[Berlin-wireless] Wie misst man eine Hausverkabelung aus, ohne das haus neubauen zu müssen?

Volker Tanger (Maillists) vtlists at wyae.de
Do Okt 27 20:14:07 CEST 2016


Moin!

Am 27.10.2016 um 17:37 schrieb andre.schaal at onlinesozialmarkt.de:
> Hallo allen Freifunkern, die auch kupfer kennen.
> 
> In einem Heim, 11 Etagen, ein ehemaliges Hotel, existiert ein
> Patchschrank im Keller und rj-45 Steckdosen in den Zimmern, wovon eine
> beschalten ist.

Bei einem Hotel (insbesondere in Nähe der Telefonanlage) besteht die
Gefahr, dass hier nur ISDN oder gar nur 2-Draht Telefon verlegt wurde.
Dann sind nur die (vom Stecker her gesehen) mittleren Adern belegt - bei
analog nur die inneren 2, bei ISDN die mittleren 4. Fast-Ethernet belegt
dagegen nur die 4 äußeren (2 rechts, 2 links), erst Gigabit alle 8. Ein
einfacher Netzwerk-Kabeltester sieht dann "nichts", da bei analog bzw.
ISDN die äußeren Kontakte nicht belegt sind.

Sieht man da an den Auflegefeldern der Patchkabel etwas?
Oder vielleicht in der RJ45-Dose auf dem Zimmer oben selber?
ISDN-Buchsen sparen da mal gerne und haben nur 4 Metallfedern. Ansonsten
mal losschrauben und schauen, wie da Kabel angeschlossen/aufgelegt sind.



> Ich habe gestern mit einer Sonde einen Ton im Zimmer aufgeschalten und
> mit dem Kabelsucher am Patchschrank versucht, das Ende zu finden.

Eine 2-Draht-Sonde, oder eine 1-Draht Sonde?
Bei einer 2-Draht muss man erst mal  das richtige Paar finden.
Und eine Ethernet-Sonde findet bei ISDN-Verkabelung eh' nix.


Ich würde einen RJ45-Stecker nehmen, da alle (!) Adern miteinander
kurzschließen. Wenn jeweils 2 RJ45-Buchsen im Raum sind, dann zwei
solcher Kurzschluss-Stecker zusammenschließen.

Über je einen Drosselwiderstand (470 Ohm?) einen Trafoausgang eines
24/36/48V Wechsel(!)stromtrafos an Schutzerde, den anderen in den/die
RJ45-Stecker.

Trafo dann in ein Zimmer, Strom wie RJ45 in die entsprechenden Buchsen
im Raum, und im Keller mit einem Testboy 110/113/114 in 12V-Schaltung
die Kabel und Patchfelder antesten. Mit dem Testboy geht das auch ohne
stöpseln oder Abisolieren und daher schneller.

Wenn die entsprechenden Kabel(bündel) bzw. Stecker gefunden wurden, dann
den Trafo + Kurzschlussstecker im Zimmer abklemmen und beide Buchsen mit
einem Patchkabel oben kurzschließen (bzw. bei nur einer Buchse dann ein
zweites Zimmer nebenan aufspüren und mit längerem Patchkabel beide
verbinden).

Anschließend kann man mit einem noch recht günstigen Kabeltester wie
beispielsweise https://www.thomann.de/de/millenium_mct20.htm
die Belegung abtasten.




Wenn nur ISDN-4ader verlegt wurde, dann kann man noch mit einem
Adapter(kabel) oder nach Umklemmen ausprobieren, ob man da
100Mbit-FastEthernet 'drüberbekommt.

Kann, muss aber nicht.

Bei Analogtelefon oder schlechten Leitungen dann müsste man lokales DSL
verlegen, damit Netzwerk klappt: ein Modem unten, eins oben.

Alternativ/notfalls bekommt man Netz vielleicht auch per Powerline nach
oben? Vielleicht? Müsste konkret ausprobiert werden.
:/

Wäre dann nicht so fürchterlich störungsarm oder performat, aber
immerhin ohne Stemmarbeiten...



Bye

Volker


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