[Berlin-wireless] überspannung, war: Re: zwingli up

Horst Krause offlinehorst
Mo Jul 23 14:49:39 CEST 2007


hallo liste,

@reiner
  selbst ein friedlicher trafo (e-magnet) kann hohe spannung erzeugen,
  wenn man ihn schaltet, und sei es durch die 240V-sicherung.
  (siehe: selbstinduktion, kfz-zündspule)
  ich stimme dir grundsätzlich zum thema simpel-netzteile zu,
  je weniger halbleiter drin sind, um so seltener
  *geht der deckel auf, und der hubschrauber kommt raus*  


anonymus fragte:
> ... Minuspol der Leitung zwischen Netzteil und Router
>     mit der Erdleitung verbinden?
> Da in den meisten Installationen der Nulleiter sowieso mit 
> der Erdleitung kurzgeschlossen ist, dürfte das einer
> vollständigen Erdung der Stromversorgung der Router gleichkommen.

die frage sollte ein elektriker beantworten.

ich kann nur sagen, im prinzip ja, aber definiere *vollständige_erdung*.
- wie nah und zuverlässig ist die betriebs-erde dieser alt-anlage?
- wie real (oder virtuell) ist eine *erdung* in -zig meter höhe?
  jede leitung u. *schutz*-massnahme befindet sich zwangsläufig in der
  nähe des existierenden blitzableiter, durch den x kilo-Ampere fliessen.
- es geht um impulse grosser amplitude, die über die leitungen laufen.
  da kann es nicht nur netzteile, sondern eth-ports u. RX/TX zersemmeln.
- wenn man was verbindet, dann wo?
  in der audiotechnik gibt es das phänomen der brumm-schleife, wenn
  zwei parallel laufenden leitungen an beiden enden verbunden sind.
  solche schleifen sind auch bei uns denkbar, mit welchem ergebnis?

dem oft gehörten tip traue ich nicht:
 "schliess den mast an den vorhandene blitzableiter an, und alles ist chic!"
ich würde die finger von vorhandenen blitzschutz-anlagen lassen,
ja sogar (wegen "näherung") einen weiten abstand halten.


ich weiss auch nicht genau, warum in einem jahr mehrere
netzteile auf dem zwingli-kirch-turm abgeraucht sind.
ich hab ausserdem von mehreren anderen fällen gehört, wo
es zum totalausfall der IT kam, oder die radios 'taub' wurden.

ich hab zwar E-tech studiert, vde/blitzschutz u. blitz-faqs gelesen
und halte mich für realistisch und fantasie-begabt genug, dass
ich mir einiges zum thema blitz/überspannung vorstellen kann.
aber wirklich wissen tu ich nix. (im sinne von gemess/gelogt)
deshalb kann man zum grund/verlauf des schadens nur vermuten. 

zu beginn der kirchturm-initiative hab ich darauf hingewiesen,
dass dort mehrere faktoren zusammenkommen:
- türme sind von sich aus hoch (das wollen wir ja), aber deshalb
  haben wir dort auch 'lange_leitungen', zb die POE-leitung.
- die topologisch interessanten lokations sind oft an den kanten
  von höhen-rücken; zb die segens-kirche, die einerseits über das
  prenzel-gebirge, andererseits ins spree-tal *sehen* kann.
  an solchen kanten ist es blitz-technisch besonders kitzlig.
- auf solchen lokations sind meist mehrere IFs montiert, zb.
  back-bone und diverse sektoren, die im netz von grösserer
  bedeutung sind, als ein beliebiger end-client, und deshalb
  auch eine grössere funktions-sicherheit aufweisen sollten.
- die errichtung solcher anlagen ist auch ein soziales ereignis,
  wo nicht nur viel zeit / geld / herzblut *verbrannt* werden kann
  sondern auch mehr öffentlichkeit zukuckt, als irgendwo im hinterhof.
- im störungs/schadens-fall sind turm-anlagen evt. wg. extrem-wetter,
  dunkelheit u. höhe unzugänglich, oder der maintainer, oder der
  zuständige hausmeister ist am WE grad' nicht erreichbar.

deshalb lohnt es, sich gedanken zu machen, wie einzelne anlagen und ein
redundantes netz aufgebaut werden kann, damit sie trotz billigem setup
doch möglichst zuverlässig funzt und nicht evt. schäden am gebäude
nach sich zieht.

(ein abgebrannter (kirch-)turm ist sicher ebenso ein medien-gau,
 wie wenn uns jemand vom dach fällt)

gruss horst_104.131.10.1



On Sat, 21 Jul 2007 00:42:15 +0200
Reiner Böhme <net-zwerge at gmx.de> wrote:

> moinmoin, 
> 
> ich bin zwar nicht horst... aber egal.
> 
> so ein klassischer trafo, aus eisen und draht zusammen gebaut, hat
> jedoch den überragenden vorteil einer gewissen trägheit. keine nervösen
> halbleiter drin, keine zeitkritischen oszillatoren, die aus dem takt
> kommen könnten, keine ladekondensatoren auf der primärseite, die
> überfordert werden könnten.
> 
> am zustand der aktuellen kaputten netzteile ist gut zu sehen, dass KEINE
> UNMENGEN energie gewütet haben. oder? aber es war doch noch zu viel,
> daher kaputt.
> 
> auch wenn ich jetzt altklug erscheine: bitte nehmt wenigstens nach dem
> nächsten crash klassische einfache mechanische netzteile... ich bat
> schon mal 2006 drum, als ich mit oben war beim austausch.
> 
> UND: firma grünberg (blitzschutz) aus templin wartet auf ein fax von
> uns. die chefin hat mir anguggen und nachmessen versprochen. wir sollten
> diese chance nich verpassen.... 
> 
> reiner :-)
> 
> ps: so'n 5 kilo schwerer trenntrafo... hab ich auch noch... doppelt hält
> besser? 
> 
> 
> 
> 
> 
> 
> 
> 
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: berlin-bounces at berlin.freifunk.net
> [mailto:berlin-bounces at berlin.freifunk.net] Im Auftrag von yokoy
> Gesendet: Freitag, 20. Juli 2007 22:34
> An: berlin at berlin.freifunk.net
> Betreff: Re: [Berlin-wireless] überspannung, war: Re: zwingli up
> 
> 
> Hallo Horst,
> 
> On Fri, 20 Jul 2007 21:12:02 +0200
> Horst Krause <offlinehorst at web.de> wrote:
> 
> > mal angenommen, die überspannung kam von 'unten'
> 
> glaubst Du, ein Trenntrafo wuerde irgendwas helfen? Oder macht die
> Induktive Uebertragung die Spitzen noch fetter? Ich haette noch einen
> mit gut 1KW. Ok, oversized, aber den habe ich nunmal.
> 
> yokoy
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