[Berlin-wireless] Helixantennen

Alexander Morlang alx
So Jan 13 21:58:19 CET 2008


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elektra schrieb:
| Schöne Vorlesung, Horst.
|
| Helix haben einen hohen Materialaufwand, und mehr als 15dBi Gewinn sind
| kaum zu machen (mit einer wirklich langen Helix). Nimmt man davon dann
| zwei und schaltet sie parallel kommt man theoretisch auf 18dBi usw. Der
| Gewinn hat seine Grenzen weil die Strahlungsfläche der Antenne relativ
| klein ist (sogenannte Appertur). Der Widerstand im Speisepunkt der
| Antenne ist zwar ebenso unsymmetrisch wie das Koaxkabel, hat aber etwa
| 130 Ohm Impedanz - das ist für die direkte Speisung mit 50 Ohm Wlankabel
| viel zu viel. Deswegen braucht es eine Impedanzanpassung. WiMo hat(te?)
| solche Antennen im Programm.
|
| Der Bau ist - bis auf das Anpassglied - einfach, dafür ist die Antenne
| lang, braucht viel Material und ist unhandlich bei der Befestigung am
| Mast - man kann sie an einem metallischen Mast eigentlich nur hinten am
| Reflektor montieren. Das ist statisch nicht gerade vorteilhaft, am
| besten betreibt man Leichtbau.
|
| Auf der Habenseite ist die zirkulare Polarisation - wenn man sie denn
| braucht - und die grosse Bandbreite. Um die Umgebung abzuscannen ist
| zirkulare Polarisation nicht schlecht. Bandbreite spielt aber im
| 2,4Ghz-Wifiband keine Rolle. Vorausgesetzt die Resonanzfrequenz der
| gebastelteten Antenne ist da, wo sie hingehört. Das ist beim Bau einer
| Helix unproblematisch. Deshalb war die Helix meine erste WiFi Selbstbau
| Antenne. Im Zeitalter der Terrorismusparanoia sollte man mit einer
| derartigen 'Strahlenkanone' in einem Radom-Rohr nicht auf der Strasse
| herumlaufen ;-)

weiterhin ist die enorme bandbreite hilfreich, wenn man mal ein paar
hundert mhz daneben liegt ist das auch kein beinbruch.

fuer die anpassung haben wir vor einigen jahren mal lambda1/4
anpasstrafos gebaut, in die man die n-buchse gleich reinschrauben kann.

ob das CNC programm noch irgendwo rumliegt weiss ich nicht, aber
vielleicht find ich ja noch ein paar davon, wenn ich mal in HH bin.

|
|
| cu elektra

Gruss, Alex
|
|> hallo stefan + liste,
|>
|>
|>> Bei Antennen fällt mir übrigens ein, könnten zirkulare Antennen nicht
|>> sinnvoll nutzbar sein ? Oder werdedn die schon verwendet in Berlin ?
|>>
|> da mein schreiben doch wieder ne vorlesung geworden ist, stell ichs mal
|> auf die ML, damit "mal was positives" zu von mir zu lesen ist :-))
|>
|> helix-antennen wurden zu beginn der wlan-history at berlin viel gebaut,
|> vermutlich weil sie strahlenkanonen-artige attraktivität hatten,
|> nicht nur auf virile junge männer.
|> die helix ist eigentlich 'nur' eine cirkulare yagi; und yagis bezeichne
|> ich inzwischen als *hunger-harken* :-) , die zwar beeindruckend aussehen,
|> prima vogel-sitzstangen sind, aber wenig 'druck' machen.
|>
|> auch ich hab damit angefangen, die version aus 40mm-HT-rohr zu bauen,
aber
|> bald festgestellt, dass die von mir adaptierte 4xQuad insgesamt
besser ist.
|>
|> die 4xQuad hat geringeren selbstbau-aufwand, ist in der fläche rel.
klein,
|> hat fast keine windlast und ist ggf. leicht mit einem
(tupperdosen-)gehäuse
|> zu versehen.
|> später habe ich auch kritische kommentare gelesen, dass bei der
HT-rohr-ver.
|> die wirkung des kunststoff nicht kompensiert ist, und die einkopplung in
|> die helix zweifelhaft, also sowohl TUNE, als auch auch MATCH nicht
optimal
|> sind, mit dem ergebnis von stehwelle > 2:1 .
|>
|> da den meisten *sendungs-bedürftigen* schon kaum den unterschied von
linear-
|> horz/vert-pol. verstehen, redet man vergeblich über die theor.
möglichkeiten,
|> auf der gleichen link-strecke ca. 20dB isolation zwischen rechts- u.
links-
|> drehenden setup-pärchen erreichen zu können.
|>
|> die umkehrung der drehrichtung nach einer reflexion, also
mehrwege-empfang in
|> situationen mit 'angekratzter' fresnel-zone (=funk-löcher) vermeiden zu
|> können, ist auch wenig bekannt.
|> terrestrisch sind diese eigenschaften meist nicht so dolle, weil
helix-links
|> durch aufbau/umgebung nicht exakt cirkular sind, sondern mehr/weniger
|> elliptisch polarisieren.
|>
|> 'störungen' von lin-pol. APs kann eine helix nur mit -3dB ausblenden,
|> sieht aber sowohl horz. als auch vert., dh. alle lin-pol.'störer'.
|> damit steht sie deutlich schlechter da, als wenn ich mit einer lin-pol.
|> antenne zumindest den stärksten lin.-störer komplett ausnullen kann,
|> indem ich die polarisation meiner nutz-link-antennen solange drehe,
|> bis ich zu der stör-polarisation 'orthogonal' bin.
|>
|> die helix hatte ihre beste zeit als sateliten-bodenstations-antenne,
|> weil man die frühen satelliten noch nicht lage-stabil halten konnte.
|> damals hat man (auch wegen der wellenlänge) riesige aus-richtbare
|> helix-arrays gebaut, die wg. ihres aussehen "sprung-feder-matratzen"
|> genannt wurden.
|> ein letztes echo dieser epoche findet man manchmal noch in
|> sience-fiction-illustrationen :-)
|>
|> heute nimmt man parabol-schüsseln mit kreuz-yagis im fokus, die mech./el.
|> in jede beliebige pol-art dreh/schaltbar sind, und bei wechsel der
|> wellenlänge leichter gegen andere fokus-antennen getauscht werden können,
|> und bei höheren frequenzen horn-antennen..
|>
|> eine sonderform sind die von funk-amateuren benutzten circ-polarisierten
|> multi-patch-antennen im focus von sat-bodenstations-schüsseln, die
amateur-
|> sats sind zt. schon lage-stabil, aber man nutzt für up/down-link
nicht nur
|> 2 versch. frequenzen, zb. 23/13cm, sondern zusätzlich
rechts/links-drehende
|> polarisationen um eine grössere isolation für bi-direktionalen betrieb
|> zu erreichen.
|> könnte so ähnlich auch für langstrecken-2,4+5GHz-selbstbau-antennen
|> interessant sein, kuckst du:
|>    http://www.ultimatecharger.com/Dish_Feed.html
|> "kunst ist schön, macht aber viel arbeit" k.valentin
|>
|> soviel meine infos/erfahrungen zum thema helix.
|>
|> gruss horst_104.131.10.1
|> offlinehorst at web.de
|>
|> _______________________________________________
|> Berlin mailing list
|> Berlin at berlin.freifunk.net
|> http://lists.berlin.freifunk.net/cgi-bin/mailman/listinfo/berlin
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