[Berlin-wireless] Gibt es einen Standard-Router für Freifunk Berlin ?

Harald Stürzebecher haralds at metafly.info
Sa Jan 19 17:34:17 CET 2019


Hallo Matthias

Am Sa., 19. Jan. 2019 um 15:02 Uhr schrieb Papamatti <matti_lx at mailbox.org>:

> gibt es soetwas wie eine Kaufempfehlung für einen für Freifunk-Berlin
> zukunftsfähigen Router der nicht zu teuer ist?

Das ist AFAICT tatsächlich schwierig im Moment. Es gibt ein paar
Geräte, die sich für bestimmte Anwendungen eignen. Aber eine
eindeutige, allgemeine Kaufempfehlung gibt es AFAIK im Moment nicht.

> Ich glaube, das es für Neufunker sicherlich etwas abschreckend wirkt
> nicht sicher zu sein, ob der oder der Router geeignet ist. Irgendwie ist
> doch die Übersicht zu den Routern sehr verwirrend.

Dafür haben wir IMHO die Mailingliste und die Treffen. Das Thema ist
schon ein paar Mal diskutiert worden. Wenn jemand seine Anforderungen
beschreibt, gibt es AFAICT regelmäßig Tips und Empfehlungen.

> Ich denke viele würden einfach nur einen Router nehmen, die Software
> installieren und fertig. Sowas gab es doch mal damals mit dem WRT54GL
> oder dem WDR4300 (den es ja leider nicht mehr neu gibt), aber heute bin
> ich echt nicht sicher. Ein Router bis 40€ und sollte die nächsten 5-10
> Jahre funktionieren wäre schon was...

Wenn man die Definition von "funktionieren" wohlwollend auslegt... ;-)
Für viele der aktuell erhältlichen Geräte gibt es bisher nur
Entwicklerversionen der Freifunk-Firmware, bei denen nicht immer alles
zu 100% läuft. Die kann man einem Einsteiger IMHO nicht
uneingeschränkt empfehlen, weil das Risiko von Problemen bei der
Installation relativ groß ist. AFAIK ist der Anteil der endgültig
nicht funktionierenden Geräte zwar sehr gering, der Weg zum Freifunk
aber manchmal schwierig.

Zum Experimentieren mit minimalen Einstiegskosten und geringem
Frustrisiko würde ich aktuell immer noch den GL.iNet AR-150 empfehlen:
https://blog.freifunk-potsdam.de/der-kleine-weisse/
Was das kleine Ding AFAICT aber z.B. nicht kann:
- vom Balkon aus 100m die Straße entlang WLAN zu verteilen (da ist ein
gebrauchter CPE210 schon deutlich besser geeignet)
- sich gegen die anderen 50 Router in der Nachbarschaft durchsetzen
und die 4-Zimmer-Wohnung komplett mit WLAN zu versorgen, egal ob
Altbau mit dicken Ziegelwänden oder Hochhaus aus Stahlbeton (wurde
IIRC als Argument gegen 2,4GHz-only-Geräte allgemein angeführt)
- einen Gigabit-Switch zu ersetzen (was z.B. mit einem TL-WR1043 oder
Archer C7 möglich ist)
Man sollte also darauf gefasst sein, später einen weiteren Router zu
kaufen. Den AR-150 kann man sich dann z.B. mit einem UMTS-Stick und
einer Powerbank als mobilen Freifunkknoten einrichten. ;-)

> Ich denke die Neu-User scheitern einfach schon an dieser einfachen Hürde
> und geben auf.

Besser vor dem Kauf, als hinterher bei der Installation der Firmware. ;-)
Was IMHO zwar auch schade ist, aber wenigstens weniger Geld kostet und
keinen Elektronikschrott produziert.

VG
Harald



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