[Berlin-wireless] überspannung, war: Re: zwingli up

Horst Krause offlinehorst
Mo Jul 23 23:02:33 CEST 2007


hallo norman,

du hast recht damit, das berliner netz ist grösstenteils *dünn*,
dh. in den meisten bezirken eigentlich nicht vorhanden, da ist
natürlich gar keine substanz für redundanz.

das ist aber kein grund, *redundanz* nicht vor zu schlagen.

eigentlich sollte so ein *mesh* es ja spielend wegstecken, wenn irgendwo
ein link ausfällt, und eigentlich sollte ein mesh exponetiell wuchern.
wo ist also das problem im jahre 4 des grössten mesh weltweit?

die *reine* mesh-idee ist leider eine werbe-blase, denn phy. geht das nur,
wenn man eine gleichmässige verteilte, mittlere *our*-nodes-dichte hätte,
die sich ausserdem gegenseitig antennen-technisch sähen;
bei gleichzeitig nicht zu vielen *not_our*-nodes.
(die reine mesh-idee (ohne backbone/sektoren/hausnetze-struktur)
 wird häufig so verstanden wie 30_jahren_zurück, also vor der handy-idee,
 wo man mit walky-talkies o. kurzwelle direkt von A nach B funkte.)
das verführt die leute dazu nur an ihre eigenes setup zu denken,
weniger an die gegenseite, und erst recht nicht "3-hops-away".

ich bin auf die freyfake-funktionäre vor allem so sauer, weil diese
dampf-plauderer zwar 'erfolgreich' eine medien_kampagne losgetreten haben,
aber deren frei/offen/spontan-content (ich scheu mich "INHALT" zu sagen)
weder auf die technischen, noch auf die sozialen probleme vorbereitet,
und folglich in dieser *wir_sind_die_bringer*-community über soft hinaus
kaum lösungen zu erwarten sind.

in der praxis geht es nicht, weil wir haben fast immer einen der fälle:
- erst sind gar_keine / zu_wenig *our_nodes*,
- der abstand der nodes ist dicht genug, aber *jeder_macht_seins*, und so
  wurschtelt/murkst jeder admin vor sich hin, statt gemeinsam mit dem vor-
  handenen material und knowledge ein sinnvoll strukturiertes netz zu bauen.
- oder *es_ist_zu_viel*, egal ob sich unsere nodes gegenseitig taub-brüllen,
  unsere admins zu viele *hoppla_ich_bin_so_frei*-netze/ssids/channels/kunden
  aufmachen, die kein zusammenhängendes netz mehr bilden;
  oder inzwischen zu viele fremde cells in der luft sind.

zurück zum kern deiner redundanz-frage:

anstatt zb. einen backbone linear aufzubauen, also:
 uplink - A - B - C - D
wo nach wegfall eines nodes die ganze kette down ist,

kann man folgendes schema als 'ring-bahn' o. "hufeisen" planen:
        / A - B - C - D
 uplink   |   |   |   |
        \ D - E - F - G

das ist natürlich mehr aufwand (könnte übrigens ebenfalls gemesht sein)
aber nach ausfall eines link bliebe immer noch pendel-verkehr, wie
man das bei der S-bahn nennt.

eigentlich liegt das material dafür längst rum und leider brach,
weil es zugegebener weise arbeit ist, es anders/richtig zu machen.
aber ein noch grösseres hinderniss scheint mir, sich von der falsche
netz-philosophie/planung zu verabschieden, oder noch deutlicher:
freyfake + pille-palle-agreement zum teufel zu jagen.
aber so 'negativ' will ja keiner sein, ich auch nicht mehr!

denn die besiedlung von berlin ist ja wohl dicht genug,
dass es so wenig nodes gibt, liegt -imho- daran, dass ausser
nerds/codern/entwicklern jemand nur ausnahmsweise ne chance hat,
in dieser elitären veranstaltung mit zu machen.
und selbst viele der informatik-studenten_im_3.semester, die
den haupt-teil der interessenten bilden, finden bald was
interessanteres, wenn sie die infos abgegriffen haben und
dann sehen, dass es doch nicht so funzt, wie angekündigt.

was die verbindung der kietze über long-shots (backbones)
angeht:
ja, ich hab mal viel für die verbreiutung dieser idee getan.
inzwischen sitzt auf jedem turm ein anderer kirchenfürst;
alle reden zwar gern vom netz, aber kaum einer will sich mit dem
nachbarn vernetzen. es sei denn, er könnte ihn so dominieren...

gruss horst_104.131.10.1



On Mon, 23 Jul 2007 15:11:30 +0200
"Norm at nSteinbach" <norm at nsteinbach.de> wrote:

> Horst Krause wrote:
> > hallo liste,
> > deshalb lohnt es, sich gedanken zu machen, wie einzelne anlagen und ein
> > redundantes netz aufgebaut werden kann, damit sie trotz billigem setup
> > doch möglichst zuverlässig funzt und nicht evt. schäden am gebäude
> > nach sich zieht.
> 
> Hi Horst,
> 
> Wenn es ein flächendeckendes Freifunk-Netz gäbe, könnte man sich 
> Gedanken über Redundanz machen, aber: Wie will man das bei der dünnen 
> Besiedelung von Punkten auf der Berliner Freifunk-Map schaffen? Geht 
> doch höchstens innerhalb einer relativ dichten Wolke, wenn ein Link 
> ausfällt wird halt über den nächsten geroutet. Aber so ein "Long-Shot", 
> mit dem verschiedene Kieze/Wolken miteinander verbunden sind - der 
> müsste dann ja praktisch an 2 geografischen Lokationen (Funkstrecken) 
> unabhängig voneinander aufgebaut werden. Ist das Freifunk-Netz in Berlin 
> denn schon so weit?
> 
> Nur so ein Gedanke, ich weiß nicht ob ich hier recht habe oder nicht, 
> daher die Fragenform.
> 
> Viele Grüße,
> 
> Norm at n
> _______________________________________________
> Berlin mailing list
> Berlin at berlin.freifunk.net
> http://lists.berlin.freifunk.net/cgi-bin/mailman/listinfo/berlin




Mehr Informationen über die Mailingliste Berlin