h. den VPN-Betrieb) in eine andere
> Organisation zu verlagern. Tendenziell wäre ein weiterer,
> Freifunk-Freundlicher ISP irgendwo schön. Machen wir uns hier nichts:
> Viele Freifunkerinnen und Freifunker, der ihr Internet andern zur
> Verfügung stellen sind Kunden eines ISPs.
> 
> Gruß, Jan
> 
> --
> For those of you without hope, we have rooms with color TV,
> cable and air conditioning
> 
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