[Berlin-wireless] Nicht gut: Haftung des Anschlussinhabers

[Norman Steinbach]

Stefan Sperling wrote:
> Der Eindruck, dass Freifunk ein Geschenk von Techies an die
> Menschheit sein soll, ist von den Medien gemacht.

Mag sein - aber IMHO sollte es dies trotzdem sein. Okay, ich habe leicht
reden, bin kein vollständiger "Techie", also dass ich mal eben
irgendwelche Software zusammenbasteln könnte oder so, aber IMHO sind
Netze von der Art wie Freifunk noch mit am ausfallsichersten - und
zudem, da die Infrastruktur auch gleichzeitig bei den Anwendern steht,
bzw. jeder Anwender auch gleichzeitig ein Teil der Infrastruktur ist,
ist man als "Benutzer-Community" auch unabhängig von einem Anbieter -
und genau das sind die wesentlichen Vorteile von Freifunk-Netzen.
Zumindest steckt dieses Potential, das eines "Parallel-Internet's neben
dem Internet" in dieser Technologie. Ein Stück näher in Richtung
Selbstbestimmung und Datenfreiheit, da weder staatlicher noch
wirtschaftlicher Kontrolle unterlegen. Das geht aber erst dann wirklich,
wenn *jeder* einen Freifunk-Knoten einfach bei sich zuhause hinstellen &
anschließen kann, ohne sich irgendwie auszukennen. Klar, bis dahin ist
es noch ein weiter Weg, aber dennoch ist dieses Ziel mein Hintergrund,
bei Freifunk mitzumachen - und sogar einen HNA zu betreiben, wenn auch
momentan mangels Link-Qualität zur restlichen Wolke mit nur einem
Nutzer...Wären es mehr, und ich würde eine entsprechende Angst bei mir
bemerken, so würde ich mich schlicht zur Raison rufen, mit dem Gedanken
dass Angst immer kontraproduktiv ist und ich bei solchen Dingen sowieso
bisher immer gut weggekommen bin, weil ich sie meist nur in der
Anfangszeit, wo sie noch nicht kriminalisiert werden mitmache (meine
aktive P2P-FileSharing-Zeit war um das Jahr 2000/2001 herum, da hab ich
mit ISDN-Flat ne Menge Musik runtergeladen, die aber inzwischen auch
schon wieder groesstenteils im Daten-Nirvana verschwunden ist - und
heute lasse ich es sein, hab die Erfahrung ja schon gemacht :-))

Dennoch sollte natürlich, schon allein um das Bereitstellen eines
Internetzugangs nicht in Zukunft kriminalisiert werden zu lassen,
möglichst jeder, der die Möglichkeit dazu hat, diese einfache Form des
"passiven Widerstandes" leisten. Zumindest, sofern man es als wichtig
empfindet, weiterhin von repressiven Einflüssen digitaler Art möglichst
unbetroffen zu bleiben. Aber das ist nur meine Meinung.


Viele Gruesse,

Norman

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