[Berlin-wireless] Zukunft VPN03x (OT: FReifunk-Netz)

erkner1.ffb at arcor.de erkner1.ffb at arcor.de
Mi Jun 21 06:16:45 CEST 2017


Danke Matthias, 

ich stimme Dir zu 100% zu, will aber noch den dritten prototypischen Typ (nur Knotenbetreiber) ergänzen, der gar nicht selber leuchtende Pilze kaufen will oder über FF ins Netz geht (Er hat ja schließlich sein privates WLAN). Er will stattdessen nur die FF Community unterstützen, indem er selber einen Knoten betreibt und von seiner DSL- Bandbreite etwas kostenfrei zur Verfügung stellt. Dafür will er im Gegenzug das rundum sorglos Paket, sprich (VPN)!!!

Viele Grüße
hefrimu

Am 19. Juni 2017 22:54:03 MESZ schrieb Mathias Maurer <eilpost at mirimodis.com>:
Hallo Monic,

sag mir bitte, ob ich mich irre, aber ich habe den Eindruck, dass in den
Diskussionen immer zwei protoypische Nutzer gegenübergestellt werden.
Der eine ist der ideelle, technikaffine, kreative, Commons generierende
rechtskritische, gesellschaftspoliticsch wache Nerd und das andere ist
der Dummi, der eigentlich keine Schwierigkeiten bekomemn will, wenn er
schmuddelige Videos guckt oder andere komische Sachen macht, wie
heimlich leuchtende Pilze zu kaufen.

Falls ich da richtig liege, stellt sich als Anschlussfrage, warum  wir
nicht vom Commons befürwortenden DAO, der keine Zeit zum Basteln oder
Rechtsanwälte hat, seinen eigenen Internetanschluss aber trotzdem teilen
möchte und durchaus auch warten kann, bis es in seiner Nachbarschaft zu
mashen beginnt.
Der würde sich aber vielleicht wiederum darüber freuen, wenn er die
Möglichkeit hat jemandem einen 50er und 100er in die Hand zu drücken,
der ihm die Sache einrichtet und einen VPN als quasi Versicherung gegen
höhere Gewalt hat. Ungeachtet der Sache, dass der Vergleich mit der
Verischerung natürlich hängt, mag es eine Menge Menschen geben die dem
Freifunk nahestehen, aber lieber 3,- im Monat auf das Konto eines VPN
Betreibers überweisen, als sich im Falle des Falles 5 - 15 h mit einem
Anwaltsbrief oder sonstigen unvorhersehbaren Späßchen zu befassen.

Wenn ich mich als so ein User verstehe, dann habe ich ja nichts davon,
wenn mich einer zum Kommerzanbeiter schickt. Dort bin ich dann nämlich
nicht mehr Mitglied einer Gemeinschaft in der jeder nach seinen
Fähigkeiten entsprechend daran teilnehmen darf ein Commons zu schaffen.

Oder interessiert sich die Freifunk Gemeinde eigentlich gar nicht für
diese User?

Beste Grüße,
Mathias


Am 18.06.2017 um 17:29 schrieb Monic Meisel:
> Die Frage kann mensch sehr gut auch anders herum stellen:
> 
> Wo der Betrieb der zentralen Infrastruktur ja erhebliche Ressourcen
> bindet … Warum sollten Freifunkas eine Dienstleistung kostenlos
> erbringen und kommerziellen Anbietern Konkurrenz machen? Was soll das
> Ziel dabei sein? Die Marktpreise für normale IT-Dienstleistungen zu
> unterbieten? 
> Das müssen ja sollten wir nicht anbieten. 
> 
> Alternativanbieter, wo mensch die
> Sorgenfrei-Komplettlösung-Dienstleistung kaufen kann sind u.a.:
> 
> Hotzplotz 
> Sorglosbox 
> Airfy
> 
> Die einzige Ausnahme sehe ich temporär bei sozialen Einrichtungen bzw.
> deren Bewohnern … wobei auch hier das langfristige Ziel sein sollte,
> dass die Politik/Verwaltung die Zeichen der Zeit erkennt (und nicht
nur
> auf einem Papier namens Digitale Agenda) und Verantwortung übernimmt.
> Bis dahin unterstützen viele Freifunkas natürlich diese Einrichtungen
> und ermächtigen diese hoffentlich aufgeklärt und selbstbestimmt mit
dem
> Thema umzugehen. 
> 
> *Neulich frage mich jemand:*
> Kurze Frage, die auch nicht umfassend, sondern für mich vermutlich
> ausreichend in 3 Sätzen beantwortet wäre: Was passiert, wenn die
> Störerhaftung komplett wegfallen sollte, eigentlich mit Freifunk? In
> meinem Umfeld ist Freifunk hauptsächlich verbunden mit „Freies
> Internet“. Aber dafür bräuchte es dann ja kein Freifunk mehr!? Oder
doch?
> 
> *Meine Antwort:*
> Wenn Du freifunk fälschlich als reinen Kostenlos-VPN-Hotspot-Anbieter
> gesehen hast, dann "brauchst du Freifunk nicht mehr", um der
> Störerhaftung zu entgehen, da diese abgeschafft wird.
> 
> Wenn Du freifunk als Selbstmachnetz, Technik-/Medienkompetenz Projekt,
> als Infrastruktur-Alternativkonzept, Spaß-am-Gerät-Experimentierfeld
und
> als (netz)politische Überzeugung sowie als
> nachbarschaftliches/gesellschaftliches Engagement verstehst, was es
> tatsächlich ist, dann brauchst du freifunk weiter. 
> Hier noch ein Link
> dazu: https://blog.freifunk.net/2015/05/15/memorandum-understanding/
> 
> *Die Reaktion:* „Danke, das habe ich mir schon gedacht (…) Wie kann
ich
> eigentlich auf die internen Dienste anderer Gruppen zugreifen?“
> 
> Sehr ermutigend, wie ich finde :)
> LG Monic
> 
> Am 16.06.2017 um 01:14 schrieb Philipp Borgers
<borgers at mi.fu-berlin.de
> <mailto:borgers at mi.fu-berlin.de>>:
> 
>> Warum sollten Mitfreifunker, die das Recht auf Kommunikation und
>> Information
>> durch ein VPN ermöglichen irgendwo Kunde werden müssen?
> 
> 
> 
> _______________________________________________
> Berlin mailing list
> Berlin at berlin.freifunk.net
> http://lists.berlin.freifunk.net/cgi-bin/mailman/listinfo/berlin
> Diese Mailingliste besitzt ein �ffentlich einsehbares Archiv
> 
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