[Berlin-wireless] Neuer Ansatz: Sendeleistung

Rolf Pfeiffer rp
Mo Nov 13 14:24:06 CET 2006


Zu Anfang einen auf eigenem Mist gewachsenen fundamentalen Satz. An der 
analytischen Herleitung arbeite ich noch, verspreche aber sie nachzureichen.

!!! In einem DICHTEN Funknetz ist die mittlere Zahl der direkt erreichbaren 
Nachbarn die kennzeichnende Größe der Topologie. Unterschiedlich dichte Netze 
verhalten sich ÄHNLICH, wenn die mittlere Zahl der Nachbarn gleich ist !!!

Das gilt unabhängig von den eingesetzten Antennen und von den konkreten 
Knotenabständen. Wichtig ist nur, daß ich die Nachbarzahl auf selbem Niveau 
(Datenrate) messe.

Ein Netz betrachte ich dann als dicht, wenn ich durch Drehen an der 
Sendeleistung beliebig viele Nachbarn erreichen kann - oder zumindest 
soviele, daß sie sich massiv gegenseitig stören.

Wenn ich die Sendeleistung erhöhe (ohne die Endstufe zu übersteuern) erziele 
ich idR höhere Übertragungsraten. Gleichzeitig erhöhe ich damit die Anzahl 
der (während meiner Übertragung) blockierten Knoten. IRGENDWO muß ein Optimum 
sein.

Finde ich das Optimum für IRGENDEIN Netz, gilt das auch für alle ÄHNLICHEN 
Netze - wo also die mittlere Nachbarzahl gleich ist.

Mit der Anzahl der direkten Nachbarn haben wir eine perfekte Zielgröße zur 
Steuerung der Sendeleistung. Wir können sie sehr einfach messen und es 
funktioniert mit dem vorhandenen Routingdämon. Habe ich zuwenig Nachbarn, 
fahre ich die Leistung hoch und umgekehrt.

Das beste daran: Ist das Netz NICHT dicht (erreiche ich nicht genug Nachbarn), 
fährt die Sendeleistung ans (voreingestellte) Maximum und ich habe dieselbe 
Situation wie ohne die Steuerung. Ein LOSES Netz geht also als GRENZFALL in 
die allgemeine Lösung ein.

Während sich die einen schonmal ans Programmieren gehen, können sich die 
anderen schonmal Gedanken über ein geeignetes Testszenario machen. Die 
konkrete Nachbarszahl muß experimentell ermittelt werden, und so simple 
Sachen wie "Netzwerkdurchsatz" sind noch gar nicht definiert. Wichtig ist 
noch, das wir an der Sendeleistung nur SEHR langsam und in kleinen Schritten 
drehen, um RoutenFlappen zu vermeiden.

Bevor eine Bemerkung in diese Richtung kommt: Nein, das macht bei uns nicht 
das Protokoll. Aber wenn wir noch etwas daran arbeiten, wird es das in der 
nächsten Generation tun.

Gruß
Rolf Pfeiffer




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