[Berlin-wireless] Gibt es einen Standard-Router für Freifunk Berlin ?
Hartmut Krafft
sys3175 at gmx.net
Sa Jan 19 18:34:55 CET 2019
On January 19, 2019 15:30:08 Papamatti <matti_lx at mailbox.org> wrote:
> Hallo,
>
> gibt es soetwas wie eine Kaufempfehlung für einen für Freifunk-Berlin
> zukunftsfähigen Router der nicht zu teuer ist?
Kurze Antwort: nein. Lange Antwort unten.
>
> Ich glaube, das es für Neufunker sicherlich etwas abschreckend wirkt
> nicht sicher zu sein, ob der oder der Router geeignet ist. Irgendwie ist
> doch die Übersicht zu den Routern sehr verwirrend.
Die wurde erst aufgeräumt, vielleicht sagst Du, wie sie verbessert werden
könnte...
>
> Ich denke viele würden einfach nur einen Router nehmen, die Software
> installieren und fertig. Sowas gab es doch mal damals mit dem WRT54GL
> oder dem WDR4300 (den es ja leider nicht mehr neu gibt), aber heute bin
> ich echt nicht sicher. Ein Router bis 40€ und sollte die nächsten 5-10
> Jahre funktionieren wäre schon was...
>
> Ich denke die Neu-User scheitern einfach schon an dieser einfachen Hürde
> und geben auf.
Das ist wahrscheinlich so.
Das dahinterstehende Problem ist, dass das Angebot an Hardware mit den von
Dir gewünschten Features nicht gerade groß ist. Die weit verbreiteten
Mediatek/ramips/Realtek Chipsätze sind im WLAN-Teil nur mäßig stabil. Ich
teste gerade einen Youku Yk-1lc mit MT7620, und der läuft zwar, hatte aber
innerhalb von wenigen Tagen einen Hänger, wo nominal alles funktionierte,
Logs sahen gut aus, aber trotzdem keine Daten mehr durchs WiFi gingen. Das
ist nach meiner Erfahrung bei diesem Chipsatz normal, aber bei einem Gerät,
dass 24/7/365 laufen soll, Mist. Im Linux-Treiber wird an der Behebung der
Probleme gearbeitet, aber der Erfolg ist noch nicht zu sehen. Im Gegenteil
läuft LEDE basierte Firmware bei mir besser als die Openwrt snapshots mit
den neusten Patches. Die Chips sind halt eine Art Black Box, die Hersteller
unterstützen Open source nicht ausreichend.
Die früheren guten Chips von Atheros oder Broadcom gibt's nicht mehr oder
nur noch als Restposten.
Insgesamt läuft die Entwicklung wohl darauf hinaus, das es immer weniger
WLAN-Chipsätze gibt, die überhaupt noch gut für Open source geeignet sind.
Hinzu kommt dann noch, dass es ständig neue Routermodelle bzw. Revisionen
davon gibt, mit oft völlig anderem Innenleben, und gute Modelle schnell
wieder ausverkauft sind, wenn Du in der anderen Antwort auf den Link zu
AliExpress gehst, ist das zu sehen.
Als Kompromiss ist der von Harald empfohlene Gl.Inet AR150 brauchbar, aber
auch schon ein Auslaufmodell.
Ich finde es auch schade, das es so ist, aber ich sehe wenig Möglichkeiten,
da viel dran zu ändern.
Gruß
Hartmut
PS.: Hat jemand Erfahrungen mit Intel WLAN Chips unter Linux? Es gibt ja
auch noch diese x86-Mini-PCs, wo man verschiedene Mini-Pcie-Wlan-karten
stecken kann...
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